Um mehr junge Menschen für den Lehrerberuf zu begeistern, hat das Kultusministerium eine neue Lehrergewinnungskampagne gestartet. „Fast in allen Branchen herrscht Nachwuchsmangel. Auch in Sachsen blieben in den letzten Jahren immer wieder Lehrerstellen unbesetzt, weil es an Bewerbern mangelte. Die Kampagne soll helfen, den enormen Bedarf besser als bisher zu decken“, sagte der Kultusminister zum Start der Lehrerwerbekampagne.

Die Kampagne firmiert unter dem Slogan „LEHRERIN SACHSEN – eine Klasse für sich“. Sie zielt primär darauf ab, junge Menschen für das Lehren im Klassenraum zu begeistern. Ganz nach dem Motto »eine Klasse für sich« machen Lehrerinnen und Lehrer gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern auf der Webseite www.lehrer-werden-in-sachsen.de und auf Social Media Werbung für den Lehrerberuf. Aber auch Lehramtsstudierende und potentielle Bewerber sollen angesprochen werden.

Umfragen zufolge verbinden 18- bis 25-Jährige in Sachsen das Lehramt eher mit geringen Aufstiegschancen, geringer Wertschätzung, einem hohen Stresslevel und einer festgefahrenen Laufbahn bis zur Rente. Mit diesen Vorurteilen will die Kampagne aufräumen und die Attraktivität des Lehrerberufes gerade bei der jungen Generation steigern. „Die Entscheidung für das Lehramt ist eine verantwortungsvolle und nicht hoch genug anzuerkennende Berufswahl. Dieser Aspekt steht zentral im Fokus unserer Kampagne: Wir möchten junge Menschen motivieren, in Sachsen als Lehrerin oder Lehrer zu arbeiten“, sagte Kultusminister Christian Piwarz.

Berichte aus den Klassenzimmern

Die Kampagne will prägende Momente und persönliche Erfahrungen zwischen Lehrkraft und Lernenden aus dem Klassenzimmer mitten in den Alltag potenzieller Lehramtsstudierender bringen. Dafür werden auf der Kampagnen-Webseite, Instagram (https://www.instagram.com/lehrerinsachsen/) und Facebook (https://www.facebook.com/LEHRERINSACHSEN) persönliche Statements und Geschichten der Lehrerinnen und Lehrer und ihrer Schülerinnen und Schüler in Sachsen veröffentlicht. Hier erzählt z. B. die Schülerin Alexa von der Oberschule Schleife, wie ihr Lehrer Jörg Tausch sie inspiriert hat, selbst nach der Schule Lehramt zu studieren.

Die Kunstlehrerin Kerstin Lesselt von der Friedrich August III. Oberschule in Chemnitz betont im Gespräch mit ihrer Schülerin Rosa, wie viel sie von ihren Schülerinnen und Schülern lernt: „Oft habe ich nach einer Stunde mehr Ideen als vorher.“ In einem zweiminütigen gemeinsamen Videoaufruf rufen Schulleiterinnen und Schulleiter sowie Lehrkräfte und Referendarinnen und Referendare unter dem Hashtag #lassdichinspirieren aus ihren ganz persönlichen Motiven heraus die Schülerinnen und Schüler Sachsens dazu auf, genau wie sie Lehrerin oder Lehrer zu werden.

Mit den Einblicken in Lehrberuf und Lehrer-Schüler-Beziehungen will das SMK die Lehrerwelt erlebbarer machen, die sie selbst nur aus der Schülerperspektive kennen. Lehramtsinteressierten soll ermöglicht werden, sich selbst in die Herausforderungen und Glücksmomente einer Lehrkraft hinein zu fühlen: »Wir wollen mit der Kampagne vor allem die Gestaltungskraft und gesellschaftlich-soziale Bedeutsamkeit des Berufs betonen, mit Vorurteilen aufräumen und mit vielen Live-Einblicken ein Bild des Lehramtsstudiums und -berufs zeichnen«, erklärte der Kultusminister.

Umfassend informieren mit FAQ, Quiz und Plakaten

Neben persönlichen Eindrücken liefert das Portal www.lehrer-werden-in-sachsen.de auch Antworten auf die wichtigsten inhaltlichen und organisatorischen Fragen zu Studium, Quereinstieg und Lehrberuf. Umfassende FAQ erläutern die verschiedenen Perspektiven des Berufs genauso wie den Weg dahin. Nachdem Website-Besucherinnen und Besucher im Quiz auf der Startseite herausfinden können, welcher „Lehrertyp“ sie wären, leitet das „Fächerquiz“ der Seite mithilfe verschiedener Multiple-Choice-Fragen Interessenten zum passenden Studienfach weiter.

Ergänzend dazu führen verschiedene Entscheidungshilfen durch die möglichen Fachkombinationen und Schularten. Alles mit dem Ziel, möglichst umfassend über die Möglichkeiten des Lehramtsstudiums aufzuklären. Je nach Zielgruppe (Schülerinnen und Schüler, Bewerberinnen und Bewerber und Studierende) werden zudem Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für eine persönliche Studienberatung an den Universitäten sowie an den Standorten des Landesamtes für Schule und Bildung vorgeschlagen.

Zugang zu den umfangreichen Informationen der Kampagne gibt es ab jetzt nicht nur per URL: In ganz Sachsen kann per QR-Code von Plakaten aus direkt auf die Inhalte von www.lehrer-werden-in-sachsen.de zugegriffen werden. Außerdem machen die Schüler-Lehrer-Testimonials als Motive auf Bussen im Nahverkehr des Bundeslandes auf die Kampagne aufmerksam.

Nachhaltig für den Lehrerberuf begeistern

In der ersten Phase der Kampagne wird es vor allem darum gehen, Interesse und Begeisterung für den Lehrerberuf bei den Schülerinnen und Schülern zu wecken und sie emotional abzuholen. Daran anschließend sollen verschiedene Informations- und Live-Formate dafür sorgen, dass der Perspektivwechsel in die Lehrerwelt für diese Zielgruppe deutlich erfahrbarer und erlebbarer wird. Verschiedene Themenspecials, u.a. zu den MINT-Fächern, den Bedarfsregionen und -schularten in Sachsen, sollen den Wissensstand zu Karrierechancen und Vielseitigkeit des Berufsfeldes zusätzlich erhöhen. Alles mit dem Ziel, die Entscheidung für ein Lehramtsstudium und für den Lehrerberuf in den kommenden Jahren positiv zu beeinflussen.

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