Zuletzt gab es noch so eine kleine Hoffnung, dass sich mit den Verhandlungen zum sächsischen Doppelhaushalt 2021/2022 doch noch etwas ändern könnte. Aber am Donnerstag, 20. Mai, war dann klar: Das erfolgreiche Projekt „Willkommen in Leipzig“ wird keine weitere Förderung vom Freistaat bekommen. Das Soziokulturelle Zentrum „Die VILLA“ beendet eines seiner erfolgreichsten Projekte, da das Sächsische Sozialministerium die Finanzierung nicht weiterführt.

„Willkommen in Leipzig“ ermöglichte seit über fünf Jahren Menschen mit Migrationshintergrund die Teilhabe am Leipziger Stadtleben. Neben Touren in Leipzig und die Umgebung sowie Kochabenden in Gesellschaft waren vor allem die Sprachangebote für verschiedene Altersgruppen ein großer Anlaufpunkt und Hilfestellung.

„Willkommen in Leipzig“galt seit 2015 als wichtiger Bestandteil und zuverlässiger Partner in der Leipziger Integrationslandschaft. Zeitweise koordinierte und ermöglichte die VILLA in diesem Bereich das Engagement von 300 Leipzigerinnen und Leipzigern.

„Wir hatten sehr auf einen positiven Bescheid gehofft“, sagt Martina Siewert, Leiterin des Projektes in der VILLA. „VILLADining, die Willkommenstouren oder die Sprachangebote gibt es künftig in dieser Form nicht mehr.“

Da die Förderung in diesem Jahr ausblieb, kündigte die VILLA den langjährigen Ansprechpartner/-innen für die Engagierten und Nutzern. Vor allem die aktuell weit über 100 ehrenamtlich Engagierten gelte es jetzt zu koordinieren.

„Ich finde es sehr schade, dass der Landesregierung das Engagement so vieler Leipzigerinnen und Leipziger für eine offene Gesellschaft nicht förderwürdig erscheint“, bedauert Oliver Reiner, Geschäftsführer der VILLA. „Für die VILLA ist das ein harter Einschnitt. Wir wünschen uns, dass uns die Ehrenamtlichen treu bleiben. Vielleicht auch auf eine andere Weise.“

Möglichkeiten gäbe es genug in der VILLA. Das Team von „Willkommen in Leipzig“ bedankt sich bei allen Beteiligten für die jahrelange, engagierte Unterstützung auf den unterschiedlichsten Ebenen, hofft aber trotzdem noch, dass es einen Weg gibt, das Projekt irgendwie fortzusetzen.

„Wir hoffen noch, dass wir den/die Unterstützer/-in finden, welche/r das Projekt auf solide finanzielle Beine stellt und es mit uns gemeinsam weiterleben lässt“, fasst Martina Siewert ihre Hoffnung in Worte.

Andererseits gibt es auch weiterhin die Möglichkeit in der VILLA, sich ehrenamtlich einzubringen. Entsprechende Informationen findet man auf der Website der VILLA.

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