Seit ihrem Einzug in die Weltliteratur wurde William Shakespeares berühmte Liebestragödie in unzähligen Werken der bildenden und darstellenden Künste adaptiert. In der Welt des Tanzes inspirierte Sergej Prokofjews längstes und bekanntestes Ballett bereits zahlreiche Choreografen des 20. Jahrhunderts zu bedeutenden ikonischen Inszenierungen. Am Samstag, den 5. November 2022, zeigt die Dresdner Company nun erstmals David Dawsons choreografische Deutung als Auftragswerk des Semperoper Ballett.

Nach seiner Uraufführung in Brünn im Jahre 1938 als klassisches Handlungsballett und der 1940 in leicht geänderter Fassung gezeigten Leningrader Aufführung brachte erstmalig in der DDR die Staatsoper Dresden am 16. Juni 1955 Prokofjews „Romeo und Julia“ einstudiert von Erwin Hansen in der Originalfassung auf die Bühne.

Erst 1984 kehrte das abendfüllende Ballett in der Inszenierung des damaligen Chefchoreografen der Staatsoper Dresden, Harald Wandtke, und dann 1994 choreografiert von Stefan Thoss nach Dresden zurück.

Zuletzt begeisterte Stijn Celis 2013 das Dresdner Ballettpublikum mit seiner choreografischen Inszenierung der unsterblichen Liebesgeschichte. Mit der Uraufführung von David Dawsons „Romeo und Julia“ kommt nun die fünfte Inszenierung von Prokofjews herausragendem Ballettwerk in der Semperoper zur Aufführung.  

David Dawson, seit der Spielzeit 2020/21 Associate Choreographer des Semperoper Ballett, kreiert seit über 20 Jahren für weltweit führende Ballettkompanien Choreografien. Seit Beginn seiner Karriere ist die künstlerische Sprache des Briten von der tänzerischen Darstellung höchster Leidenschaften geprägt.

Diese durch den Tanz sinnlich erfahrbar werden zu lassen und Emotion und Ästhetik in narrativen wie abstrahierenden Choreografien zu vereinen, in denen Körper und Musik eine harmonische Einheit bilden, machen Dawson zu einem der innovativsten und gefragtesten Choreografen der internationalen Tanzszene.

An der Semperoper schuf Dawson sein erstes Handlungsballett als Haus-Choreograf 2008 mit „Giselle“, 2015 folgte „Tristan + Isolde“. Mit „Romeo und Julia“ kleidet der gebürtige Brite für das Ensemble des Semperoper Ballett in der Spielzeit 2022/23 einen weiteren Ballett-Klassiker in ein neues tänzerisches Gewand, um in dem ihm eigenen künstlerischen Ausdruck die unterschiedlichen Aspekte der „wahren Liebe“ in Shakespeares Tragödie zu erforschen.

Basierend auf Sergej Prokofjews als zugleich konservativ wie auch revolutionär geltenden Komposition entsteht in Dawsons schöpferischer Sprache ein Werk, das die zarte individuelle Emotionalität der beiden Hauptprotagonisten durch die Folie einer homogen-kraftvollen Gemeinschaft liebevoll beleuchtet.

Für „Romeo und Julia“ zeichnet Bühnen- und Kostümbildner Jérôme Kaplan als einer der gefragtesten Ausstattenden unserer Zeit mit exquisitem Aufführungsdekor verantwortlich. Die Staatskapelle Dresden erweckt Prokofjews 1936 vollendete Partitur unter der Musikalischen Leitung von Benjamin Pope zum Leben.

„Romeo und Julia“ Sergej Prokofjew

Choreografie, Konzept und Inszenierung: David Dawson 

Es tanzt das Semperoper Ballett. Es spielt die Sächsische Staatskapelle Dresden unter der Musikalischen Leitung von Benjamin Pope.

Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Semperoper – Förderstiftung

Uraufführung Samstag, 5. November 2022. Weitere Aufführungen im November 2022 laut Spielplan

Karten für alle Vorstellungen sind in der Schinkelwache am Theaterplatz (T +49 (0)351 4911705) und online erhältlich. Weitere Informationen unter semperoper.de.

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