Sechs Monate verspätet legt die Staatsregierung ihren Fortschrittsbericht über die Entwicklung der Treibhausgasemissionen vor. Professor Felix Ekardt, Vorsitzender des BUND Sachsen, kommentiert: „Die Staatsregierung kommt zu einer Erkenntnis, die seit Jahren bekannt ist. Seit zwei Jahrzehnten stagniert der Treibhausgasausstoß in Sachsen.

Das Festhalten an der klimaschädlichen Kohleverstromung in Form der Braunkohle in Sachsen sowie eine lahmende Verkehrspolitik leisten ihren massiven Negativbeitrag. Gleichzeit verschläft Sachsen seit Jahrzehnten die Energiewende. Im Bericht des Bund-Länder-Kooperationsausschusses steht schwarz auf weiß: 2021 wurden in Sachsen mehr Windräder und Windkraftleistung abgebaut als zugebaut.

Das Kretschmer-Kabinett hat es verpasst, im Energie- und Klimaprogramm 2021 Klimaziele für Sachsen festzulegen, die mit der rechtsverbindlichen 1,5-Grad-Grenze aus dem Pariser Klima-Abkommen vereinbar wären. Das dafür ebenfalls unzureichende Handlungskonzept der Staatregierung wird ferner zu langsam umgesetzt – die Windkraftaufbau-Ziele für 2024 sind nur noch schwer erreichbar.

Fest steht: Seit 20 Jahren hat Sachsen die Klima- und Energiewende verschlafen. Ministerpräsident Kretschmer und sein Kabinett müssen handeln und dem Klimaschutz höchste Priorität einzuräumen. Nötig sind ein Ende der Kohleverstromung bis spätestens 2030 und der stark beschleunigte Einstieg in die naturverträgliche Energiewende. Null fossile Brennstoffe sind nötig sowohl für den Klima- als auch für den Biodiversitätsschutz, denn kaum etwas gefährdet die Natur so wie der Klimawandel, an den sich Tiere und Pflanzen nicht schnell genug anpassen können.“

Weitere Informationen:

https://www.klima.sachsen.de/treibhausgasmonitoring-22622.html

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Verschlafen ist ja sehr zurückhaltend ausgedrückt. Nach meiner Kenntnis kann ich nur festhalten – die Reduzierung der Treibhausgasemissionen wurde bewusst vom Kabinett des MP Kretschmer ausgebremst und wo auch immer behindert. Herr Kretschmer betont ja gern, das er ein ausgebildeter Ingenieur wäre. Den Umbau der Energiesysteme verschläft ein Fachmann nicht – er entscheidet sich bewusst dafür oder dagegen. Im Fall des Herrn Kretschmer hat er sich bewusst entschieden, seine Heimat, die Lausitz, in Teilen abzubaggern, jahrhundertealte Dörfer und menschliches Miteinander zu beseitigen sowie Mondlandschaften zu hinterlassen. Die betroffenen Menschen werden einfach nicht gehört, trotzdem es auch Parteikollegen von ihm betrifft. Es geht anscheinend nur um einseitige Wirtschaftsinteressen.
Komisch, da werden Energieträger kostenfrei, Tag für Tag und in kaum fassbarer Menge bereitgestellt – durch die Sonne, den Wind, usw …
Und wir haben inzwischen die Techniken und Technologien für eine Nutzung dieser Energien entwickelt. In Sachsen könnten wir so etwas Wichtiges wie Energie kostenfrei gewinnen, aber nein das machen wir einfach nicht, da gibt es diesen und jenen Einwand. Lieber nutzen wir noch weiterhin Kohle, Gas und Öl, obgleich die Förderung und Gewinnung der Bodenschätze riesige Kosten verursachen und das Verbrennen immer spürbarer unsere Umwelt, Luft+Wasser und Natur schädigt und das Klima so weit aufheizt, so das die Erde möglicherweise verbrennt. Was soll der Bürger davon halten?

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