So langsam füllen sich die alten Baulücken am Johannisplatz. Am Montag, 2. Mai, gab es den Spatenstich für das nächste Bauprojekt. Die Leipziger Stadtbau AG will am Johannisplatz zu Beginn der Achse der Prager Straße eine seit vielen Jahren bestehende Baulücke zuschließen. Der Neubau mit rund 11.750 Quadratmeter Bruttogeschossfläche entsteht für die mitteldeutsche Niederlassung der Siemens AG.

Das Technologieunternehmen mit einer langjährigen Tradition in Leipzig plant die Flächen gegen Ende 2024 als Mieterin zu beziehen. Dort werden künftig die Zentrale für das mitteldeutsche Vertriebs- und Servicegeschäft sowie das regionale Ausbildungszentrum angesiedelt sein.

Neubau soll auch technisch auf der Höhe der Zeit sein

Der Neubau soll den neuesten technischen Anforderungen genügen. Hinsichtlich Energie-Effizienz wird er den Standard nach KfW-40 erfüllen, benötigt also nochmals um 60 % weniger Energie, als es die Normen des Gebäudeenergiegesetzes vorschreiben. Angestrebt wird eine Zertifizierung nach dem „Gold“-Standard der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB).

„Hier entsteht ein architektonisch anspruchsvolles Bürogebäude an einer wichtigen Verkehrsachse unserer Stadt, das erneut nachhaltig errichtet wird. Eine in die Fassade integrierte Photovoltaikanlage wird den Nutzern Strom liefern. Damit kann unser Mieter, die Siemens AG, einen nachhaltigen Beitrag gegen den Klimawandel leisten“, sagt Patrik Fahrenkamp, Vorstandsvorsitzender der Leipziger Stadtbau AG.

Zeichen des Gestaltungswillens

„Das Gebäude in dieser zentralen Lage soll Siemens in Leipzig nicht nur architektonisch ein neues Gesicht geben. Wir wollen uns in Leipzig und in der Region als zukunftsorientiertes Unternehmen präsentieren. Der Bau ist ein Zeichen für den Wandel und ein Zeichen für unseren Willen, diesen aktiv zu gestalten“, sagt Karsten Petrusch, Sprecher der Niederlassung Leipzig der Siemens AG.

„Siemens bleibt im Herzen der Messestadt und wird hier sowohl Vertrieb und Service als auch die Ausbildung konzentrieren.“

Auf drei Flurstücken mit knapp 8.000 Quadratmetern entsteht der Neubau mit sechs Geschossen. Eine Tiefgarage soll die Parkraumsituation in diesem touristischen Umfeld nicht weiter verschlechtern. Im Gebäude werden zudem Konferenzräume und eine eigene Kantine entstehen. Den Abschluss des Gebäudes wird eine Dachterrasse bilden.

Nachbarschaft zum Grassi-Museum

Das zukünftige Bürogebäude liegt in markanter Ecklage am Johannisplatz in direkter Nachbarschaft zum Grassi-Museum und ist für die Nutzer mit dem öffentlichen Nahverkehr sehr gut erreichbar. (Straßenbahnlinien Nr. 4, 7,12
und 15 sowie zum Hauptbahnhof 2 km Luftlinie).

Seit der Unternehmensgründung im Jahr 1991 hat die Leipziger Stadtbau AG als Projektentwickler, Bauträger und Investor mehr als 510 Objekte mit einer Nutzfläche von über 1.007.000 Quadratmetern saniert. Und auch in der Ukraine-Hilfe engagiere man sich, teilt das Unternehmen mit: Die Stadtbau AG stelle im Obergut Zschortau zwischen Rackwitz und Delitzsch 43 Appartements zur Verfügung, um ungefähr 100 Personen eine sichere Zuflucht zu geben. In der Unternehmensgruppe sind derzeit 75 Mitarbeiter tätig.

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Es gibt 2 Kommentare

Da muss ich Cisk Recht geben. Schaut man jetzt dorthin, ist jede Menge Grün zu sehen. Übrig bleiben nach der Bebauung nur die Bäume auf der Grassiseite. Ein Armutszeugnis für SIEMENS.
Bzw. den kleinsten gemeinsamen Nenner gefunden zwischen Prestigebau und gesetzlichen Vorgaben.
Passt zum Bild des Konzerns. Was ich im praktischen Umgang mit ihm zurzeit erlebe, ist keiner Würdigung wert. Im Gegenteil. Nun sehe ich auch noch, wo die Menge an Geld bleibt, die man für sogenannte Dienstleistungen dieses Unternehmens zahlen muss.

Bitte was ist daran innovativ?

Die Formensprache entspricht der des letzten Jh. (Bauhaus – Bauhaus – und immer wieder Bauhaus), und die dringend geforderte Begrünung ist weder am Gebäude noch im direkten Umfeld zu sehen.
Dafür alles bis zum letzten Quadratzentimmeter versiegelt und zubetoniert, der massive Gebäudekörper unter maximaler Ausnutzung der Fläche bis an die Gehwegkante rangedrückt.

Da gibt es andere und bessere Projekte – nur leider selten in Leipzig…

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