Wann profitieren LWB-Kunden vom Mieterstrom? Ginge es nach den Leipziger Grünen, kann die Errichtung erster Solaranlagen gar nicht schnell genug gehen. Die Stadträte entschieden sich am Mittwoch jedoch mehrheitlich, zunächst die Ergebnisse erster Pilotvorhaben abzuwarten.

Mieterstrom kombiniert lokal erzeugten solaren Direktstrom und Netzstrom zu einem Stromprodukt für private und gewerbliche Letztverbraucher. Im Vergleich zur reinen Netzbelieferung muss für den Direktstromanteil zwar die volle EEG-Umlage, aber keine Stromsteuer oder sonstige mit der Nutzung des öffentlichen Stromnetzes verbundene Abgabe und Netzentgelte bezahlt werden. Zudem erhält der Anlagenbetreiber seit dem Inkrafttreten des Mieterstromgesetzes im Juli 2017 einen Zuschlag auf den Direktstrom. Die kommunale Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) und die Leipziger Stadtwerke arbeiten zurzeit an der Umsetzung erster Pilotprojekte.

„Die neue Förderung dürfte in den kommenden Jahren tausenden Mietern Zugang zu günstigem Direktstrom bieten“, glaubt Norman Volger. Der Grünen-Politiker wies auf die zahlreichen Vorteile hin. Günstigerer Strom, positiver Imagegewinn, attraktives Mittel zur Kundenbindung. „Bisher wurde kein Mieterstrom-Projekt von der LWB realisiert“, stellte Volger fest. Die Pilotprojekte seien ein Schritt in die richtige Richtung.

Videoquelle: Livestream der Stadt Leipzig

Bedenken äußerte die SPD. Noch sei völlig ungewiss, ob Mieterstrom-Modelle tatsächlich zur Kostendämpfung bei Mietwohnungen beitragen könnten und für den jeweiligen Anbieter wirtschaftlich tragfähig seien. Im Ergebnis beauftragte der Rat OBM Burkhard Jung (SPD), bis März 2019 einen Bericht über die Ergebnisse der Pilotprojekte vorzulegen.

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