Was in privaten Unternehmen teilweise täglich, ja an den Zapfsäulen des Landes minütlich stattfindet, ist in den ehrwürdigen Kulturhäusern der Stadt in größeren Zyklen ebenfalls an der Tagesordnung. Ab und zu verändern sich die Eintrittspreise, in diesem Fall am Theater der Jungen Welt. Auch wenn dies nie auf Gegenliebe stößt, doch die letzte Preisanpassung liegt mit 2006 mittlerweile gute acht Jahre zurück. In Wirtschaftsperioden gerechnet quasi mindestens eine Finanzkrise entfernt.

Vorsichtig ist man hier wohl auch, da es immerhin um die Portemonnaies derer geht, die mit ihren Kindern gemeinsam oder diese in Schulklassen das Theaterprogramm am Lindenauer Markt auch noch wahrnehmen können sollen. Und so ist die Preiserhöhung denn auch moderat ausgefallen, angesichts der langen Zeit und der gestiegenen Energie-, Personal- und Sachkosten. Beschlossen wurden heute im Stadtrat nach Vorlage aus der Verwaltung eine Erhöhung der Preise von durchschnittlich etwas weniger als einem Euro je Besucher.

Mehr zum Thema:

Erfolgreicher denn je in die Zukunft des “ÜberMorgen”: Die Spielzeitbilanz des TdJW
Das Theater der Jungen Welt …

Theater der Jungen Welt freut sich: Auch zur ersten Spielzeithälfte hat das Haus eine positive Bilanz
Zur Halbzeit der Spielzeit 2013/14 …

Begründet hatte die Stadt diesen Schritt auch mit den Empfehlungen im Actori-Gutachten und der durchschnittlich hohen Besucherauslastung von etwa 80 Prozent im eigenen Haus. Die Eigeneinnahmen seien dennoch im Rahmen der Erfordernisse eines ausgeglichenen Jahreshaushaltes in der Spielstätte zu erhöhen. Man erhofft sich dabei Mehreinnahmen von 33.000 Euro, wobei ein leichter Besucherrückgang einkalkuliert sei. Die Preise selbst lägen nach wie vor im Rahmen der im mitteldeutschen Raum bestehenden Spielstätten ähnlicher Art.

Die Zuweisungen der Stadt werden somit im Jahr 2015 3,41 Millionen Euro betragen, der Eigenanteil über die Karteneinnahmen soll mit den Maßnahmen auf knapp 10 Prozent angehoben werden. Dies entspräche einer eigenen Einnahme durch das Haus in Höhe von 387.000 Euro (inkl. “sonstiger Erträge”) bei einem Gesamtumsatz von dann 3,887 Millionen. Damit bezuschusst die Stadt jede Karte mit durchschnittlich 76,09 Euro ab 2015. Im Jahr 2012 lag dieser Zuschuss laut Angaben der Stadt noch bei 77,67 Euro pro Karte.

Die neuen Preise gelten nach dem heutigen Beschluss im Stadtrat ab Beginn der neuen Spielzeit 2014/2015, also nach den Sommerferien.

Die gesamte Vorlage, inkl. d. Berechnungen, Auslastungen und Zuschüsse der Stadt
http://notes.leipzig.de/appl/laura/wp5/kais02.nsf/docid/82EA177ACE107E5FC1257CDD00287B7A/$FILE/V-ds-3802-text.pdf

Die neue Preisliste als PDF zum Download.

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Michael Freitag über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar