Mit einer Informationskampagne wirbt das Sozialministerium bei Fernfahrern, Wanderern, Jägern und Tierhaltern um Mithilfe bei der Vorbeugung vor einer Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest nach Sachsen und deren Verbreitung im Freistaat. Staatsministerin Petra Köpping stellte die Motive der Kampagne heute in Dresden vor.

„Auch wenn gerade viele Kräfte für die Bekämpfung der Corona-Pandemie gebunden sind, vergessen wir die Gefahr der Afrikanischen Schweinepest nicht. Unsere bisherigen Präventionsmaßnahmen wirken. Die Seuche hat sich noch nicht weiter genähert. Damit das auch so bleibt, wollen wir mit der Informationskampagne die Bevölkerung sensibilisieren sowie die Bürger und bestimmte Berufsgruppen um Mithilfe bitten“, sagt Ministerin Petra Köpping.

Sie erklärt: „Lassen Sie Lebensmittelreste beim Wandern oder an Autobahnraststätten nicht in der Natur liegen und melden Sie den lokalen Behörden, sollten Sie einen Wildschweinkadaver finden. Die Inhaber von Schweinehaltungsbetrieben bitten wir um größtmögliche Biosicherheit in ihren Ställen. Ein nachgewiesener Seuchenfall hätte extreme Auswirkungen für die schweinehaltenden Betriebe in Sachsen und Deutschland. Diese könnten ihre Produkte dann nicht mehr exportieren und somit wäre ihnen ihre wirtschaftliche Existenzgrundlage entzogen. Alle Bürgerinnen und Bürger in Sachsen können mithelfen, den Eintrag der Seuche nach Sachsen zu verhindern.“

Die Kampagne richtet sich mit speziellen Motiven jeweils an Wanderer, Fernfahrer, Jäger und Schweinehalter. Über Plakate an Waldwegen, auf Rast- und Parkplätzen, über Anzeigen in Magazinen für Jäger und Schweinehalter und über einen Animationsfilm im öffentlichen Nahverkehr sollen diese Zielgruppen zur Mithilfe aufgefordert werden. Im besten Fall wird damit der Eintrag des Virus nach Sachsen verhindert oder seine Ausbreitung zumindest räumlich stark eingegrenzt.

Zusätzlich zur Anfang März fertiggestellten 128 Kilometer lange Schwarzwild-Wildbarriere im Grenzverlauf zu Polen, die den Grenzübertritt von Wildschweinen verhindern soll, hat die Regierung weitere Schritte zur Prävention beschlossen. Dazu gehört ein Programm zur Gewährung einer finanziellen staatlichen Anerkennung für die Erlegung und Versorgung von Wildschweinen in der grenznahen Region, um den Aufwand der Jägerschaft im Rahmen der Präventionsmaßnahmen stärker zu honorieren und einer möglichen Verringerung der hohen Abschusszahlen entgegenzuwirken.

Zu den weiteren Maßnahmen gehören die Anschaffung von Materialen für feste Zäunungen, die Einführung einer Aufwandsentschädigung (30 Euro) für Jäger im gesamten Freistaat, die die örtlichen Lebensmittelüberwachungs- und Veterinärämter bei der Kennzeichnung, Probenahme, Bergung und Beseitigung von Indikatortieren (Fallwild, Unfallwild, krank erlegt) unterstützen sowie die Beschaffung von Materialien für 30 Fanganlagen für Schwarzwild. Für die Maßnahmen sind in diesem Jahr rund 440.000 Euro eingeplant.

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