Am 21. April versammeln sich die Leipziger/-innen auf dem Marktplatz in Solidarität mit den Demonstrant/-innen in Russland. Mehr als 60 Personen nahmen an der Kundgebung teil. Die belarussischen Aktivist/-innen aus Leipzig und deutsche Bürger/-innen sind auch gekommen, um die russischen Bürger/-innen zu unterstützen und die Freilassung von Alexey Navalny zu fordern.

Alexey Navalny trat vor fast einem Monat in den Hungerstreik. Der Gesundheitszustand des Politikers, der sich von der Vergiftung noch nicht erholt hat, ist in einem kritischen Zustand, er könnte sterben. Die Ärzte haben keinen Zugang zu ihm.

In ihren Reden betonten die Versammelten, wie wichtig es ist, nicht nur in Russland, sondern auch im Ausland Demonstrationen abzuhalten, um auf die Menschenrechtsverletzungen in Russland aufmerksam zu machen. Nach den Angaben der Menschenrechtsorganisation „Memorial“, die von der russischen Regierung als ausländischer Agent betrachtet wird, gibt es derzeit 349 politische Gefangene in Russland.

Die Demonstranten äußerten sich auch besorgt über den Besuch des Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen, Michael Kretschmer, in Russland und über die EU-Politik gegenüber Russland: „Monatelang sammeln wir Unterschriften, unterschreiben Petitionen, bereiten offizielle Briefe an Konsuln, Bürgermeister, Ministerpräsidenten, an die Bundesregierung in vor.

Leider sind die Antworten, die wir jedes Mal bekommen, nicht mehr als politische Template-Texte. Solidarität ist gut, aber wenn diese Solidarität in protzige Heuchelei umschlägt, verschwindet die ganze Essenz der moralischen Unterstützung sofort. Wirtschaftliche Interessen von Privatunternehmen werden über das Leben der Menschen gestellt.“ – sagte eine Aktivistin.

Die Demonstration wurde gemäß der Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung organisiert.

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