Das Thema Umwelt- und Artenschutz hat in der sächsischen Bau- und Liegenschaftsverwaltung einen hohen Stellenwert. So wurden in den vergangenen Jahren insbesondere in Dresden bereits Grünflächen – beispielsweise an der TU Dresden oder auch der HTW Dresden – durch den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) als Blühwiesen bewirtschaftet. Dies wird in den kommenden Jahren noch weiter intensiviert und auf weitere Städte im Freistaat Sachsen ausgeweitet.

Die Vorbereitungen für die Umgestaltung weiterer Grünflächen laufen bereits. Dieses Jahr sollen u.a. Blühwiesen im Bereich der Hochschule Zittau/Görlitz und im Stadtgebiet Dresden (Regierungsviertel und auf der Ostra Allee) umgesetzt werden. Im Jahr 2019 lag der Fokus auf Leipzig und Zwickau.

An der Uni Leipzig (Campus Jahnallee und Campus Veterinärmedizin) und der HTWK Leipzig (Sporthalle Arno-Nitzsche-Straße) wurden mehrere Flächen (in Summe rund ein Hektar) zu Blühwiesen umgestaltet. Dazu wurde zunächst eine sogenannte Schwarzbrache hergestellt und anschließend eine spezielle Pflanzenmischung ausgesät. Auf dem Gelände der Westsächsischen Hochschule Zwickau (auf dem Scheffelberg) erfolgte 2019 der Bodenaustausch auf einer Fläche von rund 600 m2 und die Aussaat ist für diesen Monat geplant.

Die Gestaltung und Bewirtschaftung von Außenflächen hat einen großen Einfluss auf die Artenvielfalt und die Entwicklung von Tierpopulationen insbesondere im innerstädtischen Bereich. Der SIB hat sich bei der Grünflächenbewirtschaftung das Ziel gesetzt, Flächen zu artenreichen Wiesen aus heimischen Kräutern, Gräsern und Wildblumen umzugestalten. So sollen neue Lebensräume für Insekten, Vögel und weitere Tiere geschaffen und dem Verlust der ökologischen Vielfalt entgegengewirkt werden.

Zusätzlich zu der Umgestaltung der Grünflächen werden Insektenhotels aufgestellt, um die Entwicklung der Insektenpopulationen noch weiter zu fördern. Die Eignung von Grünflächen als »Blühwiese« hängt dabei von mehreren Faktoren hab. Dazu gehören die Bodenverhältnisse, die Verschattung der Fläche aber insbesondere auch deren Nutzung.

Hintergrund

Der SIB hat bereits in den vergangenen Jahren einige Grünflächen als Blühwiesen bewirtschaftet. Bei diesen Flächen wird insbesondere das Mahdregime so angepasst, dass sich Insektenpopulationen besser entwickeln können. Beispielsweise werden in Kooperation mit der TU Dresden seit 2017 mehrere Wiesen insektenfreundlich bewirtschaftet.

Hier erfolgt eine sogenannte Staffelmahd und es bleiben stets mindestens 10 bis 30% der Fläche unberührt. So können sich in diesen Bereichen die Vegetation und die darin lebenden Insekten weiter ungestört entwickeln und später von hier aus die gemähten Bereiche wieder besiedeln. Auch im Bereich der HTW Dresden und des Behördenzentrums Dresden Klotzsche werden bereits jetzt schon Wiesen als sogenannte »Schmetterlingswiesen« bewirtschaftet.

Die aufwendige Umgestaltung vom normalen Rasen zur blühenden Wiese erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst müssen die bestehenden artenarmen Rasenflächen abgemäht und der Boden umgearbeitet werden, damit eine Aussaat der neuen artenreichen Wiesen möglich ist. Man spricht dabei von der Herstellung einer Schwarzbrache. Im Jahr nach der Aussaat ist noch eine Fertigstellungspflege erforderlich. Dazu gehört z.B. eine erste Mahd (sog. Schöpfmahd) schneller wachsender Pflanzen im Frühjahr, um auch den langsamer wachsenden Pflanzen die Möglichkeit zu geben, sich optimal zu entwickeln.

Ein Jahr nach der Aussaat im Herbst erfolgt der erste Pflegegang mit manueller Entfernung von Unkraut und einer Mahd. Nach Abschluss der Fertigstellungspflege schließt sich über einen Zeitraum von zwei Jahren die Entwicklungspflege mit einer einmaligen, maximal zweimaligen Mahd pro Jahr in Abhängigkeit von Niederschlag und Nährstoffgehalt im Boden an.

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