Einen autofreien Sonntag wird es auch zukünftig in Leipzig nicht geben. Dies entschied heute der Stadtrat. Stattdessen soll das Thema im Rahmen der Woche der Europäischen Mobilität aufgegriffen werden. Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) versprach, bei dieser Gelegenheit intensiv für ein solches Vorhaben zu werben.

Stell dir vor, es ist Sonntag und kein Auto fährt durch Leipzig. So würde es nach dem Willen eines Petenten bald in der Wirklichkeit aussehen. Dies sei als Beitrag zur Umweltschonung und Lärmminderung zu sehen. Bei der Stadtverwaltung stößt dieses Anliegen jedoch auf wenig Gegenliebe. Ein gesetzliches Verbot könne es nicht geben. Erfahrungen würden jedoch zeigen, dass dies auf breite Ablehnung stieße, wenn ein großes Stadtgebiet umfasst sei. Stattdessen könnte im Rahmen der Woche der Europäischen Mobilität dafür geworben werden.

Grünen-Stadtrat Daniel von der Heide brachte für seine Fraktion zunächst einen Änderungsantrag ein. Dieser zielte darauf ab, für diese Veranstaltung 30.000 Euro aus dem städtischen Haushalt zur Verfügung zu stellen. Linke-Stadträtin Franziska Riekewald plädierte dafür, für einen autofreien Sonntag auf freiwilliger Basis zu werben und dies mit einem Tag zu kombinieren, an dem der ÖPNV kostenlos genutzt werden könnte – zum Beispiel am Tag des Leipzig-Marathons.

Franziska Riekewald (Linke). Foto: Alexander Böhm
Franziska Riekewald (Linke). Foto: Alexander Böhm

Auf die Information des OBM, dass für die Aktionswoche 80.000 Euro zur Verfügung stünden, zogen die Grünen ihren Antrag zurück. Der fraktionslose Stadtrat Alexej Danckwardt verwies darauf, dass ein autofreier Sonntag international eine große Tradition habe.

Der Stadtrat schloss sich gegen die Stimmen von Linken, Danckwardt und Piratin Ute Elisabeth Gabelmann dem Beschlussvorschlag des Petitionsausschusses an.

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