Für eineinhalb Stunden hat die komplette Nachtschicht im Leipziger BMW-Werk am frühen Morgen die Arbeit niedergelegt. Rund 350 Beschäftigte beteiligten sich an der IG Metall Kundgebung vor dem Werktor und stoppten heute die Produktion von 3.30 Uhr bis 5.00 Uhr.

„Mit ihrem Ausstand haben die BMW-Kolleginnen und Kollegen den Arbeitgebern unmittelbar vor der nächsten Verhandlung noch einmal ihre Entschlossenheit demonstriert“, sagte Steffen Reißig, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig. „Bei der Verhandlungsrunde heute in Chemnitz muss der sächsische Arbeitgeberverband VSME endlich ein Angebot für eine deutliche und dauerhafte Lohnerhöhung vorlegen. Mit einer Einmalzahlung lassen sich die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie – bei dauerhaft steigenden Preisen – nicht abspeisen.“

Die dritte Verhandlungsrunde für das Tarifgebiet Sachsen findet am Freitag um 14 Uhr in Chemnitz statt.

Reißig betonte: „Es gibt in den Betrieben kein Verständnis für die Lohnblockade der Arbeitgeber. Dort brodelt es gewaltig. Ohne ein deutlich verbessertes Angebot werden wir die Warnstreiks weiter verschärfen – bis hin zu 24 Stunden-Warnstreiks.“

Zum Hintergrund: Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um acht Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber bieten eine Einmalzahlung von 3.000 Euro bei einer Laufzeit von 30 Monaten. Der einmalige Betrag müsste also bis 2025 reichen. Eine Erhöhung der Monatslöhne stellen die Arbeitgeber nur vage in Aussicht, nennen aber keine Prozente und nicht einmal ein Datum. Zudem wollen sie Sonderzahlungen je nach Kassenlage in einzelnen Betrieben kürzen können.

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