In der Nachspielzeit wurde es noch einmal dramatisch, doch am Ende durften sich RB Leipzig und seine Fans freuen: Gegen Hannover 96 gelang der erste Sieg im dritten Bundesligaspiel. Besonders die Offensive um Forsberg, Werner und Poulsen bereitete dabei viel Freude. Einige Zuschauer protestierten derweil gegen den neuen Fanbetreuer.

Ausgangslage: RB Leipzig hatte dank der Länderspielpause zwei Wochen Zeit, den schwachen Auftakt in die Bundesligasaison zu verdauen. Nach zwei Spielen stand nur ein Punkt auf dem Konto. Allerdings musste Cheftrainer Ralf Rangnick mit dem Problem kämpfen, dass viele Spieler zu den Nationalmannschaften gereist waren.

Gegner: Zwar konnte Hannover 96 ebenfalls keines der beiden bisherigen Bundesligaspiele gewinnen, jedoch durfte man mit den Unentschieden gegen den BVB und bei Werder Bremen zufrieden sein.

Historie: Nach dem Bundesligaaufstieg von Hannover vor einem Jahr trafen die Profimannschaften beider Vereine in der vergangenen Saison erstmals aufeinander. Die Leipziger konnten beide Duelle knapp für sich entscheiden.

Aufstellung: Grundsätzlich standen Ralf Rangnick alle Spieler zur Verfügung. Allerdings hatte er schon auf der Pressekonferenz am Donnerstag erklärt, dass die Partie für Halstenberg zu früh käme. Zusätzlich fehlte überraschend Augustin, der bislang die einzigen Tore für RBL erzielt hatte. Präsident Mintzlaff verwies zur Begründung auf den anhaltenden Streit mit dem französischen Fußballverband. Augustin hatte der Nationalmannschaft abgesagt, stand dann aber für die Rasenballer in einem Testspiel auf dem Platz. Nun soll sich die Fifa mit der Angelegenheit befassen. Es spielten: Gulacsi – Mukiele, Konaté, Ilsanker, Orban, Saracchi – Kampl, Demme – Poulsen, Forsberg, Werner

Die Rasenballisten verkauften T-Shirts vor dem Stadion. Foto: GEPA Pictures
Die Rasenballisten verkauften T-Shirts vor dem Stadion. Foto: GEPA Pictures

1. Halbzeit: Obwohl RB Leipzig lediglich auf 30 Prozent Ballbesitz kam, hatten die Gastgeber die klar besseren Chancen. So standen Werner, Forsberg und Poulsen jeweils frei vorm Tor, ohne den Ball im Netz unterzubringen. Doch die Tore fielen trotzdem. Besonders die Maßnahme, Forsberg im offensiven Zentrum einzusetzen, zahlte sich aus. Vor dem 1:0 verlagerte er den Angriff nach einem Einwurf zunächst auf die andere Seite, von der aus dann die Flanke in den Strafraum erfolgte. Beim 2:1 legte Forsberg den Ball in den Lauf von Werner. Zwischenzeitlich traf Füllkrug zum Ausgleich, weil Orban einen Zweikampf verloren hatte und Ilsanker nicht richtig klären konnte.

2. Halbzeit: Weiterhin wenig Ballbesitz für RB Leipzig, doch nun hatten die Gäste die Chancen. Der mehrmals starke Gulacsi parierte unter anderem in der 53. Minute einen Kopfball von Wimmer nach einer Ecke. Aufregend wurde es Mitte der Hälfte, als RBL auf 3:1 erhöhte, aber kurz darauf den Anschlusstreffer kassierte, und in der Nachspielzeit. Hier hätten zunächst die Leipziger das vierte Tor machen müssen, spielten aber unpräzise Pässe. Anschließend kam Hannover fast noch zum Ausgleich, doch unter anderem Gulacsi kratzte den Ball von der Linie.

Besonderes: In der zweiten Halbzeit präsentierten einige RBL-Fans zwei Banner mit der Aufschrift „Gegen zweitklassige Fanbetreuer“ und „Hamburg-freie Zone“. Damit spielten sie auf den neuen Chef der Fanbetreuung an, der zuletzt beim HSV tätig war und zudem Fan des Hamburger Vereins ist. Einige Fanclubs distanzierten sich in den sozialen Medien bereits von den Spruchbändern. (Mehr dazu am Montag auf der L-IZ.)

Ausblick: In den kommenden drei Wochen stehen für RB Leipzig sechs weitere Spiele auf dem Programm. Der nächste Gegner ist am Donnerstagabend in der Europa League der Red-Bull-Club aus Salzburg. Im zehnten Jahr des Bestehens von RBL ist es das erste Pflichtspiel beider Teams gegeneinander.

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