Nach den Niederlagen in den letzten beiden Spielen gegen Jena und Viktoria Berlin sollten für die BSG Chemie am Samstag gegen den direkten Konkurrenten aus Luckenwalde wieder wichtige Punkte für den Klassenerhalt her. Ein Doppelschlag Mitte der ersten Halbzeit sorgte dafür, dass die Leutzscher vor den zugelassenen 2.300 Zuschauern im Alfred-Kunze-Sportpark am Ende ihren vierten Saisonsieg feiern durften.

Gegen die Gäste aus Luckenwalde nahm Chemie sofort das Heft des Handelns in die Hand. Einen Freistoß von der zentralen Strafraumgrenze aus kickte Benjamin Boltze noch knapp neben den Kasten. In der 18. Minute allerdings hallte bereits der erste Torjubel durchs Leutzscher Holz.

Morgan Fassbender war auf der rechten Seite kurz vor dem Strafraum gefoult worden, doch Schiedsrichter Eugen Ostrin erkannte blitzschnell eine Vorteilssituation für die Grün-Weißen. Und während sich Luckenwalde noch über den ausbleibenden Pfiff wunderte, legte Stephane Mvibudulu weiter auf Andy Wendschuch, der die Kugel aus 15 Metern gefühlvoll zum 1:0 in den Winkel zirkelte.

Andy Wendschuch - hier im Duell mit Clemens Koplin - brachte Chemie mit seinem Tor auf die Siegerstraße. Foto: Jan Kaefer
Andy Wendschuch – hier im Duell mit Clemens Koplin – brachte Chemie mit seinem Tor auf die Siegerstraße. Foto: Jan Kaefer

Viel Zeit, um die Situation zu verarbeiten, ließ Chemie seinem Kontrahenten nicht. Ebenfalls über die rechte Seite kommend, konnte Petracek nur drei Minuten später selbst von zwei Luckenwaldern nicht gestoppt werden und versenkte den Ball im langen Eck. 2:0 für Chemie Leipzig.

Diese Szene war symptomathisch für die gesamte erste Spielhälfte: Chemie wach und gallig, Luckenwalde hingegen noch gar nicht richtig präsent. Das bemängelte deren Trainer Jan Kistenmacher in der anschließenden Pressekonferenz mit einer Autofahrer-Metapher: „Ich habe meinen Jungs gesagt: Wer überholen will, muss die Spur wechseln. Diese Aufgabe haben wir in der ersten Halbzeit völlig verschlafen, da sind wir noch nicht mal auf der Autobahn gewesen. Das habe ich versucht, in der Halbzeit zu korrigieren.“

Torjäger Stephane Mvibudulu blieb heute ohne eigenen Treffer. Foto: Jan Kaefer
Torjäger Stephane Mvibudulu blieb heute ohne eigenen Treffer. Foto: Jan Kaefer

Da traten die Brandenburger deutlich willensstärker auf und hatten per Volleyabnahme von Pascal Borowski eine gute Torchance. In wirklich ernsthafte Schwierigkeiten vermochte Luckenwalde die Leipziger allerdings nicht mehr zu bringen.

Diese wiederum versäumten es, ihre eigenen Möglichkeiten zur endgültigen Entscheidung zu nutzen. Mvibudulu aus Nahdistanz, Fassbender per Kopfball nach einer Ecke und Benjamin Luis, der alleine auf das Tor zulief, vergaben dabei die hochkarätigsten Chancen. So blieb es am Ende beim 2:0-Heimsieg für die Grün-Weißen.

Lucas Surek strebt energisch dem gegnerischen Tor entgegen. Foto: Jan Kaefer
Lucas Surek strebt energisch dem gegnerischen Tor entgegen. Foto: Jan Kaefer

Gäste-Coach Kistenmacher blieb in der Analyse bei seiner PKW-Analogie: „Unterm Strich haben wir das Spiel kurz vor und kurz nach der 20. Minute verloren. Da sind zwei Toren gefallen, die auch nicht unverdient waren. Das war in einer Phase, in der wir noch nicht wach waren. Wir wollten den Blinker links setzen, das haben wir nicht geschafft. Am Ende hat uns der ADAC abgeschleppt. Jetzt müssen wir erst mal in die Werkstatt und sehen, dass wir den Motor wieder in Gang kriegen.“

„Im Großen und Ganzen sind wir froh, dass wir heute hier gewonnen haben”, so das Fazit von Chemie-Trainer Miroslav Jagatic. „Wir haben es leider versäumt, den Schwung aus der 1. Halbzeit in die 2. Halbzeit mitzunehmen. Durch unsere Qualität in der Mannschaft haben wir dann unsere Umschaltmomente gehabt und hätten den Sack rechtzeitig zumachen können. Doch so war es immer noch ein bisschen spannend.“ Chemie übernachtet nun mit 15 Punkten auf dem 4. Tabellenplatz.

Die Statistik zum Spiel:
www.fussball.de/spiel/bsg-chemie-leipzig-fsv-63-luckenwalde/…

Die neue „Leipziger Zeitung“ Nr. 83: Zwischen Ich und Wir

Die neue „Leipziger Zeitung“ Nr. 83: Zwischen Ich und Wir

Hinweis der Redaktion in eigener Sache

Seit der „Coronakrise“ haben wir unser Archiv für alle Leser geöffnet. Es gibt also seither auch für Nichtabonnenten unter anderem alle Artikel der LEIPZIGER ZEITUNG aus den letzten Jahren zusätzlich auf L-IZ.de über die tagesaktuellen Berichte hinaus ganz ohne Paywall zu entdecken.

Unterstützen Sie lokalen/regionalen Journalismus und so unsere tägliche Arbeit vor Ort in Leipzig. Mit dem Abschluss eines Freikäufer-Abonnements (zur Abonnentenseite) sichern Sie den täglichen, frei verfügbaren Zugang zu wichtigen Informationen in Leipzig und unsere Arbeit für Sie.

Vielen Dank dafür.

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar