Der zweite Saisonsieg wollte den Handballern des SC DHfK auch am sechsten Bundesliga-Spieltag nicht gelingen. Gegen die HSG Wetzlar reichte am Sonntag vor 3.500 Zuschauern eine 13:12-Halbzeitführung nicht aus. Eine Torflaute - vor allem in der Schlussviertelstunde - brachte die Leipziger auf die Verliererstraße. "Acht Tore in der zweiten Halbzeit sind für ein Bundesligaspiel natürlich zu wenig", war auch Co-Trainer André Haber klar.

Dabei starteten die Grün-Weißen – die ja gerade erst einen Überraschungspunkt von den Rhein-Neckar Löwen (24:24) mitgebracht hatten – recht passabel in die Partie und führten nach einer Viertelstunde mit 7:4. Ein Selbstläufer wurde es nicht, denn die kampfstarken Gäste kamen schnell zurück und drehten den Spielstand fünf Minuten später auf 7:8. Es blieb eine knappe Kiste, doch zur Pause hatte Leipzig die Nase knapp mit 13:12 vorn.

“In der ersten Halbzeit haben wir mit einer hohen Effizienz angegriffen”, so das Fazit von Haber. “Es kamen nur 13 Tore dabei heraus, weil es insgesamt sehr wenige Angriffe im Spiel gab. In der Abwehr hätten wir uns aber mehr belohnen müssen, zum Beispiel bei Bällen, die Zeitspiel waren. Da hätten wir mit Sicherheit zur Halbzeit höher geführt und wären vielleicht auch besser in die zweite Halbzeit gestartet”.

Zu selten konnte der SC DHfK - hier steigt Aivis Jurdzs hoch - die Wetzlaer Abwehr überwinden. Foto: Jan Kaefer
Zu selten konnte der SC DHfK – hier steigt Aivis Jurdzs hoch – die Wetzlaer Abwehr überwinden. Foto: Jan Kaefer

Nach Wiederbeginn blieb es beim sportlichen Kopf-an-Kopf-Rennen. Zwar geriet der SC DHfK immer wieder in Rückstand, konnte aber bis zum 19:19 (46.) immer wieder egalisieren. Doch dann kam der Bruch. Nur noch zwei Treffer sollte den Leipzigern in der verbleibenden Spielzeit gelingen, was Wetzlar regelrecht dazu einlud, selbst in Führung zu gehen.

Mit Alexander Hermann hatten die Hessen zudem einen äußerst torhungrigen Akteur in ihren Reihen, der alleine insgesamt 11 (!) Tore erzielte – alle aus dem Feld. “Sein bisher bestes Spiel für Wetzlar”, zollte ihm Trainer Kai Wandschneider auf der Pressekonferenz Respekt.

Nicht ganz so glücklich war der Umstände halber sein Gegenüber André Haber: “Wir sind zu häufig am gegnerischen Torhüter gescheitert oder an uns selbst. Insgesamt hatten wir in der zweiten Halbzeit acht Tore, das ist natürlich für ein Bundesligaspiel zu wenig – gerade auch zu Hause”.

Kaum zu stoppen: 11-Tore-Mann Alexander Hermann von der HSG Wetzlar. Foto: Jan Kaefer
Kaum zu stoppen: 11-Tore-Mann Alexander Hermann von der HSG Wetzlar. Foto: Jan Kaefer

Wetzlar gelingt damit der erste Bundesliga-Sieg in Leipzig und zieht in der Tabelle an den Grün-Weißen vorbei. Die wiederum haben jetzt nur noch einen Punkt Luft zu den Abstiegsplätzen. Grund genug, am kommenden Donnerstag in der Partie beim VfL Gummersbach (19 Uhr) wichtige Zähler einzufahren.

Doch auch die Gastgeber stehen mit dem Rücken zur Wand, haben sogar noch einen Punkt weniger auf dem Konto als Leipzig. Es wird heiß hergehen in der Schwalbe-Arena…

Die Statistik zum Spiel:
https://www.dkb-handball-bundesliga.de/de/import/spiele…

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