Henning Homann, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, und Holger Mann, wirtschaftspolitischer Sprecher, am Mittwoch zu den fortgesetzten Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie: „Ich fordere den Verband der sächsischen Metall- und Elektroindustrie dazu auf, sich endlich mit der IG-Metall an einen Tisch zu setzen und über einen neuen Tarifvertrag zu verhandeln.“

„Die Blockadehaltung des Arbeitgeberverbandes verhindert eine Einigung, die mehr Gerechtigkeit schafft und gleichzeitig wichtige Weichen für die Zukunft stellt“, so Arbeitsmarktexperte Henning Homann.

„Ich halte die Forderung der Beschäftigten für berechtigt. 31 Jahre nach der Einheit ist es nicht erklärbar, warum die Beschäftigten in Sachsen drei Wochenstunden länger arbeiten müssen und dafür schlechter bezahlt werden als ihre westdeutschen Kolleginnen und Kollegen. Die Lohnangleichung ist eine Frage des Respekts.“

Homann sieht in den Streiks einen gesellschaftlichen Trend: „Die Warnstreiks in der sächsischen Metall- und Elektroindustrie sind mehr als ein Kampf um einen besseren Tarif und die längst überfällige Angleichung der Löhne. Sie sind zugleich ein Signal, dass sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer selbstbewusster zu Wort melden und ihre Rechte einfordern.“

„Dass die IG Metall auch die Zukunftsfragen der Automobilbranche im Blick hat, zeigt ihre Forderung nach Zukunftstarifverträgen“, so Wirtschaftspolitiker Holger Mann. „In Sachsens Automobilwerken werden die neusten Modelle und meist auch größere Stückzahlen als in den alten Bundesländern produziert. Der Spielraum, dies auch bei einer Angleichung der Arbeitszeiten auf 35 Stunden zu würdigen, besteht also.“

„Diese Tarifangleichungsabkommen können helfen, den notwendigen Wandel – bei der finalen Umstellung auf Elektromobilität, Wasserstofftechnik und fortschreitenden Digitalisierung hin zum autonomen Fahren – zu vollziehen. Ich setze darauf, dass Vertretungen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern hier beiderseitig ihrer Verantwortung gerecht werden. Eine sozialpartnerschaftliche Lösung wäre wichtig, um die nächste Dekade der stolzen sächsischen Automobiltradition zu sichern.“

Hintergrund: Holger Mann war am Morgen bei Warnstreikenden in Leipzig bei Porsche, Albrecht Pallas wollte am Mittag Warnstreikende in der Gläsernen VW-Manufaktur Dresden treffen und Henning Homann am Nachmittag zu VW nach Zwickau fahren.

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