Es ist zum meistdiskutierten Thema in Markkleeberg geworden: die Diskussion um den neuen Flächennutzungsplan. Die Stadt am See hat gleich mehrere neue Flächen zur Bebauung vorgesehen, bekommt es aber mittlerweile mit mehreren Bürgerinitiativen zu tun, die um das Grün vor der eigenen Haustür kämpfen. Neben den Bürgern an der Weinteichsenke haben sich Bürger in Auenhain organisiert, die gegen die Erweiterung der Feriensiedlung kämpfen und auch an der Crostewitzer Straße hat sich eine Bürgerinitiative gebildet. Da die Stadt Markkleeberg keine öffentliche Informationsveranstaltung anbietet, tun das jetzt am 8. Januar die Markkleeberger Grünen.

Der Vorentwurf des Flächennutzungsplanes (FNP) der Stadt Markkleeberg liegt noch bis zum 14. Januar zur Einsicht in der Markkleeberger Stadtverwaltung aus. Auch online kann man ihn abrufen.Der neue Flächennutzungsplan gibt den Rahmen der städtebaulichen Entwicklung für das nächste Jahrzehnt vor. Alle Interessierten haben die Möglichkeit, ihre Meinung, Vorschläge oder Kritik zu äußern.

Die Markkleeberger Grünen stehen einigen Bauvorhaben sowie zwei neuen großen Parkplätzen – beispielsweise der Waldparkplatz am Cospudener See, für den fast 1,4 ha Waldfläche gerodet werden soll – äußerst kritisch gegenüber.

Die Positionen der Grünen

„Erfreulich ist, dass im Gegensatz zum früheren FNP die Trassierung der Staatsstraße S 46 durch die Weinteichsenke nicht mehr enthalten ist.

Kritisch sehen wir jedoch mehrere Bauvorhaben, beispielsweise die Bebauung eines Feldteils am Markkleeberger See (Crostewitzer Straße). Schließlich sollte sich die Versiegelung und der massive Flächenverbrauch Markkleebergs der letzten Jahre nicht fortzusetzen. Zudem sind aus unserer Sicht zwei völlig überdimensionierte Parkplätze vorgesehen: Gegenüber dem Sportpark Camillo Ugi (239 Stellplätze) – machbare Alternativen wie besserer ÖPNV, Radwegeausbau oder eventuelle Mitnutzung des Marktkauf-Parkplatzes wurden bisher nicht berücksichtigt.

Inakzeptabel ist für uns zudem die massive Erweiterung des Harth-Parkplatzes am Cospudener Hafen. Dafür sollen fast 1,4 ha städtische Waldfläche gerodet werden – zugunsten einer komplett versiegelten Fläche. Diese Entwicklungen können wir nicht mittragen.“

Die deutlich vergrößerte Parkplatzfläche in der Nähe des Zöbigker Hafens. Karte: Entwurf FNP, Stadt Markkleeberg
Die deutlich vergrößerte Parkplatzfläche in der Nähe des Zöbigker Hafens. Karte: Entwurf FNP, Stadt Markkleeberg

Die Knackpunkte im neuen Plan

Der riesige neu entstehende Parkplatz an der Harth ist auch aus Leipziger Sicht höchst problematisch, verstärkt er ja den Trend, mit dem Auto zum Cospudener See zu fahren. Statt umweltfreundliche Verkehrsmittel zu benutzen. Dafür auch noch Wald zu roden, widerspricht völlig den Herausforderungen im Klimawandel.

Ähnliches gilt für die Ausbaupläne in Auenhain, wo Ferienhäuser, ein Hotel und Einfamilienhäuser auf einer Fläche entstehen sollen, die heute noch landwirtschaftlich genutzt wird und Rastplatz für Zugvögel ist, worauf die Bürgerinitiative Ortsentwicklung Auenhain/Wachau hinweist. An der Crostewitzer Straße geht es um die Ausweitung der Wohnbebauung auch auf die Südseite der Straße und damit ebenfalls die Beanspruchung bislang landwirtschaftlich genutzter Flächen.

Zu Diskussion und Meinungsaustausch laden die Markkleeberger Grünen am Samstag, 8. Januar, um 17 Uhr ein. Die Zugangsdaten für diese Videokonferenz finden alle Interessierten am Tag der Veranstaltung auf der Internetseite der Grünen Markkleeberg.

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