Die Zahl der in Leipzig zugelassenen privaten Autos ist zwischen Jahresbeginn 2023 und 2024 erneut zurückgegangen, meldet das Amt für Statistik und Wahlen, nachdem diese Zahl schon im Vorjahr erstmals gesunken war. Dies geht aus Angaben des Kraftfahrtbundesamtes hervor, die das Amt für Statistik und Wahlen jetzt analysiert hat. Dabei zeigt sich weiterhin jedoch eine entgegengesetzte Entwicklung zwischen privaten und gewerblichen Autos.

Denn während die Zahl privater Pkw binnen Jahresfrist um 762 Fahrzeuge rückläufig war, hat die Zahl gewerblicher Autos im gleichen Zeitraum um 950 Fahrzeuge zugenommen.

Zahl von E-Fahrzeugen gestiegen

Nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes waren am 1. Januar in Leipzig insgesamt 272.737 Kraftfahrzeuge zugelassen, darunter 233.901 Pkw, 22.559 Nutzfahrzeuge und 16.277 Motorräder. Von den Pkw sind 203.936 Fahrzeuge auf private Halter angemeldet. Damit sind durchschnittlich 39 Prozent der volljährigen Leipzigerinnen und Leipziger sowie 57 Prozent der Haushalte im Besitz eines Pkw.

Die Fahrzeugdichte ist in Ortsteilen am Stadtrand wie Baalsdorf (590 Privat-Pkw pro 1.000 Einwohner), Burghausen-Rückmarsdorf (584) und Hartmannsdorf-Knautnaundorf (567) am höchsten – und in zentral gelegenen Ortsteilen wie Volkmarsdorf (166), Zentrum-Südost (174) und Zentrum (194) am niedrigsten.

Von den in Leipzig zugelassenen Autos fahren 67 Prozent mit Benzin, 23 Prozent mit Diesel, 7 Prozent mit Hybridantrieb und 2 Prozent mit Elektroantrieb. Die Zahl der elektrogetriebenen Pkw ist dabei innerhalb des vergangenen Jahres um 1.345 auf nunmehr 5.199 Fahrzeuge angewachsen.

Diesel dominiert bei Nutzfahrzeugen

Bei den Nutzfahrzeugen dominiert mit 89 Prozent weiterhin der Dieselmotor als Antrieb, gefolgt von Benzinmotoren mit 8,4 Prozent und Elektromotoren mit 1,5 Prozent. Hinsichtlich der Schadstoffgruppen verfügen 97 Prozent der Pkw und 87 Prozent der Nutzfahrzeuge über eine grüne Umweltplakette.

Die Zahl der privaten Pkw war bis 2021 permanent auf 206.179 gestiegen und 2022 erstmals auf 204.698 gesunken. 2023 ging der Rückgang dann auf 203.936 weiter.

Was ganz offensichtlich noch keine Entspannung im Verkehrsraum bedeutet, denn dafür stehen immer mehr gewerblich genutzte Fahrzeuge in den Straßen, dazu Kleinbusse, Transporter aller Art und Camper, die die Übersicht für schwächere Verkehrsteilnehmer noch weiter erschweren.

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Es gibt 6 Kommentare

Das Problem ist das deutsche Straßenverkehrsrecht. Das ist ein ganz dickes Ding. Privileg!

Neuregelungen, die u.a. den Kommunen eine Erleichterung zusprachen was Bewohnerparkzonen und weiterer Maßnamen zur Verkehrssicherheit (Zebrastreifen, Tempo 30), sowie Klima- und Umweltschutz angeht, wurde im November im Bundesrat abgelehnt. Die Leipziger CDU feierte sich dafür, dass sie über die Dresdner Kollegen das verhindern konnten. Unvergessen!

Aber Christian, ich empfehle dir noch einmal die nächste Sitzung des Stadtbezirksbeirates Ost, in der die Parkraumanalyse zu Anger-Crottendorf ausgewertet wird. Auch da wird dann erklärt, warum alles so bleibt, wie es ist. 11. April, 18 Uhr, Stadtteilhaus Wurzner Straße 70.

Rudi, das stimmt natürlich statistisch!
Das Problem dürfte jedoch trotzdem sein, dass – auf gleichem, wenn nicht sogar weniger werdendem Raum – mehr Leute und mehr Autos versuchen, miteinander klarzukommen.

Vor allem bei gewerblichen Transportern, Campern oder LKW, die zunehmend im normalen Straßenraum parken, hört bei mir der Spaß auf.
Hier müssten eigentlich gebührenunabhängige Regularien eingesetzt werden.
Fiskalische Pauschalen stören gerade die gewerblichen Platzverringerer nicht: sie schlagen das auf die Preise auf, und alle dürfen dann zahlen.
Wo ist das Problem, Fahrzeugen ab einer Mindestgröße ein Stadtparkverbot auszusprechen?
Park & Ride am Stadtrand wäre eine Lösung. Von Stadionbesuchern verlangen wir das ja auch, und das sogar nur temporär.

@Chris
Es gibt eine Zunahme der zugelassenen PKW um ca. 200 bei einem Bevölkerungszuwachs von fast 4.000. Es sinkt also weiterhin kontinuierlich die Zahl der PKW/1.000 Einwohner.

Es ist zudem davon auszugehen, dass ein Großteil der zugelassenen gewerblichen PKW privat genutzt werden. Gerade in den jetzigen Zeiten, wo Firmen händeringend nach Fachkräften suchen, gehört in vielen Fällen die private Nutzung des Dienstwagens dazu.
Der Anteil an Dieselfahrzeugen unterstreicht das.

Insofern ist aus der Statistik nicht wirklich viel über den privaten Gebrauch von PKW herauszulesen.
Und die Gesamtanzahl an Zulassungen steigt leider weiter.

Schön wäre es, wenn mal mehr ÖPNV-Busse und -Straßenbahnen zugelassen würden… 😉
Gibt’s da wohl keine Statistik?

Dennoch sind die vielen Camper, die in den Wohngebieten abgestellt werden und dort verfaulen ein großes Problem. Wo ein Camper steht könnten drei PKW oder 2 Bäume stehen.

@Chris, da man sein Kennzeichen mittlerweile beim Umzug mitnehmen kann, sind sicherlich einige Bezirksfremde Kennzeichen dennoch hier gemeldet

“Was ganz offensichtlich noch keine Entspannung im Verkehrsraum bedeutet, denn dafür stehen immer mehr gewerblich genutzte Fahrzeuge in den Straßen, dazu Kleinbusse, Transporter aller Art und Camper, die die Übersicht für schwächere Verkehrsteilnehmer noch weiter erschweren.” >>> was implizieren denn an den Daten, dass die Fahrzeuge alle in Leipzig herumfahren/-stehen? In Leipzig siedeln sich immer mehr Firmensitze an (was gut ist, das bedeutet u.a. Gewerbesteuern). Diese lassen zwar Fahrzeugflotten auf die Haupt-/Zweigniederlassung in L zu, nutzen diese bei weitem nicht nur (oder teilweise gar nicht) im Zulassungskreis. Wie oft sehen wir Kennzeichen M, F, HH, usw. – ein beträchtlicher Anteil daran sind Dienstwagen/Flottenfahrzeuge, die aber wahrscheinlich noch nie nur einen km ihres Zulassungsbezirkes gesehen haben. Das gilt natürlich nicht für alle gewerblichen Fahrzeuge in den Daten, jedoch muss man das auch auf dem Schirm haben.

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