Das Forstrevier Hirschberg bei Seiffen (Forstbezirk Marienberg) gehört zu den Revieren im Staatswald, in denen der Waldumbau bereits seit Längerem besonders intensiv vorangetrieben wird. Im Ergebnis zeigt sich hier eine große Vielfalt an Baumarten gerade im Bereich der Waldverjüngung.

Sachsens Forstminister Wolfram Günther hat das Forstrevier am Mittwoch (14.7.) besucht und sich bei Revierleiter Thomas Baader über den Stand des Waldumbaus sowie die nachhaltige ökologische Bewirtschaftung von Buchenwäldern informiert. Hirschberg gehört zu den 13 Revieren, die durch den Minister Anfang des Jahres zu Beispielrevieren für die integrative naturgemäße Waldbewirtschaftung ernannt wurden.

Forstminister Günther: „Im Revier Hirschberg zeigt sich, wie Schutz und Nutzung von Wald ineinandergreifen können. Hier wachsen hohe Anteile an Buchen und anderen Laubbäumen, zugleich prägen auch Totholz und imposante Biotopbaumgruppen an vielen Stellen das Bild. Das Revier beheimatet seltene Tier- und Pflanzenarten. Gleichzeitig wird hochwertiges Buchenholz für regionale Verarbeiter erzeugt. Nicht umsonst gehört Hirschberg zu den Beispielrevieren von Sachsenforst. Den Erfahrungsschatz aus diesem und den übrigen Beispielrevieren brauchen wir. Denn wir müssen beim Waldumbau hin zu klimastabilen, struktur- und artenreichen Mischwäldern in ganz Sachsen weiter vorankommen.“

Ziel der Buchenbewirtschaftung im Revier Hirschberg ist es, qualitativ hochwertiges Holz zu produzieren, die biologische Vielfalt zu fördern und mannigfaltige Strukturen zu erhalten beziehungsweise zu schaffen. Darüber hinaus werden die regionale Wertschöpfung und kurze Transportwege befördert sowie hochwertiges Buchenholz für den Bedarf im Erzgebirge und im Freistaat Sachsen durch Verarbeitung in heimischen Sägewerken bereitgestellt.

Das Revier Hirschberg ist 1.287 Hektar groß und befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Kurort Seiffen. Es hat im Vergleich zur typischen Bewaldung im Erzgebirge einen außergewöhnlich hohen Laubbaumanteil von 25 Prozent, der insbesondere aus Rotbuchen besteht.

Bereits seit mehr als 20 Jahren wird hier der Waldumbau zu vitalen Mischwäldern vorangetrieben. Große Teile des Reviers sind inzwischen mit Buche, Bergahorn und Weißtanne vorausverjüngt. Notwendige Voraussetzung für diesen Erfolg sind waldverträgliche Wildbestände, die durch eine zielgerichtete waid- und tierschutzgerechte Jagd ermöglicht werden.

Integrative naturgemäße Waldbewirtschaftung bedeutet unter anderem, möglichst natürliche Prozesse in die Bewirtschaftung des Waldes einzubeziehen und Naturschutzbelange stärker zu berücksichtigen. Die Beispielreviere sollen exemplarisch aufzeigen, wie integrative naturgemäße Waldbewirtschaftung umgesetzt wird beziehungsweise werden kann.

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