Im ersten Saisonspiel der von vier auf zwei Staffeln reformierten 1. Bundesliga bekam es der Rugby Club Leipzig (RCL) am letzten Samstag mit dem SC Germania List zu tun. Die Hannoveraner hatten die vergangene Saison als Dritter der Meisterrunde abgeschlossen und reisten daher als hoher Favorit an die Stahmelner Straße. Tatsächlich ging der Sieg klar nach Niedersachsen, doch auch der RCL durfte jubeln: Vier gelegte Versuche brachten den Gastgebern einen Offensivbonuspunkt auf's Konto.

Dabei ließ der Spielverlauf schon zeitig Schlimmes befürchten. Die mit arg dezimiertem Kader aufgelaufenen Leipziger – auch die neue südafrikanische Hoffnung Eugene Sadie musste verletzungsbedingt passen – kassierten in der ersten halben Stunde bereits fünf Versuche, was durch drei geglückte Erhöhungen einen 0:31-Rückstand bedeutete.

Doch noch vor der Pause zeigte Tobias Heine, dass es auch der RCL hinter die gegnerische Grundlinie schaffen kann. Sein Versuch – im Anschluss an einen Straftritt – stellte den Halbzeitsstand von 5:31 her.

RCL-Kapitän Benno Förtsch legte gleich in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit einen nach, so dass Leipzig beim 10:31 nun auch zweistellig dabei war. Germania List ließ sich jedoch nicht verunsichern und zog schnell wieder auf 10:45 davon. Das Spiel war damit entschieden, aber Leipzig hatte sich den Offensivbonuspunkt auf die interne To-Do-Liste geschrieben.

Mit seinen Erhöhungs-Kicks hatte Sven Spangenberg diesmal kein Glück und ging komplett leer aus. Foto: Jan Kaefer
Mit seinen Erhöhungs-Kicks hatte Sven Spangenberg diesmal kein Glück und ging komplett leer aus. Foto: Jan Kaefer

Dafür fehlten aber noch zwei Versuche. Doch sie sollten gelingen: Erst lief Yves Kaufmann ein (15:45), und dann nutzte Benno Förtsch die allerletzte Situation des Spiels, um nach einem Gedränge den umjubelten vierten Versuch zu legen. Tobias Heine verkürzte durch die einzige gelungene Leipziger Erhöhung des Tages auf den Endstand von 22:45.

“Das war heute ein sehr hartes Stück Arbeit”, ächzte RCL-Trainer Andreas Kuntze nach der Partie, “aber ich bin sehr froh, dass sich die Mannschaft mit dem Offensivbonuspunkt für ihre heutigen Anstrengungen belohnt hat”. Die Herausforderung wird am kommenden Samstag (12. September) nicht leichter. Um 15 Uhr muss sich der RCL dann beim RK 03 Berlin beweisen.

Duell in der 2. Etage. Foto: Jan Kaefer
Duell in der 2. Etage. Foto: Jan Kaefer

Die Statistik zum Spiel

Aufstellung des Rugby Club Leipzig:
1 Bernhardt, 2 Ohlenburg, 3 Woicke, 4 Wochatz, 5 Grande, 6 Kaufmann, 7 Roczyn, 8 Förtsch (C), 9 T. Heine, 10, Spangenberg, 11 Boland, 12 Beck, 13 Jürroch, 14 Böhme, 15 Wadewitz, 16 Paleit, 17 Sroka, 18 Eder, 19 Bretag.

Versuche: T. Heine, 2x Förtsch, Kaufmann.
Erhöhungen: T. Heine
Man of the Match: Paleit

Insgesamt sieben Mal legten die Gäste von Germania List das Rugby-Ei im Leipziger Malfeld ab. Foto: Jan Kaefer
Insgesamt sieben Mal legten die Gäste von Germania List das Rugby-Ei im Leipziger Malfeld ab. Foto: Jan Kaefer

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