Der frühere Rangierplatz der Feuerwehrfahrzeuge vor der Ostwache in Anger-Crottendorf, der sogenannte „Polygraphplatz“, soll zu großen Teilen entsiegelt und zu einem grünen Stadtplatz umgestaltet werden. In dem entsprechenden Gestaltungswettbewerb hat sich jetzt die Berliner SINAI Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH durchgesetzt, mit ihrem Entwurf kann nun weiter geplant werden, teilt das Dezernat Stadtentwicklung und Bau mit.

15 Landschaftsarchitekturbüros aus mehreren europäischen Ländern hatten sich an dem Wettbewerb beteiligt, eine Jury aus Fachpreisrichtern und Sachpreisrichtern, zu denen auch Baubürgermeister Thomas Dienberg zählte, wählte die siegreichen Entwürfe aus. Auch der Ausschuss Stadtentwicklung und Bau sowie der Stadtbezirksbeirat Ost waren im Preisgericht vertreten. In die Ausschreibung waren zuvor die Ergebnisse aus der umfassenden Bürgerbeteiligung eingeflossen.

In der Jurybegründung heißt es: „Die Arbeit interpretiert den Polygraphplatz als grüne Mitte des Quartiers, bestehend aus vier schollenartigen Vegetationsinseln. […] Sie schafft eine überzeugende Balance aus nutzbaren befestigten Flächen sowie begrünten Inseln, die sowohl hochwertige Aufenthaltsmöglichkeiten bieten als auch extensive Flächen für Biodiversität und Retention.“

Baubürgermeister Thomas Dienberg sagt zur Entscheidung der Jury: „Mir gefällt insbesondere, dass der Entwurf so detailliert auf die Themen Wassermanagement und Vegetationskonzept eingeht. Hier wird die Klimaresilienz des Quartiersplatzes mitgedacht – das wird im Hinblick auf die klimatischen Veränderungen in Leipzig immer dringlicher.“

Die Berliner Büros WES GmbH LandschaftsArchitektur sowie TDB Landschaftsarchitektur Partnerschaft erhielten den zweiten beziehungsweise dritten Platz, eine Anerkennung der Jury ging nach München, zu lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh.

Am 16. September Ausstellung in der Ostwache

Die Ideen aller Preisträger sind am Samstag, dem 16. September, zum Herbstfest der Ostwache in der alten Wagenhalle zu sehen.

Am Dienstag, dem 19. September, wechselt die Ausstellung ins Stadtbüro. Dort werden die Entwürfe dann drei Wochen, bis zum 6. Oktober, präsentiert. Im kommenden Jahr sind die Bürgerinnen und Bürger erneut eingeladen, die Details der Planung mitzudiskutieren.

Der „Polygraphplatz“ liegt vor dem denkmalgeschützten Backsteingebäude, in dem Unternehmer Karl Krause ab 1874 Buchbindemaschinen gebaut hat und in dem nun Wohnungen entstehen. Seit einigen Jahren wird er als Parkplatz zwischengenutzt. Um unter anderem Starkregenereignisse abzumildern, die Aufenthaltsqualität an heißen Sommertagen zu verbessern und auch die Sicherheit aller zu erhöhen, ist jetzt eine multifunktionale und grüne Gestaltung vorgesehen.

Um den Platz herum entstehen in den nächsten Jahren eine Vielzahl kommunaler Einrichtungen und Projekte, die das Quartier langfristig positiv beeinflussen werden: So wird eine Grundschule für 480 Kinder gebaut, in die alte Feuerwache zieht ein Nachbarschaftszentrum und der Parkbogen Ost, ein grüner Geh- und Radweg, wird schrittweise umgesetzt. Der neue Platz soll die Projekte untereinander und in dem Viertel verzahnen.

Das Stadtbüro am Burgplatz (Zugang über Markgrafenstraße 3) ist an vier Tagen in der Woche geöffnet, Dienstag bis Donnerstag von 13 bis 18 Uhr und Freitag von 13 bis 15 Uhr.

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