Die angespannte Haushaltssituation der Stadt Leipzig ist kein Geheimnis. Um weiterhin Servicedienstleistungen anzubieten, so teilt die Stadt mit, werden zwei weniger nachgefragte Bürgerbüros ihren Dienst in wenigen Wochen einstellen: Ab dem 30. November wird das Bürgerbüro Südwest-Zentrum geschlossen, Mitte Dezember folgt der Standort Böhlitz-Ehrenberg.
Beide Einrichtungen zählten zu den kleineren Servicepunkten, so die Stadt. Durch die Bündelung der Dienstleistung an zentralen Standorten würden Kosten eingespart und vorhandene Ressourcen effizienter eingesetzt.
Das Bürgerbüro Südwest-Zentrum liegt nur rund vier Kilometer vom Standort Ratzelbogen entfernt, das Bürgerbüro Böhlitz-Ehrenberg weniger als drei Kilometer vom Standort Leutzsch. Beide größeren Bürgerbüros sind deutlich besser an den ÖPNV angebunden und können die durch die Schließungen entstehenden zusätzlichen Anfragen auffangen.
Neue Schließungen verhindern, Digitalangebot ausbauen
Durch die Zentralisierung wird vermieden, dass weitere Standorte des Bürgerservice aufgrund von kurzfristigen Personalengpässen temporär schließen müssen. Darüber hinaus soll so mehr Zeit für individuelle Beratungsgespräche bleiben. Wenn ausreichend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort sind, können Anliegen, die besondere Betreuung erfordern, optimal begleitet werden.
Neben den stationären Angeboten setzt die Stadt Leipzig weiterhin auf den Ausbau digitaler Lösungen. Bereits heute können zahlreiche Leistungen, wie beispielsweise die Wohnsitzanmeldung bzw. -ummeldung, einfach und bequem online vorgenommen werden. Einen Überblick aller digitaler Dienstleistungen bietet die Seite leipzig.de/buergerservice.
Zudem wird derzeit geprüft, an welchen Standorten der mobile Bürgerservice zum Einsatz kommen kann. Dieser mobile Arbeitsplatz ist wie ein stationäres Bürgerbüro ausgestattet und bietet dessen gesamtes Dienstleistungsportfolio. So können die Anliegen direkt vor Ort bearbeitet werden.
Ziel ist es, allen Leipzigerinnen und Leipzigern auch künftig zuverlässigen Bürgerservice zu bieten, betont die Stadt.
Empfohlen auf LZ
So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:













Es gibt 7 Kommentare
@Lutz70
Die Verbindungen von Rückmarsdorf zum Leutzscher Rathaus dauern beide, egal ob über Böhlitz der über den Lindenauer Markt, ca. 25 Minuten. Bisher benötigte man von Rückmarsdorf bis Böhlitz ca. 15 Minuten. Also ca. 10 Minuten mehr als bisher. Wird verschmerzbar sein für die wenigen Wege, bei denen man wirklich persönlich beim Bürgeramt vorstellig werden muss. Die Alternativen habe ich in meinem vorherigen Post beschrieben.
Jetzt geben mir die Grünen auch noch Recht…
TLpz, sie scheinen aus der Innenstadt zu kommen. Anscheinend wissen sie dadurch nicht wie der ÖPNV in den Randgebieten funktioniert. Es stimmt was sie zu den Verbindungen sagen, nur ist die Frage ob 15- 20 min. oder 1h und mehr. Wenn ich dann noch noch andere Termine damit verbinden möchte wird der ÖPNV sinnlos.
Wer kennt sie nicht: Die “alte Bevölkerung”, die sich mehrmals die Woche in einem Bürgeramt der Wahl für den verpflichtenden Freiwilligensdienst melden muss aber nicht hinfindet.
> “Rückmarsdorf-Leutzsch nur mit dem Auto erreichbar. ”
Das ist defacto falsch! Mit der 62 und Umstieg in die 7 in Böhlitz oder mit der 130/131 und Umstieg in die 7 an der Georg-Schwarz-Str. oder am Lindenauer Markt gibt es sogar mehrere Möglichkeiten. Auch das Bürgeramt Böhlitz-Ehrenberg war mit dem ÖPNV nur so erreichbar. Aber scheinbar wären kürzere Öffnungszeiten und partielle ungeplante Tagesschließungen wünschenswerter gewesen?
Das Böhlitzer Bürgeramt versorgte auch Rückmarsdorf und Burghausen. Die werden sich freuen nach Leutsch zu fahren. Rückmarsdorf-Leutzsch nur mit dem Auto erreichbar. Und Parkplätze sind am Leutscher Rathaus reichlich vorhanden. Obendrein wird jetzt Jahrelang an den Georg-Schwarz Brücken gebaut. Alles zum Wohle der Bürger. Lächerlicher Laden
Die alte Bevölkerung wirds danken. Mit Rollator nun von Grosszschocher nach Grünau? 😀