Angesichts der Verweigerungshaltung der Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen für den Sozial- und Erziehungsdienst sieht die GEW Sachsen sich gezwungen, ihre Mitglieder an kommunalen Kindertageseinrichtungen in Leipzig am Montag der kommenden Woche zu einem ganztägigen Warnstreik aufzurufen.

Uschi Kruse, Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft:

„Seit Jahren fährt man in der frühkindlichen Bildung am Limit und wenn es dann endlich die Gelegenheit gibt, die Bedingungen zu verbessern und den Beschäftigten Anerkennung für ihre Arbeit zu zollen, ducken die Arbeitgeber sich weg. Das ist nicht nur rückblickend auf die harte Corona-Zeit ein fatales Signal, sondern auch mit Blick auf die kommenden Herausforderungen.“

In der momentanen Lage kann zudem niemand langwierige Tarifauseinandersetzungen gebrauchen. Deswegen will die GEW mit diesem Warnstreik Druck auf die Arbeitgeber machen.

Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, ruft die GEW Sachsen ihre Mitglieder an den kommunalen Kindertageseinrichtungen und Horten der Stadtverwaltung Leipzig, des Städtischen Eigenbetriebs Behindertenhilfe (SEB) und des Verbunds Kommunaler Kinder- und Jugendhilfe (VKKJ) am 28. März 2022 zu einem ganztägigen Warnstreik ab 06:00 Uhr auf.

Eine Streikversammlung findet zwischen 09:00 Uhr und 13:00 Uhr auf der Wiese am Musikpavillon im Clara-Zetkin-Park statt.

Zum Hintergrund

Die Gewerkschaften verhandeln seit dem 25. Februar 2022 mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) über die Weiterentwicklung der Sonderregelungen und der Tätigkeitsmerkmale für den Sozial- und Erziehungsdienst im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). In bislang zwei Verhandlungsrunden haben die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt und zentrale Forderungen der Gewerkschaften zurückgewiesen. Insbesondere an Kitas, in der Sozialen Arbeit und in der Behindertenhilfe müssen die Arbeitsbedingungen attraktiver sein, um Fachkräfte zu gewinnen.

Außerdem werden die aktuellen Bedingungen den steigenden Herausforderungen unserer Gesellschaft schon lange nicht mehr gerecht. Die Forderungen enthalten deshalb neben besserer Bezahlung auch Verbesserungen für Kita-Leitungen, Qualifizierung und genug Zeit für Tätigkeiten außerhalb der reinen Betreuungszeit. Weitere Informationen unter www.gew.de/wir-sind-die-profis.

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