Im Stadtraum sollen sie hängen. Der Ökolöwe ruft regelrecht dazu auf, nach ihnen zu suchen. Denn dieser Tage wirbt der Leipziger Umweltverbund mit Plakaten im hoch erhitzten Leipziger Stadtraum für ein Thema, das unübersehbar bei Leipzigs Gebäudebesitzern immer noch keine wirkliche Rolle spielt: die Fassadenbegrünung. Neben Dachbegrünung und Baumpflanzung ist es eine der sinnvollsten Möglichkeiten, bei Hitze die Stadt ein bisschen zu kühlen.

Und ein Unterschlupf für zahlreiche in der Stadt lebende Tiere sind begrünte Wände ebenfalls, wie man auf der Website des Ökolöwen lesen kann.

Doch aktuell geht es ja um immer neue Hitzewellen mit viel zu wenig Regen. Und wer in einer Ecke ohne Grün wohnen muss, der merkt, wie sich der Straßenraum aufheizt und die Häuser regelrecht zum Backofen werden.

„Wir möchten Sie an diesen heißen Tagen auf ein wichtiges und dringendes Thema aufmerksam machen: Hitzewellen. Ein Problem, das nicht nur uns Menschen, sondern auch Tiere und Pflanzen langfristig belastet“, lädt nun Anne Gahlbeck vom Ökolöwen ein, die Sommer-Hitze-Plakataktion des Ökolöwen zu begleiten.

Auf Instagram leider, was doch einige Fragen aufwirft: Solche Aktionen gehören eigentlich nicht in die Netzwerke großer amerikanischer Digitalkonzerne. Auch wenn sich dort gutgläubige Jugendliche tummeln, weil sie glauben, es sei dort hipper als in der Großväter-Version Facebook.

Das Anliegen selbst ist nur zu berechtigt, wie Gahlbeck erklärt: „Die Leipziger/-innen mussten in diesem Jahr schon einige Rekordtemperaturen ertragen: bis zu 40 Grad. Und leider müssen wir damit rechnen, dass diese Phase weiter anhält. In den kommenden Jahren werden wir kaum einen Sommer ohne heftige Hitzewellen erleben.“

Auf diese Extremzustände müssten die Menschen auf zwei Weisen reagieren: „Die Weiterentwicklung der Klimakrise aufhalten und uns zeitgleich an die Veränderungen durch die Klimakrise anpassen. Letzteres ist besonders für Großstädte wie Leipzig essenziell, um das Stadtklima zu beeinflussen und das Überleben im Sommer möglich zu machen. Dazu gehört beispielsweise der Ausbau von Fassadenbegrünung.“

Ein Thema, das der Ökolöwe unter dem Begriff „Kletterfix“ seit Jahren versucht voranzutreiben. Doch egal, wo neu gebaut wird: Begrünte Wände werden fast nirgendwo eingeplant. Stattdessen gibt es weitere Betonflächen, die die Hitze aufnehmen.

Die Vorteile begrünter Fassaden aus Sicht des Ökolöwen:

In Straßen mit Fassadengrün wird Hitze weniger belastend wahrgenommen. Gefühlt ist es bis zu 13 Grad kühler.

Die Temperatur von Innenräumen kann durch Fassadenbegrünung um bis zu 3 Grad gesenkt werden.

Die Fassade ist bei einer begrünten Wand um bis zu 20 Grad kühler.

„Leider sieht sich das Thema ‚Fassadenbegrünung‘ trotz seiner zahlreichen Vorteile nach wie vor mit unfairen Vorurteilen konfrontiert“, stellt Gahlbeck fest. Mit einer stadtweiten Plakat-Kampagne möchte der Ökolöwe  – Umweltbund Leipzig e. V. damit aufräumen und für mehr Fassadenbegrünung in Leipzig werben. Die Kommunikation dazu läuft über www.instagram.com/p/Cg17HSTKSDf/

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