Eigentlich ist es ein historischer Ort. Schon 981, als „Ilburg“ das erste Mal urkundlich erwähnt wurde, stand wohl eine Burg auf dem Berg, Zentrum der Grafschaft jenes Friedrich, der der Ahne jener Wettiner war, die 1089 die Markgrafschaft Meißen zum Lehn bekamen. Womit dieser Burgberg in Eilenburg quasi zur Geburtsstätte des wettinischen Sachsen wurde. Nun kann man da oben übernachten.

Am 1. Juni 2016 wurde die im einstigen Gefängnis auf dem Burgberg eingerichtete Pension „Heinzelberge“ eröffnet. Das wurde unter großer städtischer Prominenz gefeiert. Die Betreiberin der Pension „Heinzelberge“, Sabine Heilmann, ist eine Gastronomie- und Hotelfachfrau aus der Region, die zahlreiche Erfahrung auf diesem Gebiet mitbringt und bereits jetzt eine große Leidenschaft für die Immobilie als auch für die Heinzelmännchen entdeckt hat. Sie wird durch ihren Lebensgefährten, Helmut Fahrner, tatkräftig unterstützt.

Die Pension „Heinzelberge“ befindet sich in exponierter Lage auf dem sagenumwobenen Eilenburger Burgberg. Der Name kommt nicht von ungefähr. Er rührt von der bekannten Heinzelmännchensage „Des kleinen Volkes Hochzeitsfest“ der Gebrüder Grimm, welche auf dem Eilenburger Schlossberg ihren Ursprung hat.

Auf dem etwa fünf Hektar großen Gelände wurde im 10. Jahrhundert die Ilburg mit dem noch heute erhaltenen Sorbenturm erbaut. Zur Burg gehörte auch das historische und nun grundsanierte ehemalige Gefängnis, in dem sich heute die moderne Pension „Heinzelberge“ befindet. Vom Schlossberg aus hat man einen grandiosen Blick auf Eilenburg. Der Standort ist idealer Ausgangspunkt um die verschiedenen Facetten von Eilenburg zu erkunden.

In der Pension genießt man jetzt eine komfortable Ausstattung bei elf Betten in sechs Zimmern. Im Erdgeschoss befinden sich ein barrierefreies Zimmer sowie der Frühstücksraum und die Teeküche. Durch die vorhandenen Gauben-Fenster und offene Balkenstruktur findet man im Dachgeschoss einzigartige Zimmer vor mit einem besonderen Blick über die Eilenburger Innenstadt und Muldeauenlandschaft. Ein Nebengebäude mit einem Fahrradabstellraum, Funktionsräumen (Waschmaschine) und öffentlicher Toilette sowie ein Freisitz und eine geplante Kunstinstallation gestalten die Außenanlagen.

Eröffnung der Pension am 1. Juni mit Oberbürgermeister Ralf Scheler und fröhlichen Wirtsleuten. Foto: Stadt Eilenburg
Eröffnung der Pension am 1. Juni mit Oberbürgermeister Ralf Scheler und fröhlichen Wirtsleuten. Foto: Stadt Eilenburg

„Lauschberg“ soll das Kunstobjekt heißen, das Ende Juni aufgestellt werden soll. Gast in der neuen Pension wird auch der Eilenburger Burgverein e.V., der ein Vereinszimmer in der Herberge nutzen will. Dieses dient dazu, dem Vorstand und den Mitgliedern einen Raum für die Organisation der zahlreichen Veranstaltungen auf dem Burgberg zu geben.

Als Idee entstand die Pension innerhalb des Projekts „Ab in die Mitte“, an dem die Stadt Eilenburg im Jahr 2013 unter dem Motto „Heinzelmännchen auf der Spur – Burg mittendrin statt außen vor“ teilgenommen hat.

Aktuell werden die Außenanlagen zur Pension gebaut. Im Außenbereich entstehen eine Pergola und Pflasterung, die den ehemaligen Schlossgrundriss abbildet. Der Standort des ehemaligen Schlossbrunnens und des großen Mauerturms werden ebenfalls in den Außenanlagen zu erkennen sein. Die neue Gestaltung des Burgbergs soll die Geschichte von Eilenburg den Bürgern und Besuchern näher bringen.

Die Sanierung der Pension wird über das Programm der Städtebaulichen Erneuerung gefördert. Der 1. Bauabschnitt vom April 2008 bis Dezember 2009 beinhaltete die Errichtung eines neuen Daches mit Gaube und die Instandsetzung der innenstadtzugewandten Fassade. Die Gesamtausgaben betrugen ca. 430.000 Euro. Davon wurden etwa 368.000 Euro gefördert. Mit dem 2. Bauabschnitt Um- und Ausbau einschließlich Errichtung von Nebengebäuden und Herstellung der Außenanlagen wurde im September 2014 begonnen. Die Baumaßnahme soll nun Ende Juni 2016 beendet sein. Das Haupt- und Nebengebäude inklusive der Ausstattung wurde Ende Mai 2016 fertiggestellt. Der Fördermittelgeber hat hierfür Gesamtausgaben in Höhe von ca. 1,9 Millionen Euro zugestimmt. Derzeit betragen die Gesamtausgaben etwa 1,3 Millionen Euro, davon sind 85 Prozent förderfähig. An den förderfähigen Ausgaben beteiligen sich mit je einem Drittel Bund, Land und Stadt. Den nichtförderfähigen Anteil trägt darüber hinaus die Stadt Eilenburg allein.

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