Die Deutsche Bahn (DB) hat den Ausbau des Abschnitts Zeithain–Leckwitz der insgesamt 117 Kilometer langen Ausbaustrecke Leipzig–Dresden abgeschlossen, meldet das Unternehmen. Damit habe sie einen weiteren wichtigen Meilenstein im Gesamtprojekt erreicht. In den vergangenen Jahren hat die DB InfraGO den Streckenabschnitt ausgebaut und damit die baulichen Voraussetzungen geschaffen, dass die Züge dort zukünftig mit Geschwindigkeiten bis 200 km/h fahren können.

Das Projektteam hat beide Gleise modernisiert sowie die Bahnübergänge Bahnhofstraße und Poststraße in Glaubitz durch Eisenbahnbrücken ersetzt. So kann der Straßenverkehr ohne Schranken und Wartezeiten die Bahnstrecke queren.

Zudem hat das Projektteam die beiden Haltepunkte Glaubitz und Nünchritz modernisiert und barrierefrei ausgebaut. Insgesamt circa 6,5 Kilometer neue Lärmschutzwände reduzieren die Verkehrsgeräusche. Zusätzliche Weichen sorgen für mehr Flexibilität im Bahnbetrieb.

Gesamtprojektleiter der DB InfraGO für den Ausbau Leipzig–Dresden, Lars Enzmann, sagt zu Stand der Baumaßnahme: „Mit dem Ausbau der Strecke Leipzig–Dresden sorgen wir dafür, dass Reisende künftig deutlich schneller zwischen den beiden größten sächsischen Städten reisen können. Wir wollen die Fahrzeit von ursprünglich mehr als 90 Minuten auf deutlich unter eine Stunde verkürzen. Zudem schaffen wir durch zusätzliche Gleise, mehr Weichenverbindungen und neue Leit- und Sicherungstechnik mehr Kapazität, damit mehr Züge auf der Strecke fahren können. Einen wichtigen Meilenstein haben wir mit der Inbetriebnahme des Abschnitts Zeithain–Leckwitz geschafft. Wir haben aber noch viel vor: Als Nächstes widmen wir uns neben den bereits laufenden Arbeiten am Kreuzungsbauwerk Dresden Hbf der Modernisierung des Knotens Riesa. Hier planen wir mit einem Baubeginn im Jahr 2029.“

Die nächsten Abschnitte

Im Jahr 2028 soll dann im Abschnitt Zeithain–Leckwitz die Ausrüstung mit dem Europäischen Zugbeeinflussungssystem „European Train Control System“ (ETCS) folgen. Damit können die Züge in diesem Abschnitt dann tatsächlich mit bis zu 200 Kilometer pro Stunde fahren.

2029 sollen dann die Arbeiten für die Modernisierung des Bahnknotens Riesa beginnen, dem vorletzten Abschnitt des Ausbaus. In Riesa bringt die DB InfraGO unter anderem den Bahnhof und die Gleisanlagen auf den neuesten Stand. Im Bereich Röderau/Zeithain errichten die Bautrupps ein drittes Gleis und optimieren die Gleislage.

Der Ausbau der Strecke Leipzig–Dresden zahlt auf das Programm S3 zur strukturellen Sanierung des DB-Konzerns ein. Dabei steht in der Infrastruktur die Verbesserung des bestehenden Netzes im Fokus. Ziel ist, dass die DB wieder pünktlicher, verlässlicher und profitabler wird.

Damit entsteht eine stabile Basis für den weiteren Wachstumspfad der Strategie „Starke Schiene“, die darauf ausgerichtet ist, die Zahl der Fahrgäste und den Marktanteil der klimafreundlichen Bahn deutlich zu steigern.

Der Ausbau der Strecke Leipzig–Dresden unterstützt außerdem die Realisierung des Deutschlandtakts, betont die Bahn.

Weitere Information zum Bauprojekt Ausbaustrecke Leipzig–Dresden findet man hier.

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Bei der Einordnung der Maßnahmen fehlt ein die grundlegende Entscheidung vom 9.4.1991 zum Ausbau der Strecke auf 200 km/h: Das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 9. Nachzulesen auf der Projekt-Website :

– Beschluss der Verkehrsprojekte Deutsche Einheit (VDE), darunter Ausbau der Strecke Leipzig-Dresden als VDE Nr. 9

– Grundstein für die verbesserte Anbindung Sachsens an das Hochgeschwindigkeitsnetz, den Freistaat Bayern sowie die Regionen Ruhr und Rhein-Main

Die Konzernstrategie Starke Schiene (2019) und das Sanierungsprogramm S3 (2025-2027) sind lediglich neu entwickelte Ansätze, den Investitionsstau aufzulösen und zugleich den Fahrbetrieb für die nächsten Jahre zu sichern. Durch den Ausbau der Strecke konnten auch die Fahrzeiten im Nahverkehr verkürzt werden. Wie mit dem Hinweis auf zusätzliche Weichen angedeutet wird, sind neben einer zeitgemäßen Reisegeschwindigkeit zwischen den Ballungszentren die Beseitigung von Kapazitätsengpässen (meist in den Knoten) und bessere Reaktionsmöglichkeiten bei Betriebsstörungen entscheidende Infrastrukturkriterien.

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