Bisher kaum bekannt, lebten und arbeiteten in Schleußig zahlreiche jüdische Familien Tür an Tür mit den anderen Bewohnern des Viertels. Die Schau informiert über deren Schicksal bis zur Verfolgung, Vertreibung und Ermordung nach 1933. Zugleich wird dabei auch die Geschichte des Quartiers erzählt.
Eine vertiefende Beschäftigung mit dem Thema erlauben insbesondere drei Bücher, die der Familie Broder (Gründer und Inhaber der Metallwarenfabrik „M. Broder & Söhne“), der Familie des Rechtsanwalts Erich Cerf sowie den Rauchwarenfärbern „Dr. Löbl & Co.“ gewidmet sind. Als Teil der Ausstellung gestatten diese einen detaillierteren Einblick in das Alltagsleben dieser Familien.
Während der sechswöchigen Laufzeit, bis 8. März, besteht die Möglichkeit von Führungen zu den Öffnungszeiten des Pfarramtes (Mo, Mi 14:00-18:00 Uhr, Fr 9:00-12:00 Uhr) oder nach Vereinbarung (Tel. 0341/4804013). Außerdem sind verschiedene Begleitveranstaltungen geplant. So gibt es am 10. Februar, 19:30 Uhr, einen Vortrag zum Thema „Jüdisches Leben in Leipzig-Schleußig von 1900 bis 1941“. Referenten sind Jane Wegewitz und Tom Pürschel. Anschließend wird zum Gespräch eingeladen.
Am 17. Februar, ebenfalls 19:30 Uhr, spricht der Historiker Gerhard Lindemann (TU Dresden) über „Die sächsische Landeskirche in der NS-Zeit“.
Projektgruppe „Enter History“
http://enterhistory.de