Der ver.di Landesbezirk Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen ist entsetzt, dass das Galeria Haus in Leipzig zum 30.06.2023 geschlossen werden soll. Weitere 51 Filialen stehen bun­desweit auf der Schließungsliste.

„Wir dürfen die Schließungspläne nicht tatenlos hinnehmen“, so ver.di Landesbezirksfach­bereichsleiter Torsten Furgol. Nachdem Tausende Beschäftigte seit Jahren auf erhebliche Gehaltsbestandteile verzichtet haben, sollen sie jetzt zum Dank dafür arbeitslos werden. Nachdem hunderte Millionen Euro an Steuergeldern in das Unternehmen gepumpt wurden, sollen etliche Innenstädte weiterveröden.

„Wir geben nicht auf!“, so Furgol weiter. „Zusammen mit dem Betriebsrat und den rund 160 betroffenen Leipziger Beschäftigten werden wir um das Leipziger Haus und jeden Ar­beitsplatz kämpfen.“

In den nächsten Tagen wird es darum gehen, einen Aktionsplan zu erarbeiten und Kommu­nal- und Landespolitiker für den Erhalt des Leipziger Standortes zu gewinnen.

Die Beschäftigten, die nun vor dem Arbeitsplatzverlust stehen, haben über Jahre auf Teile des Ihnen zustehenden Tarifentgeltes verzichtet. Nun müssen sie erneut – wie schon im Jahr 2020 – feststellen, dass es nicht geholfen hat. Die Unternehmensleitung hat bis zum heuti­gen Tag kein tragfähiges Zukunftskonzept für ein Warenhauskonzept auf den Tisch gelegt.

Man kann sich den Eindruck nicht erwehren, dass es dem Mehrheits-Anteilseigner, der ös­terreichischen Signa Holding, in Person Renè Benko, nur darum geht, seine Immobilien zu verwerten. Ein echtes Interesse am Warenhaus, an den Beschäftigten und an den Innen­städten ist nicht zu erkennen.

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