Man kann ja ungeduldig werden als Radfahrer. Denn geduldig waren die Leipziger Radfahrer über Jahre, haben immer wieder Verzögerungen beim Ausbau von Radanlagen hingenommen. Anfangs gab es dafür zu wenig Geld im Leipziger Haushalt, zuletzt erhöhte sich das Tempo deutlich. Aber das Mobilitäts- und Tiefbauamt hängt trotzdem bei etlichen Maßnahmen aus dem Radverkehrsprogramm hinterher. So auch bei der Anlage von Radstreifen in der Querstraße. Weshalb der radbegeisterte Leipziger Eric Butter extra noch einmal nachfragte.
„Die Querstraße ist eine wichtige Nord-Süd-Achse für den Radverkehr innerhalb des Grafischen Viertels, aber auch darüber hinaus entlang der Relation Connewitz/Südvorstadt – Arthur-Hoffmann-Straße – Bayerischer Platz – Nürnberger Straße – Johannisplatz – Querstraße – Rosa-Luxemburg-Straße – Eisenbahnstraße und darüber hinaus. Sie verbindet damit nicht nur zwei Teile Leipzigs mit sehr dynamischer Entwicklung, sondern auch mit ausgeprägter Fahrradkultur genauso wie verschiedene Wissenschaftsstandorte in Leipzig“, stellte Butter in seiner Einwohneranfrage etwas Selbstverständliches fest.
„Zudem kann sie auch die stark beanspruchte Verbindung entlang des Georgirings entlasten. Leider ist die Querstraße auf ihrem nördlichen Abschnitt jedoch nicht für Fahrradfahrende in nördlicher Richtung freigegeben. Damit kann sie ihre Vorzüge bei der Verlagerung des Fahrradverkehrs auf die Nebenstraßen, wie oft insbesondere aus der CDU-Fraktion gefordert, nicht vollständig ausspielen. Für ein lückenloses Radverkehrsnetz sollte diese Leerstelle bereits mit den Aktionsprogrammen Radverkehr 2021/2022 und 2023/2024 beseitigt werden.“
Diese Jahre aber sind vorübergegangen, ohne dass etwas passierte. Aber vergessen ist das Anliegen nicht, antwortete nun das Mobilitäts- und Tiefbauamt (MTA): „Ja, eine Umsetzung der Infrastrukturmaßnahme 16 des Aktionsprogramms Radverkehr 2023/2024 ist vorgesehen und für 2026 geplant.“
Auch warum es zu einer nochmaligen Verzögerung der Maßnahme kam, erklärt das Mobilitäts- und Tiefbauamt in seiner Antwort: „Eine Umsetzung bis Ende 2024 ließ sich letztlich nicht realisieren, da sich der Umfang der Maßnahme in der Planungsphase maßgeblich erweitert hat. Der Asphaltbelag weist in dem betreffenden Bereich keinen guten Zustand auf, sodass der notwendige Fahrkomfort für die Radfahrenden nicht gewährleistet werden kann und dafür noch eine bautechnische Lösung notwendig ist.“
Da muss also auch noch an etlichen Stellen der Asphalt repariert werden. Was nicht kommen wird, ist ein baulich abgesetzter Radweg, der hier – so das MTA – nicht unterzubringen ist: „Umfangreiche Untersuchungen haben ergeben, dass eine Umsetzung mit baulicher Trennung nicht möglich ist. Daher erfolgt die Umsetzung mittels Radfahrstreifen.“
Jetzt können Radfahrer auf dieser Nord-Süd-Route gespannt sein, ob es bei der Umsetzung 2026 bleibt und ein wichtiges Teilstück auf dieser Route dann endlich etwas sicherer für die mit dem Rad Fahrenden wird.
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