Für FreikäuferLEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 72, seit 25. Oktober im HandelStarker Auftritt des Leipziger Radprofis Felix Groß bei der Bahnrad-EM, die vom 16.-20. Oktober im niederländischen Apeldoorn stattgefunden hat. Nachdem der 21-Jährige in diesem und auch schon dem letzten Jahr bei der U23-Europameisterschaft jeweils Gold in der Einer-Verfolgung ergatterte, fuhr der im Team Heizomat rad-net.de unter Vertrag stehende Sportler diesmal seine erste EM-Medaille der Elite ein. Mit einer Zeit von 4:13,240 Minuten blieb Groß dabei nur knapp über seiner persönlichen Bestzeit.

Als Teil des Deutschland-Vierers fuhr er zusammen mit Theo Reinhardt, Domenic Weinstein und Nils Schomber in der Mannschafts-Verfolgung neuen deutschen Rekord. Die erreichte Zeit von 3:53,97 Minuten war gut anderthalb Sekunden schneller als die alte Marke. Für die LEIPZIGER ZEITUNG (LZ) blickt Felix Groß noch einmal auf die EM zurück.

Felix, bei der Bahnrad-Europameisterschaft in Apeldoorn haben Sie Ihre erste EM-Medaille im Männerbereich gewonnen und mit dem Vierer den deutschen Rekord geknackt. Ich nehme an, Sie sind zufrieden?

Die EM verlief für mich sehr gut. Ich war richtig fit drauf, wir hatten in Frankfurt/ Oder eine sehr lange Vorbereitungszeit von drei Wochen. Das war natürlich kräftezehrend. Aber ich habe mich sehr auf die EM gefreut, denn ich wusste, dass meine Form gut ist. Ich hatte bei den Deutschen Meisterschaften gut abgesahnt und vorher auch bei der U23-EM.

Daher war ich höchst motiviert, weiter auf diesem Niveau zu arbeiten und habe das auch getan. Dafür wurde ich jetzt mit dem 3. Platz bei der Elite-EM belohnt.

Diese Bronze-Medaille haben Sie sich in der Einer-Verfolgung über 4.000 Meter erkämpft. Welche Höhen und Tiefen gab es für Sie während dieses Wettkampfes?

In der Qualifikation hatte ich auf dem ersten Kilometer ein paar Schwierigkeiten. Ich kam leider nicht so gut rein wie gedacht. In den ersten vier Runden hatte ich noch nicht die Pace, die ich mir vorgenommen hatte. Da habe ich ein bisschen was liegen lassen. Auf den letzten 2,5 Kilometern konnte ich mich dann aber sehr steigern und hatte zwei sehr starke letzte Kilometer.

Das hat mich ins kleine Finale gerettet. Danach hatten wir eine Pause von drei Stunden, was sehr grenzwertig war. Du musstest aller zwanzig Minuten Kohlenhydrate nachführen und dich warmhalten. Das hat aber relativ gut funktioniert, und ich wusste, dass ich mich im kleinen Finale noch steigern kann. Da hatte ich vollstes Vertrauen zu mir, weil ich das bei der DM und U23-EM schon gezeigt hatte.

Die LEIPZIGER ZEITUNG Nr. 72, Ausgabe Oktober 2019. Foto: LZ (zum Vergrößern klicken)
Die LEIPZIGER ZEITUNG Nr. 72, Ausgabe Oktober 2019. Foto: LZ (zum Vergrößern klicken)

Und so kam es dann ja auch …

Ich wollte eine Sekunde schneller angefahren als in der Qualifikation und kam auch sehr gut in Tritt. Das war wirklich ein perfekter Lauf für mich, und ich konnte mir anschließend die Bronze-Medaille überstreifen lassen. Das war ein sehr schöner Moment für mich.

Neben der Einer-Verfolgung sind sie zudem mit dem deutschen Bahnrad-Vierer an den Start gegangen. Wie schätzen Sie dieses Rennen ein?

Wir verbesserten den Deutschen Rekord um 1,5 Sekunden, was schon sehr stark ist. Das zeichnet auch die letzten Wochen unserer Arbeit in Frankfurt/ Oder aus. Dass damit am Ende nur Platz 5 heraussprang, ist natürlich schade. Mit dieser Zeit wärst du vor anderthalb Jahren noch Europameister geworden.

Aber alles ist gut, wir haben den Schritt zur Weltspitze verringert bzw. sind den Schritt nach vorne mitgegangen. Jetzt arbeiten wir weiter hart an uns, damit wir zu unserem absoluten Highlight, der Heim-WM in Berlin, vorne mitmischen und das Ticket zu den Olympischen Spielen lösen können.

Was sind die nächsten Herausforderungen, die Sie auf Ihrem Weg nach Tokio 2020 jetzt meistern müssen?

Für mich geht es jetzt am Freitag zum Weltcup nach Minsk (Russland), wo ich mit der Vierer-Mannschaft und in der Einer-Verfolgung starte. Danach habe ich ein Trainingslager auf Mallorca zur Vorbereitung auf die anschließend stattfindenden Weltcups in Hongkong, Brisbane (Australien) und Cambridge (Neuseeland).

Dann wird man schon mal sehen, wie man im Olympia-Ranking steht. Derzeit sind wir auf Platz 7, punktgleich mit dem Sechsten Neuseeland.

Die Schweiz liegt auf Platz 8, dicht gefolgt von den Belgiern. Es ist noch alles sehr eng, und es könnte sein, dass wir im Januar noch den Weltcup in Milton (Kanada) mitnehmen müssen. Im Februar ist dann die Hallen-WM in Berlin. Dort ist mein Ziel ganz klar ein Podestplatz in der Einer-Verfolgung, das kleine Finale mit dem Vierer und die Qualifikation für die Olympischen Spiele.

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