Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft hat die Tarifverträge für die nichtärztlichen Beschäftigten an der Pleißental-Klinik in Werdau bereits zum 31. Dezember 2020 gekündigt und den Arbeitgeber zu Tarifverhandlungen aufgefordert.

„Es ist nicht hinnehmbar, dass die nichtärztlichen Beschäftigten im benachbarten Heinrich-Braun-Klinikum Zwickau für vergleichbare Tätigkeiten eine weitaus höhere Vergütung erhalten“, beklagt Simone Bovensiepen von ver.di die bestehende Ungerechtigkeit. Dort werde bis zu 97 % des Tabellenentgeltes zum aktuellen Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst TVöD) gezahlt.

Ein erstes Angebot beinhalte eine Einkommenssteigerung auf 92,5 % ab August 2021 und auf 93,5 % ab August 2022 zum genannten Tarifniveau im Öffentlichen Dienst. Das sei keine Wertschätzung, das tendiere eher zu Arroganz und Abwertung der Leistungen des nichtärztlichen Personals.

„Für die Monate Januar bis Juli 2021 soll nach Meinung der Geschäftsführung die Corona-Prämie als Überbrückung für eine ausbleibende Gehaltsanhebung herhalten. Diese Prämie ist vom Gesetzgeber als Würdigung für die besondere Belastung der Beschäftigten in der Pandemie und nicht zur Entlastung des Krankenhauses gedacht.“

„Unser Ziel ist die Anwendung des Flächentarifvertrages für den Öffentlichen Dienst“, sagt die Gewerkschafterin.

Hintergrund:

Die Pleißental-Klinik GmbH ist im Zuge der Privatisierung nicht mehr in den Kommunalen Arbeitgeberverband eingetreten. Erst seit 2012 gab es wieder Tarifverhandlungen. Seitdem ist die Schere zwischen den Gehältern in der Klinik und der Vergütungsregelungen im Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst weitestgehend konstant geblieben. So erhält eine examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin rund 200 Euro und eine examinierte Fach-kraft mit Fachweiterbildung bis zu 390 Euro weniger als im TVöD.

Für den 29. Juni 2021 ist die nächste Verhandlung geplant.

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar