Im Rahmen einer Konferenz zum Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier, die am Mittwoch, dem 24. September, von 10 bis 18 Uhr im Bürgerbegegnungszentrum Neukieritzsch (Schulplatz 3) stattfindet, werden Konzepte, konkrete Ideen und Projekte mit Menschen aus Praxis, Verwaltung, Forschung und Bürgerschaft besprochen. Neben Fragen zur Wasserverfügbarkeit wird auf die Klimaanpassung in Kommunen und auf wirtschaftliche Herausforderungen in der Region geschaut – etwa bei der Produktion von grünem Wasserstoff und der Landwirtschaft auf renaturierten Flächen.
Im Dialog über den Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier geht es an drei Themen nicht vorbei: Die Umstellung der Energieversorgung, ausreichend Wasser in guter Qualität und Klimaanpassung.
Im Jahr 2035 geht das Kraftwerk Lippendorf voraussichtlich vom Netz. Doch die Weichen für eine umwelt- und klimafreundliche Energieversorgung müssen bereits heute gestellt werden. Es braucht einen ambitionierten Ausbau erneuerbarer Energien. Für das mitteldeutsche Chemiedreieck wird in Zukunft grüner Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen, dessen Produktion auf Wasser und Erneuerbare angewiesen ist.
Doch Wasser ist nicht nur hier zentral! Industrie, Tourismus, Landwirtschaft und nicht zuletzt die öffentliche Wasserversorgung benötigen Wasser in ausreichendem Umfang und guter Qualität. In der fortschreitenden Klimakrise wird das Wasser in der Region jedoch immer knapper. Eine nachhaltige Gewässer- und Landschaftsentwicklung ist ein zentraler Hebel für die Verbesserung von Wasserverfügbarkeit und -qualität.
Das Programm
Dr. Antje Otto (Uni Potsdam, AG Geographie und Naturrisikenforschung) eröffnet den Tag mit einem Vortrag über Klimaanpassung in Kommunen. Dr. Mareike Pampus (Institut für Strukturwandel und Nachhaltigkeit, Uni Halle) wird über Möglichkeiten sprechen, (Struktur-)Wandel nachhaltig zu gestalten. Inputs zur Wasserverfügbarkeit kommen u.a. von Robert Schimke (Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft), Falk Kortenhof (RegioNet WasserBoden) und Jörg Staude (Klimareporter).
Isabella Peißker (Stabsstelle des Landrates Wirtschaftsförderung/Kreisentwicklung, Landkreis Leipzig) und Nico Neumann (DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH) stellen Pläne für die Entwicklung der Region vor. Praktische Einblicke in die Produktion von grünem Wasserstoff bietet Tobias Richter (Wasserstoffnetzwerk HYPOS).
Von Lars Hartung (Agrargengenossenschaft AGROSS) und Dr. Maria Vlaic (NABU Sachsen) werden die Teilnehmenden auf die gravierenden Folgen des Kohleabbaus für Umwelt, Natur und Landwirtschaft aufmerksam gemacht.
Am Nachmittag blickt ein Podium auf die praktische Umsetzung von Klimaanpassung, Wasserrückhalt in der Landschaft und Strukturwandel. Was läuft bereits gut? Wo sind neue Allianzen nötig und möglich? Mit dabei sind Marco Stegemann (Berater Gewässerunterhaltung beim DVL), Petra Leeser (Untere Wasserbehörde des Landkreises Leipzig), Thomas Hellriegel (Kommunale Strukturentwicklungsgesellschaft mbH) und Almut Gaisbauer (BUND Sachsen). Auf einem Markt der Möglichkeiten präsentieren sich im Tagesverlauf weitere Projekte – wie etwa die Grüne Pleiße.
Weitere Informationen zur Veranstaltung und das Programm findet man hier.
Die Konferenz wird organisiert von Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen e.V. und dem BUND Sachsen e.V. Sie findet am Mittwoch, 24. September, von 10 bis 18 Uhr im Bürgerbegegnungszentrum Neukieritzsch statt. Sie steht allen Interessierten offen.
Eintritt frei. Eine Anmeldung ist erforderlich bis 19. September. Anmelden kann man sich unter weiterdenken.de/de/form/anmeldung
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Keine Kommentare bisher
Es mutet seltsam an, aber diejenigen die sich bedingtermaßen am meisten mit dem Strukturwandel befassen müssen bleiben bei solchen Konferenzen außen vor. Da fällt mir der Grüne Ring (Kommunen im Südraum) ein, für die Flüssesteuerung zuständig die LTV und für die Tagebaurekultivierung die MIBGAG.