Seit einem Jahr ist die Beethovenstraße offiziell Fahrradstraße. Aber viele Radfahrer/-innen haben nicht das Gefühl, dass die blauen Schilder irgendetwas geändert hätten. Noch immer drängen sich hier die Kraftfahrzeuge durch, als müssten sie auf Radfahrer und Fußgänger keine Rücksicht nehmen. Die Linksfraktion sieht da nur einen logischen Folgeschritt: Der Straßenraum vor der Bibliotheca Albertina muss entwidmet werden.

„Die Beethovenstraße ist seit Juni 2019 eine Fahrradstraße mit Zusatz ,Anlieger frei‘. Vor Albertina und GWZ gilt nun Tempo 30 statt wie bisher Tempo 20. Das wäre unproblematisch, jedoch gibt es noch immer einen hohen Kfz-Durchgangsverkehr in der Beethovenstraße“, stellt die Linksfraktion jetzt in ihrem Antrag fest. GWZ ist das Geisteswissenschaftliche Zentrum gleich gegenüber der Universitätsbibliothek Albertina.

„Folgt man den Empfehlungen zur Einrichtung von Fahrradstraßen, so wird explizit darauf verwiesen, dass Maßnahmen zur Verhinderung von Durchgangsverkehr zwingend sind, wenn eine Fahrradstraße gut funktionieren soll. Da es vor Albertina und GWZ einen sehr hohen Querungsbedarf durch Student/-innen gibt, bietet es sich an, diesen Bereich für den Kfz-Verkehr zu entwidmen. Somit wäre die Erhöhung der Verkehrssicherheit für den Fußverkehr gegeben, außerdem würde sich die Aufenthaltsqualität vor der Albertina erhöhen.“

Und es würde den Durchgangsverkehr beenden von Kraftfahrern, die überhaupt keine Anlieger sind, hier aber aus lauter Gewohnheit durchfahren.

Die Anlieger kämen trotzdem noch da hin, wo sie hinwollen, so die Linksfraktion: „Die Erreichung des Musikerviertels wäre durch die Einfahrt durch die Riemannstraße auch weiterhin gegeben. Auch die Zufahrt zum Parkhaus Bundesverwaltungsgericht wäre weiterhin gegeben.“

Und so schlägt die Linksfraktion vor zu beschließen: „Die Verwaltung wird beauftragt, nach § 8 Sächsisches Straßengesetz eine Teileinziehung der Beethovenstraße vor dem Geisteswissenschaftlichen Zentrum (GWZ) und der Universitätsbibliothek Albertina einzuleiten (zwischen Wilhelm-Seyfferth-Straße und Grassistraße). Dieser Bereich soll aufgrund seines hohen Querungsbedarfs nur noch für den Fußverkehr und den Radverkehr gewidmet sein.“,

Stadtrundfahrt-Unternehmen will auf Busdurchfahrten durch die Beethovenstraße nicht verzichten

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Eine Entwidmung wäre eine Möglichkeit, um den Kfz-Verkehr einzudämmen. Eine andere Möglichkeit wären modale Filter (z.B. Poller), die den Bereich der Beethovenstraße vor GWZ und Albertina für den Durchfahrtsverkehr sperren. Die Einfahrt von Lieferfahrzeugen, Feuerwehr und Rettungswagen müsste natürlich gewährleistet sein.

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