Wenige Tage vor dem 9. Oktober, an dem in Leipzig traditionell das Lichtfest begangen und die Mutigen Widerständler vom Herbst 1989 gefeiert werden, bewirbt die Stadtverwaltung auf ihrer Internetseite den Film „Das andere Leben – Demokratie und Zusammenleben in der DDR“. In der CDU-Fraktion sorgt dieses Vorgehen für Unverständnis.

Dazu erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Michael Weickert: „Leipzig nimmt in diesem so wegweisenden Kapitel unserer nationalen Geschichte eine bedeutende Rolle beim Streben nach Freiheit und Demokratie ein. Und was macht unsere Stadtspitze? Sie bewirbt auf ihrer Internetseite einen Film, der von der ‚sogenannten‘ Wiedervereinigung spricht, der die DDR als „das bessere und soziale Deutschland“ verklärt und ihr eine ‚produktive Wirtschaft‘ zuschreibt.

Das ist eine Ungeheuerlichkeit den Mutigen gegenüber, die 1989 unter Einsatz ihres Lebens Widerstand gegen das SED-Regime geleistet haben, pietätlos den vielen Opfern des Unrechtsstaates DDR gegenüber und nicht zuletzt Wasser auf die Mühlen derer, die heute in jedem staatlichen Handeln eine Verschwörung vermuten und die DDR idealisieren. Daher verlangen wir eine Erklärung, wie es zu dieser Veröffentlichung kommen konnte und ob die Darstellungen im Film die Sichtweise des Oberbürgermeisters oder der Verwaltung widerspiegeln.“

Die neue „Leipziger Zeitung“ Nr. 83: Zwischen Ich und Wir

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