Der Bundesliga-Siebente SC Freiburg war für die Frauen des FFV Leipzig dann doch eine Nummer zu groß. Mit einer deutlichen 7:0-Niederlage im Achtelfinale, verabschiedete sich der Zweitligist am Sonntag aus dem Rennen um den DFB-Pokal. Trotz des hohen Resultats fand FFV-Coach Hendrik Rudolph lobende Worte für sein Team: "Wir gehen mit erhobenem Haupt hier raus, denn wir haben wirklich nicht schlecht mitgespielt und bis zum Schluss alles versucht".

Die Leipzigerinnen starteten couragiert in die Partie, waren in den ersten Spielminuten sogar tonangebend. “Da waren die wahrscheinlich völlig von den Socken.”, freute sich Trainer Rudolph über den starken Auftakt seines FFV. Doch die Verwunderung des SC Freiburg dauerte nicht lange. Nach einer knappen Viertelstunde war O’Sullivan zur Stelle, als FFV-Keeperin Weinert den sandigen Ball unter Bedrängnis nicht richtig zu fassen bekam – 1:0 (14.).

Leipzig blieb mutig und erarbeitete sich durch Herrmann eine riesige Torgelegenheit. Sie jagte der Innenverteidigerin den Ball ab und eilte alleine auf das Freiburger Tor zu. Aus etwa 16 Metern hielt sie – vielleicht einen Tic zu zeitig – drauf, doch Benkarth hielt. “Es wäre interessant gewesen, was passiert, wenn wir den Ausgleich machen.”, sinnierte Coach Rudolph. Stattdessen klingelte es auf der anderen Seite erneut. Ein zu kurzer Abschlag von Weinert landete vor den gegnerischen Füßen. Es folgte ein Pass in die Tiefe und das 2:0 (21.) durch Starke.

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“Das tat weh!”, gestand Rudolph, der nun hoffte, wenigstens “nur” mit 2:0 in die Halbzeit gehen zu können, um nach einem Tässchen leckeren Pausentee noch einmal richtig loszulegen. “Wenn wir den Anschluss machen, kommen die vielleicht ins Schwimmen”. Doch es sollte anders kommen. Mit einem herrlichen Angriffszug und sehenswerter Ballmitnahme kombinierte sich der Erstligist in der 36. Minute wieder vor das FFV-Gehäuse. Däbritz schloss zum 3:0 ab. Doch damit nicht genug. Kurz vor dem Pausenpfiff erhöhte Maier sogar auf 4:0 (43.). “Damit war’s gegessen.”, gab sich auch FFV-Trainer Rudolph keinen Illusionen hin.

Trotzdem, aufgeben kam nicht in Frage. “Nicht abschlachten lassen”, war die Parole. So hielten die Gäste ihre spielerische Linie bei, kämpften wacker weiter. Die Tore machten trotzdem nur die Freiburger. Mit einem Doppelschlag in der 63. (5:0 O’Sullivan) und 71. (6:0 Leupolz) Minute, beseitigte der Favorit auch die allerletzten Zweifel. Ihren Einzug ins Pokal-Viertelfinale garnierten sie in der Schlussminute gar mit dem 7:0 durch Giraud (90.).

“Das Ergebnis sieht richtig bescheuert aus”, war sich FFV-Coach Hendrik Rudolph bewusst. “Aber die dabei waren wissen, wir waren deutlich besser als 0:7. Wir gehen mit erhobenem Haupt raus”. In einem jederzeit intensiven und sehenswerten Spiel hatte letztlich die individuelle Klasse der Freiburger Akteure den Ausschlag gegeben. Für die beherzt auftretenden Leipzigerinnen fand sogar DFB-Torwarttrainerin Silke Rottenberg lobende Worte, hob die tolle Moral der Mannschaft heraus.

Dieser Schwung, dieser Spirit soll am kommenden Sonntag (24. November) erneut auf den grünen Rasen gebracht werden. Dann könnten sich die FFV-Kicker im Liga-Heimspiel gegen Tabellenführer Turbine Potsdam II vielleicht mit einem Sieg für die hohe Pokal-Niederlage entschädigen und ihren Aufwärtstrend untermauern. Anpfiff in der Sportschule Abtnaundorf ist um 14:00 Uhr.

Das DFB-Pokal-Achtelfinale im Überblick:
www.dfb.de/index.php…
SC Freiburg vs. FFV Leipzig 7:0 (4:0)
DFB-Pokal, Achtelfinale, Frauen

SC Freiburg: Benkarth – Igwe (46. Störzel), Abbe, Däbritz, Savin, Arnold (58. Giraud), Leupolz, Maier, Hegenauer, Starke (51. Gidion), O’Sullivan. Trainer: Dietmar Sehrig.
FFV Leipzig: Weinert – Janitzki, Birne, Pfretzschner, Lübcke, Heller (83. Förster), Schneider (66. Görner), Herrmann (75. Horn), Reichenbach, Nauesse, Nyembo. Trainer: Hendrik Rudolph.

Torfolge: 1:0 O’Sullivan (14.), 2:0 Starke (21.), 3:0 Däbritz (36.), 4:0 Maier (43.), 5:0 O’Sullivan (63.), 6:0 Leupolz (71.), 7:0 Giraud (90.). Schiedsrichterin: Angelika Söder (Schwarzenbruck). Gelbe Karten: Herrmann, Janitzki (beide FFV). Zuschauer: 201 im Möslestadion, Freiburg.

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