Das Corona-Virus und die Behandlung von Menschen, die an Covid-19 erkrankt sind, stehen auch am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) stark im Fokus. Doch selbst in Zeiten der Pandemie erleiden Menschen Herzinfarkte, brechen sich ein Bein oder kämpfen mit den Folgen eines Schlaganfalls.

Auch unter erschwerten Bedingungen stellen Pflegende und Ärzte der Zentralen Notfallaufnahme (ZNA) gerade nun zu den Feiertagen um Weihnachten und Silvester sicher, dass rund um die Uhr die Aufnahme und Versorgung von Patienten gewährleistet ist.
Gleichwohl erinnern zum Beispiel Kardiologen und Neurologen am UKL, dass eine Verschleppung von Krankheiten gravierende Folgen für den Betroffenen haben könnte. „Niemand braucht Furcht vor dem Gang ins Klinikum zu haben“, mahnen sie.

„Wir erfüllen unseren Versorgungsauftrag für Patienten nach einem Trauma oder sonstigen schweren Erkrankungen weiterhin“, erklärt Prof. André Gries, Ärztlicher Leiter der ZNA. Wie im Frühjahr stellt der Mediziner beim zweiten Lockdown erneut fest, dass weniger fußläufige Trauma-Patienten die Notfallaufnahme ansteuern.

Hingegen sei die Zahl schwerkranker nicht-traumatologischer Fälle sehr hoch. Einige von ihnen, so Gries, seien zusätzlich mit dem Corona-Virus infiziert. Hinzu kämen bereits schwer an Covid-19-Erkrankte. „Das alles stellt eine hohe Belastung für die ärztlichen und pflegerischen Mitarbeiter meines Teams dar, doch wir stellen uns dieser Aufgabe tagein, tagaus“, bekräftigt Prof. Gries.

Täglich würde bei etwa zehn Notfall-Patienten auch eine Corona-Infektion festgestellt, erklärt er. Bei einem überwiegenden Teil sei diese vorher nicht bekannt gewesen und müsste erst diagnostiziert werden. Dann folgt die Entscheidung, ob eine ambulante Behandlung reicht oder ob der Patient stationär aufgenommen werden müsse.

„In der Corona-Versorgungskette am UKL mit den Intensivstationen und den Normal-Isolierstationen nimmt auch die ZNA einen wichtigen Platz ein“, so Prof. André Gries. Er und sein Team halten auf jeden Fall zwischen Weihnachten und Neujahr die Stellung, da mit weiteren Steigerungen bei den Infektionszahlen nach derzeitigem Stand gerechnet werden muss.

Bei Symptomen für Herzinfarkt oder Schlaganfall unbedingt Krankenhaus aufsuchen

Dass am UKL weiterhin alle medizinischen Notfälle in vollem Umfang versorgt werden können, betont auch Prof. Ulrich Laufs, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kardiologie: „Es gibt keine Einschränkung für Notfälle. Vielfältige und sorgfältige Vorsichtsmaßnahmen sind aufgebaut worden und im Einsatz. Niemand muss Angst haben“, betont er. Von einem beispielsweise zu spät behandelten Herzinfarkt gehe große Gefahr aus: “Bitte zögern Sie nicht, Hilfe im UKL zu suchen”, appelliert Prof. Laufs.

Die Zahlen der mit einem Schlaganfall in eine Klinik aufgenommenen Patienten sind während der Corona-Pandemie an vielen Orten und zuletzt auch hier in Leipzig zurückgegangen. Eine Tatsache, die Prof. Joseph Claßen, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie, mit Sorge erfüllt:

„Das bedeutet nämlich, dass Menschen mit Schlaganfallsymptomen, zum Beispiel plötzlich aufgetretene Halbseitenlähmung, halbseitige Gefühlsstörung, halbseitige oder ein Auge betreffende Sehstörung, Doppelbildsehen, undeutliches Sprechen oder Sprachstörung, entweder ihre Symptome weniger beachten oder aus Angst vor Ansteckung nicht ins Krankenhaus kommen wollen.“

Doch das sei sehr gefährlich, meint der UKL-Experte, auch dann, wenn die Symptome nur flüchtig aufträten. Die Symptome könnten Zeichen oder Vorboten eines Schlaganfalls sein, der bleibende Behinderungen hinterlassen und an dem man sogar versterben könne. Deshalb: „Wenn solche Symptome auftreten, dann bitte umgehend ins Krankenhaus gehen, damit eine rasche gezielte Therapie durchgeführt werden kann, wenn es notwendig und möglich ist“, rät Prof. Claßen.

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