Die erfolgreiche Verteilaktion geht in die 3. Runde. Zum Start erfolgte dieser Tage die Übergabe der ersten 68 liebevoll gestalteten Boxen an soziale Einrichtungen, von wo aus sie ihren Weg zu Familien im Leipziger Süden und in Grünau finden. Eine Aktion des Haus Steinstraße e.V., finanziert vom Deutschen Kinderhilfswerk.

Über einen Zeitraum von 4 Wochen werden in Leipzig an verschiedenen Orten (Caritas- Familienzentrum, Mütterzentrum „Müzel“, Halle 5 e.V., Projekt „Löwenmutter“ / JaRiKo-Sozialer Ring) Proviantboxen für Familien verteilt. Diese enthalten gesunde Lebensmittel, Obst, Gemüse und weitere Zutaten für leckere Gerichte. Die passenden Rezepte gibt’s gleich dazu sowie Kratzpapier, ein Ausmalheft, und Aktivitätsblätter für Kinder, die zum Basteln und miteinander Spielen einladen.

Alles künstlerisch gestaltet und mit einer persönlichen Note versehen. Eine ganz besondere Überraschung für die beteiligten Familien. Gerade für Familien, die diese Zeiten schwerer treffen.

Die aktuelle Corona-Lage verschärft soziale Ungleichheiten

Was zahlreiche Expert/-innen und Verbände schon seit längerem anmahnen, bestätigt der in Kürze erscheinende 6. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung. Die sozialen Folgen der Pandemie in Zahlen belegt – für viele Menschen, auch in Leipzig, sind sie längst Realität. Wie Eva Weidemann, Projektleiterin „FAMILIENlocal“ bei der Caritas in Grünau zu berichten weiß: „Wir erleben eine Zeit der Abstinenz und Unterversorgung auf den verschiedensten Ebenen. Da helfen vor allem die basalen Dinge den Familien.“

Eine kleine Aktion mit großer Wirkung

Die Proviantboxen für Bauch und Kopf setzen genau da an – und reihen sich ein in die vielfältigen sozialen Unterstützungsmaßnahmen: als Akt der Solidarität und des Nicht-Vergessens.

Wie auch Eva Weidemann begeistert bestätigt: „Die Proviantboxen strahlen schon alleine optisch viel Liebe und Fürsorge aus. Sie erinnern an Post von daheim, wie früher, wenn man ausgezogen ist und die Eltern das Versorgen noch nicht lassen konnten. Liebevoller kann eine Hilfe in diesen kargen Zeiten kaum ansetzen. Genau das ist es, was uns Familien zurückmelden und was wir in ihren neugierigen Gesichtern sehen, wenn sie die Kisten abholen.“

Wer steckt hinter den Boxen?

Die Corona-Nothilfe-Pakete des Deutschen Kinderhilfswerks haben zum Ziel, schnell und unbürokratisch Unterstützung zu leisten, genau dort, wo sie nötig sind. Als Kontaktstelle des DKHWs in Leipzig hat das Haus Steinstraße das Projekt Proviantboxen für Kopf und Bauch mit Beginn der Pandemie 2020 entwickelt. Die Projektleiterin Caroline Lyle freut sich über die erneute Förderung und darüber, effektive lebensnahe Hilfen mit kultur-, gesundheits- und bildungspädagogischen Angeboten miteinander verknüpfen zu können.

Der Dank gilt allen beteiligten Einrichtungen, Förderern wie auch den ehrenamtlichen Helfer/-innen, die die Boxen gestalten, packen und zu den jeweiligen Kooperationspartner/-innen ausliefern.

Soziokultur in Leipzig: Weiterhin sind soziokulturelle Häuser und Initiativen trotz (Teil-)
Schließungen in der Corona-Zeit aktiv, z.B. draußen in der Nachbarschaft, mit aufsuchender
Kulturarbeit oder Gesprächsangeboten, digital wie analog. Die Krise bewältigen wir – trotz aller
schmerzlichen Einschränkungen – nur gemeinsam und mit den Menschen vor Ort: Das ist das
Credo soziokultureller Zentren in Leipzig.

Das soziokulturelle Zentrum und Mehrgenerationenhaus Haus Steinstraße e.V.

Wir stehen für Chancengleichheit und Notwendigkeit kultureller Bildung als Grundlage
eines selbstbestimmten, selbst- und wertebewussten Lebens.

Chancengleichheit bedeutet für uns, kulturelle Bildungsangebote für alle Menschen in bester
Fachlichkeit durchzuführen und dabei die individuellen Voraussetzungen wie Alter, Herkunft,
Bildung oder Lebensweise zu berücksichtigen. Unsere Einordnung als Soziokulturelles Zentrum
verstehen wir als Qualitätssiegel einer kulturellen Bildungsarbeit, die andere teilnehmen und
teilhaben lässt und offen für alle ist. Deshalb ermöglichen wir kulturelle Bildung durch preiswerte oder kostenlose Teilnahme.

Unser Entschluss, als inklusive Einrichtung für alle Menschen erreichbar zu sein, hat zur Folge, dass wir unsere Aktivitäten bis zum Sommer 2022 schrittweise in das Schwerpunktgebiet Leipzig-Grünau verlagern. Ganztagsangebote, mobile Aktionen im Stadtteil und mit Kooperationspartnern fanden bzw. finden bereits vor Ort und im Haus 4 im Robert-Koch-Park statt – immer gemäß den aktuellen gültigen Corona-Bestimmungen, mit Abstand und Solidarität. Unsere stadtweiten Angebote stehen allen Bürger/-innen offen.

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