Der Windpark Schlalach in der Gemeinde Mühlenfließ (Landkreis Potsdam-Mittelmark) gilt als echtes Vorzeigeprojekt in Sachen Windkraft. Insgesamt 22 Anlagen mit einer Leistung von jeweils 2,3 bis 3,0 MW stehen hier. Damit erzeugt Schlalach in etwa den Strom, den eine Stadt mit 80.000 Einwohnern verbraucht – und das fast ohne CO2-Belastung.

Der für Energiepolitik zuständige Staatssekretär Stefan Brangs hat gestern zusammen mit seinem brandenburgischen Amtskollegen Hendrik Fischer den Windpark besucht und sich anschließend in Gesprächen genauer über das Projekt informiert. Denn wo andernorts Bürger gegen die Windkraftanlagen auf die Barrikaden gehen, blieb dies in Schlalach aus.

Stattdessen haben die Einwohner von Schlalach aktiv gehandelt, indem sie eine Bürgerstiftung gründeten, über die alle im Ort von der Windkraft profitieren. So erhielten beispielweise die Vereine vor Ort mehrere 10.000 Euro. Auch ein Kinderspielplatz konnte errichtet werden. Insgesamt kann die Stiftung bis zu 50.000 Euro jährlich für mildtätige und gemeinnützige Zwecke vor Ort ausgeben.

Staatssekretär Stefan Brangs: „Windkraftanlagen fehlt es oftmals an Akzeptanz. Das habe ich bei meinen Terminen in Sachsen immer wieder festgestellt. Doch Beispiele wie Schlalach zeigen, dass die Akzeptanz für Windkraftanlagen steigt, wenn nicht nur Investoren, sondern auch die Menschen vor Ort von den Windrädern profitieren.

Diese Modelle müssen auch in Sachsen öfter Anwendung finden. Wir können nicht bis zum Jahr 2038 warten, wenn das letzte Braunkohlekraftwerk spätestens vom Netz gegangen ist, um zu überlegen, wie wir unseren Energiebedarf künftig decken wollen. Wir brauchen den Ausbau erneuerbarer Energien jetzt.“

Staatssekretär Hendrik Fischer: „Der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien ist aus Gründen der Versorgungssicherheit und des Klimaschutzes unabdingbar. Doch die Energiewende steht und fällt mit der Zustimmung durch die Bevölkerung. Und die Bürgerinnen und Bürger akzeptieren Windräder in ihrer Nähe viel eher, wenn sie auch von ihnen profitieren. Genau das funktioniert in Schlalach sehr gut.

Und dies ist nur ein Beispiel für die erfolgreiche Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern sowie von Kommunen an Erneuerbare-Energien-Projekten in Brandenburg. Genannt seien hier beispielsweise das energieautarke Dorf Feldheim, das Windkraftbonusmodell der Entertrag oder das Projekt der Genossenschaft Baitzer Heizer, mit dem 28 Haushalte im Brücker Ortsteil Baitz mit Wärme versorgt werden.

Um die Akzeptanz für die erneuerbaren Energien und insbesondere für die Windenergie weiter zu stärken und bei Konflikten zu helfen, haben wir bei der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH (WFBB), die auch die Energieagentur des Landes ist, zu Beginn dieses Jahres eine Beratungsstelle eingerichtet.“

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