Es war ein deutlicher Sieg, den die DHfK-Handballer am Dienstagabend gegen den Aufsteiger einfuhren. Angedeutet hatte der sich zunächst allerdings nicht. Doch Michael Biegler hatte seine Männer gut vorbereitet: „Bietigheim geht einen sehr klugen Weg, der sie auch in den Spielen gegen Wetzlar und Melsungen lange im Spiel gehalten hat“, so der Trainer. Gleiches schafften die Gäste gegen Leipzig. Bis zur 40.Minute waren sie recht ebenbürtig, hätten sogar zur Halbzeit führen können.

Doch es geschah, was Gäste-Trainer Ralf Bader als einen der Knackpunkte des Spiels bezeichnete: Milos Putera hielt zwei Mal und verwandelte jeweils den weiten Ball in das gegnerische Tor (21. Minute). Dieses ließ Bader in Unterzahl unbesetzt, um einen weiteren Feldspieler bringen zu können. Der Leipziger Torwart sagte dazu nach dem Spiel: „Es ist mittlerweile ein gern genutztes taktisches Mittel. Heute ist es für uns mal gut gelaufen, das ist immer eine 50:50-Entscheidung eines Trainers, ob er das Risiko eingehen möchte.“

Weiter analysierte der Torhüter, dass er ab der 15. Minute sehr viel mehr Hilfe seiner Abwehr bekommen habe. Auch Niclas Pieczkowski sah dies so: „In den ersten Minuten kassierten wir nach guter Verteidigung bei beginnendem Zeitspiel Schlagwürfe, das mussten wir verbessern, da wir sonst den Torhüter allein lassen.“ Michael Biegler reagierte darauf mit einer frühen Auszeit und sprach dieses Thema auch noch einmal in der Halbzeit an.

Niclas Pieczkowski überspringt die Bietigheimer Abwehr. Foto: Jan Kaefer
Niclas Pieczkowski überspringt die Bietigheimer Abwehr. Foto: Jan Kaefer

Denn diesem Rückstand, der aus Rückraum-Schlagwürfen resultierte, rannten seine Männer fast die ganze Hälfte hinterher, bis zu Puteras Rettungstaten und Treffern. Danach gelang der Ausgleich zur Halbzeit (14:14), auch weil die Deckungsarbeit funktionierte. Mit Beginn der zweiten Hälfte konnten die Leipziger in Führung gehen, doch die Schwaben hielten zunächst mit. Erst ab der 40. Minute zeigte sich die individuelle Überlegenheit der Hausherren.

Den Sieg in dieser Höhe spielten die Leipziger allerdings erst in den letzten zehn Minuten heraus. Auch Steve Baumgärtel – aufgrund der Verletzungsmisere von der SG LVB zurückgeholt – trug sich kurz vor Schluss in die Werferliste ein. Der Sieg geriet in der Höhe vielleicht etwas zu deutlich, doch die Leipziger spielten sich vor schweren Partien gegen Melsungen und die Rhein-Neckar Löwen die Köpfe frei.

Kraftvoll tankt sich Alen Milosevic am Kreis durch. Foto: Jan Kaefer
Kraftvoll tankt sich Alen Milosevic am Kreis durch. Foto: Jan Kaefer

„Nach der Heimniederlage gegen Stuttgart war uns klar, das Spiel gegen Magdeburg kann etwas einbringen, das gegen Bietigheim muss etwas einbringen.“ Die nächsten schweren Gegner habe er nicht im Kopf gehabt, anders ging dies Bastian Roscheck: „Ein wenig beschäftigt das schon, es sind aber eher kleine Steine, die einem vom Herz fallen.“ Für Unruhe ist es eben zu früh in einer Saison, die wegen etlicher Verletzungen keinen leichten Einstieg bringt.

Das nächste Heimspiel bestreiten die DHfKler gegen die HSG Wetzlar am 23. September um 16 Uhr.

Die Statistik zum Spiel:
https://www.dkb-handball-bundesliga.de/de/import/spiele/saison-2018-2019/…

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