Während Russland in der Ukraine seinen Krieg ohne Rücksicht auf Verluste fortsetzt, fürchtet im Nachbarland Belarus Staatspräsident Lukaschenka seit 2020 um seine Macht. Proteste begleiteten seine neuerliche Ausrufung zum Wahlsieger. Umso härter geht er seitdem gegen die Opposition im Land vor. Das traf auch den Literaturwissenschaftler und Dissidenten Ales Bjaljazki, der erst am 10. Dezember 2022 – in Abwesenheit – den Friedensnobelpreis erhielt.

Den Friedensnobelpreis erhielt Ales Bjaljazki zusammen mit der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial und der ukrainischen Organisation Center for Civil Liberties.

Schon im Juli 2021 war er – wieder einmal – festgenommen, im Oktober 2021 wegen angeblicher Steuerhinterziehung in Belarus dann angeklagt worden. „Am 5. Januar 2023 wurde der Prozess gegen Bjaljazki eröffnet. Zur Last gelegt wird ihm Bargeldschmuggel sowie die Finanzierung von Aktionen und Gruppen, die grob gegen die öffentliche Ordnung verstoßen haben sollen. Menschenrechtler betrachten die Anschuldigungen als fingiert, um Bjaljazki und seine Bewegung nach der Verleihung des Nobelpreises zum Schweigen zu bringen“, formuliert dazu der Wikipedia-Beitrag.

Über seine Verhaftung erzählt Ales Bjaljazki in seinen „Gefängnisnotizheften“. Zwei aktuelle Texte aus seinen „Gefängnisnotizheften“ hat Lydia Nagel übersetzt. Sie erscheinen hier erstmals in deutscher Sprache. Hier ist der erste zur seiner Verhaftung und den erste Tagen in der Haft.

***
Aus den „Gefängnisnotizheften“ – „Das braune Notizheft“

Ales Bjaljazki

Übersetzung ins Deutsche von Lydia Nagel

VERHAFTUNG

Wir hatten noch die letzte Schule vor uns [1]. Ich fahre von zu Hause nach Rakaŭ. Habe leere Einweckgläser im Rucksack. Die Metro – vor dem Büro von Wjasna wurde ich gewarnt, dass sich da einige Leute herumtreiben – ich kehre um (für alle Fälle).

Vielleicht wieder mal eine Durchsuchung, dachte ich [2].

Auf dem „Runden Platz“ hält mich ein Typ an [3]. Zeigt seinen Dienstausweis, die Hände zittern. Die ganze Mannschaft hat auf dem Hof gewartet. Sie zeigen den Haftbefehl.

Wir gehen hoch. Durchsuchung. Sie finden ein bisschen Kleingeld, das Band mit dem USB-Stick habe ich übergeben [4].

Zwei „Maskenmänner“ und ein „Kameramann“ in abgewetzten Jeans. Er droht Adam [5]. Sie nehmen ein paar Papiere mit, das Kleingeld, den Laptop von Adams Freundin und die Festplatte aus der Toilette [6].

Danach eine merkwürdige Durchsuchung bei Wjasna. In unserer Wohnung wurde der Fernseher beschlagnahmt, hier das Kopier- und Faxgerät. Sie nahmen ein paar Blatt Papier mit, aber die alten Laptops, die im Sofa lagen, ließen sie liegen [7].

Wir fahren „aufs Amt“. Das erste Verhör. Ich weigere mich auszusagen. Werde zum „Schlafen“ in die Kolas-Gasse gebracht [8]. Wir fahren in einem Zivilauto. Das nächtliche Minsk im August.

Ich werde in den „Affenstall“ geführt. Schmale Pritschen. Betrunkene Jungs, die beim Bowling einen Leuchter zerschlagen haben. Sie schreien, drohen, die Bullen haben ein dickes Fell. Nach drei Stunden werden sie mitten in der Nacht entlassen. Ich schlafe.

Morgens fahren wir zurück. Das zweite Verhör. Zu den Konten stehe ich, sage, dass die Einkünfte nicht meine sind. Sie verkünden, dass es ein polnisches Konto gebe. Mir wird schwarz vor Augen. Wir gehen in den Flur. Ich keuche.
Ich denke: Da haben sie es also doch gewagt. Die Neutralität ist vorbei [9].

Wir fahren gleich zur Waladarka, nicht in die Saperaŭ [10]. Sie sagen, es sei besser so, dann muss ich nicht umgelegt werden.

Das Waladarka-Tor, meine Übergabe, Blut abnehmen und Röntgen. Die ganze Zeit ist seit der Abteilung für Finanzermittlung der „Dickwanst“ dabei, der mit Wurst getrickst hat. Nach Russland verschoben.

Ich bekomme Matratze, Decke und Knacki (eine Aluminiumtasse) ausgehändigt. Werde in den zweiten Stock geführt. 22. Hütte.

Ich soll die Matratze hinlegen. Der Älteste fragt, erklärt etwas. Mein Platz ist am Fenster. 16 Pritschen, 2 Ventilatoren, ich bin der 16. Mir wird gezeigt, wie der Schalter in der Toilette funktioniert, wo gegessen wird. Ich sehe eher zu, beobachte.

Sakub [11]. Ein junger Mann, wie ich mit Paragraf 243, Bauarbeiter. „Hier sind viele von uns“, lacht er. Junge Hacker, Firmenleiter, ein iranischer Arzt, der Deutsch lernt. Einträchtige Geschäftigkeit. Appetit habe ich nicht. Ich trödele beim Zähneputzen – werde beschimpft. Der erste Hofgang.

HOFGANG

Hofgang: Ausgang, Schlüsselklappern, „Los geht’s!“ Abstieg ins Untergeschoss des Schlosses. Beschreibung: Gewölbe, unbewohnte Hütten, irgendwo links noch ein Gang[12]… Wir gehen, die Hände hinter dem Rücken, dann geht es durch eine Tür in den Turm. Geradeaus sind die Höfe Nummer 1-10, die zweistelligen liegen rechts. Grashalme, Kätzchen, beschmierte Mauern, ein Ziegelboden in der Ecke eines Hofes, Netz und Gitter, der Himmel, Laub, eine Bank. Im Sommer bleibe ich zurück und setze mich, im Herbst laufen wir herum. Wir tragen Wasserflaschen, damit die Muskeln arbeiten. In den kleinen Höfen sind Pfützen über den halben Hof. Ein lautes Radio um fünfzehn Uhr. Am Wochenende gehen wir vormittags, an Wochentagen nachmittags.

Hier kann man offener reden, uns abzuhören ist schwieriger, wenn auch möglich.

Ich atme, weil ich ständig Kopfschmerzen habe. Verschiedene Aufkleber an den Mauern, ein grünes Blümchen klebt an einer Mauer. Wir gehen lange, handeln eine längere Dauer und bessere Höfe aus. Eine Eisenluke in einem Hof. Einmal in die Freiheit und zurück, scherze ich.

Rufe aus Spaß: „Da gegentreten – sodass die Steinmauer erbebt und einstürzt … Freiheit!“

Der Spitzgiebel des Trakts, wo Frauen und Minderjährige inhaftiert sind, ist zu sehen.

Einmal ein Streit zwischen den Offizieren und den Fähnrichen. In den Durchgang der unterirdischen Gruft wurden drei Ausgänge gleichzeitig geführt. Ein Fähnrich brüllt: „Und das für dieses Geld! …“

Ein trockener Herbst.

Vollgespuckte Mauerecken im Hof, Kippen, Zigarettenstummel stecken in den Mauern.

Ich laufe mit Maks [13] herum und erzähle: „Wir gehen den Prospekt lang, wir gehen zum Zirkus.“ Maks fragt: „Wohin gehen wir denn nächstes Mal?“

Ich stelle mir vor, wie ich durch die Stadt spaziere. Manchmal führe ich Selbstgespräche.
Wenn viele Menschen beim Hofgang sind, kommen sie raus auf den Hof und stehen einfach da.

HAFTBEDINGUNGEN

Klimpern der Futterluke um 5:30, am Wochenende um 6:00.
Schwarzbrot, Schonkost, Weißbrot.
Die lästigen Kontrolleure geben keine Ruhe, sonst schlafe ich.
Meine Matratze und Decke sind okay.
Andere haben schlechtere, manche haben auch zwei Decken.
Um 8:00 Kontrolle (wenn sie stattfindet).
Danach (oder davor) frühstücken wir.
Danach machen alle etwas anderes. Schlafen, schreiben, lesen.
Zum Gericht – entweder morgens um 6:15 oder um 8:30.
Das Mittagessen wird ab 12:30 gekocht. Um 13:30 – Mittagessen.
Um 14:15 – Hofgang bis 16:00, danach obligatorischer Tee.
Um 18:30 – Zubereitung des Abendessens.
Um 20:00 – Überprüfung.
Um 22:00 – Zapfenstreich.
Gegen 11:00 – Krankenschwester.
Vormittags gibt es Spritzen.
Vormittags und später – Gang zum Anwalt.
Montags um 9:00 – Duschen.
Um 11:30 – Briefe.
Um 12:30 – Zeitungen.
Nachmittags – „Keiler“ (Sendung).
Vom Gericht zurück – 19:00. Mittwochs – Übergabe von Medikamenten, auch Uhren u.a.
Einmal pro Woche – Visite.

ESSEN

Die Kost: Grütze, Graupen, Perlgraupen, Milchsuppe (mit Grütze oder Nudeln), Kartoffeln, Fruchtgelee, Milch, Kohl.
Unsere exklusiven Suppen, Salate.

Kochtopf, Löffel, Teller.

Der „Keiler“ ist da (Übergabe von Sendungen).

Knacki, Paddel, Helmchen (Becher, Löffel, Schüssel).

Kaltes Wasser, Wasserfilter.

Aus dem Gefängnisladen – Süßigkeiten, Butter, Schokolade, Mineralwasser, Toilettenpapier, „Karokekse“ – Waffeln.
Aus dem „Keiler“ – Fleisch, Speck, Würste, Buchweizen, Reis.

Kein Kühlschrank (wer danach fragt, „geht auf Reisen“, d. h. er wird von Zelle zu Zelle gebracht).
Schwarztee, Grüntee (chinesischer), mein Kaffee und der hiesige „Jockey“.

Russische Pillen mit siebenmonatiger Haltbarkeit.

Milchpulver.

Ins Gericht – Schokoriegel, Karokekse, Wasser. Meine Ration wird mir persönlich vom Kontrolleur übergeben.
Brot „zugeteilt“ und „zugeschickt“.

Verschiedene Suppenrezepte. Ich koche kein Grünzeug.

Pawlowitschs Kost – Fleisch oder Büchsenfleisch – kommt in die Suppe.

Morgens Butter, Aufschnitt oder Wurst aus den Sendungen. („Bedanken wir uns bei unseren Verwandten, nicht bei uns.“)

In den ersten Sendungen „Patzer“: Wasser, Brot.

Für Maks gab es überhaupt keine Sendungen. Ich habe für ihn geschrieben, Natalja hat etwas übergeben.

HÜTTE, GANG, SPRECHZIMMER

Die „ferne Ecke“ – das Klo, abgetrennt durch einen Duschvorhang mit Fischen.

Die Pritsche ist auf der anderen Seite der Wand.

Die Säcke [14], ein gelber Gemeinschaftstisch, Wände, weiße Decke, Betonboden mit weißen Steinchen.
Abteile unter dem Gemeinschaftstisch.

Ein Regal mit Medikamenten, Büchern und dem Fernseher, Süßigkeiten und Garn. Ein Nachttisch – darin Vorräte. Wasserkocher und Wasserfilter – darauf. Wenn wir kochen, stellen wir eine Kamas[15] an die Stelle des Filters und hängen einen mit Zellophan umwickelten Tauchsieder rein.

Das Nachtlicht hängen wir zu.

Essen am Gitter, Wasserflaschen in der Ecke.

Ein Heizkörper, auf dem wir Klamotten trocknen.

Gitterstäbe über der Tür – daran hängen wir uns aus.

Das Radio haben wir mit einem Stock festgehakt und abgeschaltet.

Ein Blechwaschbecken, ein kleiner Hahn, aus dem Wasser fließt, gebastelt aus einer Zahnpastatube, Kübel und Wanne (kleine Schale). Die Zahnbürsten stehen in abgeschnittenen Wasserflaschen.

An der Wand die Hausordnung.

Die Säcke unter den Pritschen.

Alle zwei Tage wischen und fegen wir.

Ein Fernseher Wizebsker Produktion, klein, ist kaputt gegangen, haben ihn in die Reparatur gegeben.

BRIEFE DES INNEREN ICH

Ich schreibe viel, es ist möglich, die Umstände erlauben es.

Die ersten zwei Monate lese ich, lerne Englisch.

Dann mache ich mich an die Arbeit.

Ich schreibe anderen, dass ich besser geworden bin, reiner, es geschieht, was Jewgenija Ginsburg beschrieben hat, aber nicht unter solchen Bedingungen, denn hier ist es leichter und ich bin älter. Aber hier kann man auch einfach nichts Schlechtes machen, wie denn auch, um nichts bitten, mit niemandem etwas vereinbaren und niemand verlangt etwas von dir, du bist niemandem zu etwas verpflichtet. Das Gehirn arbeitet aktiver, erloschene Gewohnheiten kehren zurück. Die Fähigkeit zu träumen – das ist das Erste. Das Fehlen von Alkohol hat das Gehirn gereinigt. Das primitive Dasein gibt Kraft. Die Sinne sind schärfer geworden – man sieht weniger detailliert, dafür hört man besser – jedes Rascheln im Gang.

So ist es auch mit den anderen Insassen. Man bemerkt alles. Und ist selbst wie auf dem Präsentierteller.
Auch die inneren Sinne werden lebendig – man lernt wieder, Briefe zu schreiben, seine Gefühle in Worten auszudrücken.

Die Gefühle werden komplexer, deutlicher und bunter: Liebe, Freundschaft, Kameradschaft, Bekanntschaft, auch der Hass – alles ist plastischer und wichtiger, geht nicht im Alltagstrott unter.

Ich rede viel weniger, denke mehr, durchlebe mehr, begreife mehr. In der Seele bin ich jünger geworden. Etwas Ähnliches habe ich, wie mir einfällt, zwischen zwanzig und dreißig gefühlt – in diesem Lebensabschnitt.
Und man denkt mehr über seinen Platz im Leben nach, über die „Koordinaten des Seins“.

Ich habe wieder „angefangen, mit Menschen zu reden“, jetzt habe ich das Bedürfnis und die Zeit.
Ich denke an deutlich mehr zurück – wie es war.

In den dreieinhalb Monaten bin ich selbstsicherer geworden. Habe mich eingelebt. Bewege mich frei durch den Raum, rede mit anderen, mit dem Essensdienst und den Wärtern.

Ich bin ruhiger geworden und blicke nicht mehr mit wilden Augen in die Welt. Allmählich ist die Waladarka zu meinem Zuhause geworden.

In der Zeitschrift Dsejasloŭ habe ich in einem Interview mit Buraŭkin gelesen: „Manchmal kann man einfach nichts mehr ändern, die Jahre sind vorbei. Man kann sie nicht zurückholen, aber dass man das Leben mehr hätte schätzen müssen, Beziehungen zu anderen Menschen mehr schätzen, das Glück der Verbindung mit der Natur, mit Freunden, einer Verbindung mit hoher Literatur, darüber denke ich jetzt immer öfter nach und mit immer bedrückenderer Traurigkeit.“

Solche Gefühle habe ich auch, aber ich bin mir sicher, dass sich alles noch korrigieren und in Ordnung bringen lässt, man sein Leben noch richtiger und angenehmer gestalten kann.

Weiter sagt Henads Buraŭkin: „Meine älteren Freunde haben erzählt, wie der Krieg ihre Sinne geschärft hat, vor allem, wenn sie nach einem Gefecht ins Spital kamen.“

Das kann ich so unterschreiben. Die Sinne werden schärfer, wenn man ins Gefängnis kommt. Aber später, sagen sie, vergeht das wieder. Und wie kann man das bewahren?

Nach der Verhandlung waren meine Sinne abgestumpft. Das Warten auf Verhandlung und Urteil wurde abgelöst von dem Warten auf eine Etappe, die allem Anschein nach bald kommen wird.

***

[1] Die Sommerschulen, die belarusische Menschenrechtler für junge Menschen aus Belarus in Vilnius im Belarusischen Haus der Menschenrechte organisierten. Im Sommer 2011 gab es vier solcher Schulen, von denen ich drei besuchte. Obwohl die Abteilung für Finanzermittlung zusammen mit dem KGB schon intensiv mit meinem Fall beschäftigt war, ließ man mich von Belarus nach Litauen fahren, in der Hoffnung, dass ich im Ausland bleiben und nicht nach Belarus zurückkehren würde.

[2] Als ich auf dem Weg zum Wjasna-Büro die Metrostation „Akademie der Wissenschaften“ verließ, traf ich einen Kollegen von Wjasna, der mich warnte, dass vor dem Büro einige verdächtige Personen standen. Also beschloss ich, nicht ins Büro zu gehen, ging zurück in die Metro und fuhr nach Hause. Im Dezember 2010 und Januar 2011 wurde das Büro des Menschenrechtszentrums Wjasna zweimal durchsucht, die Polizei kam mehrmals aus fadenscheinigen Gründen.

[3] Ich wurde am Metroeingang am „Platz des Sieges“ („Runder Platz“) angehalten.

[4] Einen USB-Stick, den ich um den Hals trug, gab ich vor den Augen des Durchsuchungsleiters meiner Frau Natalja. Er war empört, wagte es aber nicht, ihr den Stick mit Gewalt wegzunehmen.

[5] Adam – unser Sohn.

[6] Zwei Festplatten aus den Desktop-Computern hatten Natalja und Adam in einem Lüftungsschacht in der Toilette versteckt, nachdem es mir gelungen war, sie während der Festnahme anzurufen. Die Festplatten wurden bei der Durchsuchung gefunden. Sie waren passwortgeschützt, so dass die Ermittler die darauf befindlichen Informationen nicht gegen mich verwenden konnten.

[7] Nach Durchsuchungen und Beschlagnahmungen von Computern im Wjasna-Büro haben meine Kollegen die Laptops meist mit nach Hause genommen. Zwei alte Laptops waren im Sofa versteckt.

[8] In der Jakub-Kolas-Gasse 3 befindet sich die Abteilung Inneres des Bezirks Sawezkaje von Minsk.

[9] Es war sofort klar, dass meine Verhaftung politisch motiviert war.

[10] In der Saperaŭ-Straße in Minsk war ein Gefängnis für vorübergehende Inhaftierungen.

[11] Der Leiter des Tourismusunternehmens „Sakub“, Sjarhej Bukas, befand sich zu diesem Zeitpunkt in der Waladarka und wartete auf die Revision seines Falls.

[12] Der sogenannte Erschießungsgang mit Zellen, in denen zum Tode Verurteilte inhaftiert sind.

[13] Maks war ein Achtzehnjähriger aus dem Minsker Stadtteil Kurasoŭschtschyna. Er war fast ein Jahr in der Waladarka, weil er in eine Schlägerei verwickelt gewesen sein soll.

[14] Säcke mit den persönlichen Gegenständen der Gefangenen

[15] Kunststoffschüssel 

***

Weitere Informationen: #FreeAllWords, das internationale Unterstützungsprojekt des European Writers’ Council (EWC) für belarusische und ukrainische Autoren: Das sind 13 Autor/-innen (Stand jetzt), 71 Übersetzer/-innen aus 24 Ländern, 64 berührende und großartige Texte.

Zum Hintergrund: Der Text- und Übersetzungsfonds #FreeAllWords ist ein gemeinsames Unterstützungsprojekt für belarusische und ukrainische Autor/-innen aller Genres, und wird unter dem Dach des European Writers’ Council (EWC) organisiert.

#FreeAllWords wurde initiiert von den Autorinnen- und Autorenverbänden A*dS (Autorinnen und Autoren der Schweiz), Forfatterforbundet (Norwegen), und der Community of Belarusian Writers (Belarus).

Im Rahmen von #FreeAllWords werden kurze, aktuelle, bestehende als auch originale Texte, Interviews, Reportagen, Essays, Gedichte und andere literarische Formen in europäische und internationale Sprachen übersetzt und auf vielfältigsten Kommunikationswegen – digital, Print, in Blogs, Medien usw. verbreitet.

Die Autor/-innen- und Übersetzer/-innenhonorare werden aus dem Fonds #FreeAllWords beglichen. Beteiligte Stiftungen: Fritt Ord, Kopinor (beide Norwegen), Landis&Gyr, Karl und Sophie Bindung Stiftung (beide Schweiz). Die ersten Texte und Übersetzungen von zunächst 30 Autoren und Autorinnen aus Belarus, Ukraine und Russland sollen in bis zu 31 Ländern in den kommenden Monaten erscheinen.

Ziel sind mindestens eine Million veröffentlichter Worte für Frieden und Freiheit der Meinungsäußerung, für die Verständigung zwischen Kulturen und Nationen, sowie als zentraler Beitrag bei der Überzeugungsarbeit für eine freie, demokratische, friedliche und integrative Gesellschaft.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar