Die Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er Jahre trieb viele deutsche Architekten in die Sowjetunion, die mit guter Bezahlung und den Großprojekten des Fünfjahresplans lockte. Bekannte Leute kamen, wie Ernst May und Bruno Taut, und unbekanntere wie die Mitglieder der Bauhaus-Brigade Rot Front, angeführt vom ehemaligen Bauhausdirektor Hannes Meyer.
Sie waren Protagonisten des Neuen Bauens, das im Westen häufig als »bolschewistisch« verunglimpft wurde, und hofften, in Russland nach ihren Vorstellungen bauen zu können. Wie erging es ihnen? Was konnten sie planen und bauen? War es eine Reise ohne Wiederkehr? Ursula Muscheler erzählt eine Geschichte von Migration und Flucht, von Überleben und Tod, von Hoffnung und Scheitern.
Referentin: Ursula Muscheler (Düsseldorf)
Mittwoch, 8. Mai 2019, 19 Uhr c.t.
GWZO, Specks Hof (Eingang A), Reichsstraße 4–6, 04109 Leipzig
Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei.
Ursula Muscheler ist promovierte und praktizierende Architektin und lebt in Düsseldorf.
Die GWZO-Ringvorlesung im Sommersemester 2019
Die Ringvorlesung nimmt das Bauhaus-Jubiläumsjahr zum Anlass, auf die Wege und das Erbe der Moderne zurückzuschauen. Unser Blick richtet sich weniger auf das Bauhaus selbst als auf die Vielfalt der Entwicklungen in der Zeit, die auf eine umfassende Erneuerung von Gestalten, Bauen und Leben zielten. Im Mittelpunkt stehen dabei die Länder des östlichen Europa und die Menschen, die dort und anderswo am »neuen Leben« bauten.
Konzeption: Dr. Christine Gölz/Prof. Dr. Arnold Bartetzky
Das gesamte Programm der Ringvorlesung finden Sie hier.