Nach dreijähriger Berufsausbildung erhielten heute (24. Juli 2020) 36 junge Forstwirte ihre Abschlusszeugnisse in der Forstlichen Ausbildungsstätte Morgenröthe. „Ich gratuliere Ihnen sehr herzlich zum erfolgreichen Abschluss Ihrer Ausbildung. Jetzt geht es darum, dass Sie das Gelernte anwenden – zum Wohl des Waldes und im Sinne von nachhaltiger Waldwirtschaft und Waldumbau.“

„Dass dies mehr als nötig ist, zeigen uns aktuell die von Dürre und Borkenkäfer schwer gezeichneten Wälder. Sachsens Wald braucht Sie! Es freut mich, dass Sie diesen anspruchsvollen Beruf erlernt haben und nun ausüben werden. Viel Erfolg und viel Freude dabei!“ lobt Forstminister Wolfram Günther die forstlichen Nachwuchskräfte.

Die drei Spitzenreiter unter den diesjährigen Absolventen sind Guntis Kantsch, Anton Huß und Hannes Kühn und kommen aus den Landkreisen Mittelsachsen und Sächsische Schweiz – Osterzgebirge. Ihre betriebliche Ausbildung erhielten sie in den Forstbezirken Chemnitz, Marienberg und Neustadt.

In Kombination aus betrieblicher und überbetrieblicher Ausbildung haben 31 Forstwirte Ihre Lehre in einem der acht Ausbildungsbetriebe von Sachsenforst absolviert. Weitere zwei Auszubildende durchliefen ihre Ausbildung bei der Stadt Leipzig und drei Absolventen entschieden sich für eine Ausbildung in privaten Forstunternehmen.

Der diesjährige Abschlussjahrgang war mit einigen Besonderheiten konfrontiert: Seit Beginn ihrer Lehrausbildung im Jahr 2017 wurden die Auszubildenden von den immensen Waldschäden begleitet. Stürme, Schneebrüche, Trockenheit und die Borkenkäfermassenvermehrung prägten den Wald in ihrer Ausbildungszeit. Fast am Ende der Lehre angekommen, wurde die Prüfungsvorbereitung durch die umfangreichen Maßnahmen zur Eingrenzung der Corona-Pandemie erschwert.

Für die erfolgreichen Absolventen eröffnen sich derzeit sehr gute, vielseitige Perspektiven, denn es herrscht eine hohe Nachfrage nach sehr gut qualifizierten Fachkräften. Ihre Arbeitsschwerpunkte werden in der Schadholzaufarbeitung, dem Waldumbau und der Waldpflege liegen.

Kommunale, private und staatliche Forstbetriebe und –unternehmen sowie Dienstleister im Bereich der Baum-, Garten- und Landschaftspflege sind an den jungen, gut ausgebildeten Fachkräften sehr interessiert. Auch eine Weiterqualifizierung zum Forstwirtschaftsmeister oder Forstmaschinenführer sowie die  Aufnahme eines forstlichen Studiums sind für die jungen Forstwirte eine Option. Sachsenforst selbst kann aus dem diesjährigen Jahrgang 18 ausgelernten Forstwirten einen Berufseinstieg anbieten. Drei von ihnen können unbefristet eingestellt werden.

Im neuen Ausbildungsjahr, welches am 01. September 2020 beginnt, starten 52 neue angehende Forstwirte ihre Lehrausbildung.

Hintergrund

Die Ausbildung zum Forstwirt erfolgt in Sachsen in einem dualen System. Die Lehrlinge absolvieren den praktischen Teil der Lehre überwiegend in ihren Ausbildungsbetrieben. Die schulische Ausbildung erfolgt am Beruflichen Schulzentrum »Anne Frank« Plauen in der Außenstelle Morgenröthe. Am selben Ort befindet sich auch die Forstliche Ausbildungsstätte Morgenröthe, in der die praktisch-überbetriebliche  Lehrausbildung stattfindet.

Ausbildungsbetriebe in Sachsen sind neben Sachsenforst, der ca. 40 Auszubildende pro Jahr ausbildet, körperschaftliche und private Forstbetriebe sowie private Forstunternehmen.

Die Prüfungsinhalte umfassen praxisnahe Aufgaben wie den Holzeinschlag, die Begründung und Pflege junger Waldbestände sowie die Durchführung naturschutzfachlicher Maßnahmen. Zudem werden drei schriftliche Klausuren in den Fächern Wirtschafts- und Sozialkunde, Holzernte und Forsttechnik sowie Waldwirtschaft und Landschaftspflege einschließlich einer Bestimmungsprüfung abgelegt.

Alle Informationen zur Forstwirtausbildung finden Sie im Internet unter:
https://www.sbs.sachsen.de/
https://www.gruene-berufe.sachsen.de/
https://www.ausbildungsinitiative-forst.de/

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