Das Amt für Stadtgrün und Gewässer beginnt heute mit der Umsetzung des von der Ratsversammlung am 24. Oktober beschlossenen Forstwirtschaftsplanes. Los geht es mit der Anlage sogenannter Femelflächen in dem Waldgebiet an der Friesenstraße.

Vorab wurden Starkbäume, wie zum Beispiel Eschen mit einem Durchmesser von mehr als 75 Zentimetern, markiert, da diese nicht gefällt werden. Mit Hilfe von Naturschutzexperten wurde das Waldgebiet auf das Vorkommen geschützter Arten wie der Fledermaus, dem Großen Rosenkäfer und dem Eremit (Blatthornkäfer) untersucht, um deren Lebensräume nicht zu gefährden bzw. zu zerstören.

Der Stadtrat tagt: Forstwirtschaftsplan fast einstimmig beschlossen + Video

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Es gibt 3 Kommentare

Jetzt hat er begonnen der Einschlag in einem sog. “Femelloch” an der Friesenstraße.

Immerhin wurden (bislang) fast alle §-markierten Bäume geschont. Aber einige wenige mussten doch dran glauben. Und man sieht vor Ort, dass auch diese Bäume zu Recht markiert wurden; Höhlungen, tiefe Risse u. ä. sieht man deutlich. Alles wurde dokumentiert und fotografiert.

Mal sehen, wie es weiter geht… Es ist zu hoffen dass nicht wie gehabt in 50-cm-Abständen Fortstware in Reih und Glied gepflanzt werden, um eine Monokultur als Unterbau zu etablieren. Wenn man schon einen z.T. schönen Ulmenunterwuchs (als natürlichen Prozess einer Auewaldentwicklung) eleminieren wollte (sehr schade eigentlich) , dann könnte man wenigstens jetzt etwas sinnvolles versuchen, z.B. Eicheln aus dem diesjährigen Mastjahr stecken und Eichennaturverjüngung erproben.

Immerhin sieht man, was der öffentliche Druck der letzten Monate bewirkt hat, man braucht nur auf die andere Seite der Friesenstraße zu schauen und man sieht, wie es ansonsten geworden wäre (tabula rasa…).

Es wird weiter kritisch beobachtet werden!! Aber vielleicht gibt es ja demnächst auch eine Bedenkpause…

Da kann man nur hoffen, dass es dort nicht bald so aussieht wie auf dem Foto, bzw. das schlimmste befürchten.

Die vielen §-Markierungen an den Bäumen sind völlig berechtigt, denn in fast allen alten Bäumen befinden sich Quartiere von Fledermäusen (z.B. Mopsfledermaus als Zielart des FFH-Gebietes). Das zeigt lediglich, dass der Wald – wie zu erwarten für einen FFH-Lebensraumtyp – (noch…) viele alte Bäume aufweist. Von “inflationärer” Markierung oder gar “Sabotage” – so wird Stadtforsten in der LVZ zitiert – kann keinerlei Rede sein.

Und nicht nur alte Bäume sind dort wertvoll. So ist der Ahorn (den man im Auwald nicht möchte) nur schwach ausgeprägt und anstelle dessen streben viele Ulmen nach oben (zeigen eine natürliche und gesunde Waldentwicklung!) und auch einige jüngere Eichen sind vorhanden.

Ökologisch sinnvoll und im Sinne der FFH-Richtlinie wäre es, den Wald einfach weiterwachsen zu lassen. Aber anscheinend will Stadtforsten lieber den natürlichen Gehölzbestand roden und anstelle dessen eine Forstwaren-Monokultur an Eichensetzlingen etablieren und somit die erstrebenswerte Geschichtetheit des Waldes zerstören. Und sogar noch mit der Folge, dass dann richig schön der Ahorn Fuß fassen kann, den man dann wiederum bekämpfen muss.

“Los geht es mit der Anlage sogenannter Femelflächen in dem Waldgebiet”
Warum so schamhaft? Warum schreibt man nicht: Los gehts mit dem Baumfällen?

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