Die planmäßig Anfang April dieses Jahres begonnenen Bauarbeiten zur umfassenden Sanierung des Stadtteilzentrums Anker verschieben sich, teilten am Dienstag, 13. Mai, die Dezernate Kultur und Stadtentwicklung und Bau mit. In den bisher auf Grund der Nutzung nicht zugänglichen Bereichen des Saalgebäudes wurden bei den obligatorischen Bauzustandserfassungen vor Beginn der notwendigen Abbrucharbeiten schwerwiegende Schäden festgestellt.

Was zu erwarten war, kommt postwendend die Kritik aus der Linksfraktion. Was eine Überraschung war, meint der Kulturbürgermeister.

Erst nach Abschluss der gutachterlichen Untersuchung und nach Festlegung der erforderlichen Maßnahmen können die Auswirkungen auf Baufristen und -kosten benannt werden, betonen die beiden Dezernate. Fest steht allerdings jetzt schon, dass der Saal nicht, wie geplant, zum Jahresende 2014 wieder für Veranstaltungen genutzt werden kann.

“Diese unvorhersehbare Situation ist sehr bedauerlich. Wir werden uns mit den Auswirkungen, auch was das Baubudget betrifft, auseinandersetzen. Ich bin froh, dass der Anker e. V. in der Nähe des zu sanierenden Gebäudes ein passendes Interim gefunden hat, das mit finanzieller Unterstützung der Stadt Leipzig nutzbar gemacht werden konnte. Auch wenn es dort keinen Veranstaltungssaal gibt, bestehen für die Kinder- und Jugendarbeit, die Kurse und den Offenen Treff gute Bedingungen”, sagt Kulturbürgermeister Michael Faber.

Und Dr. Skadi Jennicke, Kulturpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke: “Die baulichen Schäden hinter der Fassade des Saalgebäudes im Anker können nur wenig überraschen, wenn man bedenkt, wie alt dieses Gebäude ist. Ärgerlich ist allerdings in jedem Fall, dass die Schäden erst während des Baus entdeckt wurden und sich nun die Baumaßnahme verzögert.

Gleichwohl bestand am vergangenen Freitag im Fachausschuss Kultur Einigkeit darüber, dass die Baumaßnahme zügig fortgesetzt werden muss und auch erforderliche Mehrkosten aufzubringen sind. Die Sanierung des Ankers wurde jahrelang verschoben und erst durch das kontinuierliche Engagement der Linken im Schulterschluss mit anderen Fraktionen konnte sie letztlich im Stadtrat durchgesetzt werden. Jetzt darf es hier keine Abstriche mehr geben. Am Freitag, 16. Mai, werde ich mir gemeinsam mit den Mitgliedern des Fachausschusses Kultur die Schäden vor Ort ansehen.”

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