Wenn Leipzig mal eine richtige Großstadt werden will, muss das S-Bahn-Netz natürlich deutlich wachsen und dichter werden. Der Arbeitskreis Stadtentwicklung und Umwelt der SPD Leipzig bringt jetzt eine ganz neue Strecke ins Gespräch: Einen S-Bahn-Ring rund um Leipzig auf den Gleisen des Güterverkehrsrings. Und am Mittwoch, 19. September, will der Arbeitskreis auf zwei Fahrradtouren den möglichen S-Bahn-Ring um Leipzig erkunden.

Dazu erklärt Henrik Fischer, Sprecher des Arbeitskreises: „Ein besserer Nahverkehr braucht neue Strecken, für die Straßenbahn und für die S-Bahn. Wir begrüßen die Idee eines Ost-West-Tunnels und wollen zudem über eine Ring-S-Bahn für Leipzig sprechen, die auf dem bestehenden Güterring verlaufen könnte. Diese Strecke entlastet den Innenstadtring und ermöglicht es, schnell von einem Ende der Stadt zum anderen zu kommen, ohne durch die Innenstadt zu müssen. Die Strecken für die Verbindung bestehen überwiegend schon und müssten nur ertüchtigt und ausgebaut werden. Wir freuen uns auf viele Leipziger, die mitfahren und die Idee mit uns diskutieren und weiterentwickeln.“

Mit einem S-Bahn-Ring würden viele Stadtteile neu an das S-Bahn-Netz angeschlossen werden. Und man käme auf neuen Wegen von einem Stadtteil in den anderen.

„Der S-Bahn-Ring bietet große Chancen für den Leipziger Norden“, findet Christina März von der SPD Leipzig Nord. „Besonders würde ich mich auf einen S-Bahnhof in Wiederitzsch an der Delitzscher Straße freuen.“

Auch Benjamin Schulz, Vorsitzender der SPD Leipzig-Südwest, fände zusätzliche Stationen prima: „Mit einem S-Bahn-Ring würden Kleinzschocher und Großzschocher endlich an das S-Bahn-Netz angeschlossen werden. Eine Station am Cospudener See würde allen Leipzigern die Möglichkeit bieten, umweltfreundlich an den Strand zu kommen.“

Verschiedene Gliederungen der Leipziger SPD laden in der Europäischen Mobilitätswoche noch zu drei Veranstaltungen ein.

„Leipzig wächst und das merken wir, wenn wir in unserer Stadt unterwegs sind – immer häufiger gibt es in der Straßenbahn nur noch Stehplätze, immer öfter stehen wir im Stau“, betont Henrik Fischer, Sprecher des AK Stadtentwicklung & Umwelt der SPD Leipzig. „Leipzig wird zur Großstadt und darauf muss sich unsere Verkehrspolitik ausrichten. Wir wollen, dass die Leipziger schnell, zuverlässig, bezahlbar und umweltfreundlich unterwegs sind.

Dafür setzen wir auf Verkehrsmittel, die unsere Straßen entlasten und effizient nutzen, indem sie viele Menschen auf wenig Raum transportieren können. Deshalb fördern wir Fahrrad und öffentlichen Nahverkehr und schaffen so auch Platz auf den Straßen für den notwendigen Autoverkehr. Über einige unserer Ideen wollen wir in der Europäischen Mobilitätswoche ins Gespräch kommen.“

SPD-Veranstaltungen in der Europäischen Mobilitätswoche

Mittwoch, 19. September, 17:00-19:00 Uhr, S-Bahnhof Messe und S-Bahnhof Connewitz: Eine Ring-S-Bahn für Leipzig? – Fahrradtouren entlang der möglichen Strecke bis zum Bahnhof Plagwitz. Die Tour, die an der Messe startet, wird von Christina März geleitet, die Tour, die in Connewitz startet, von Henrik Fischer. (Veranstalter: AK Stadtentwicklung & Umwelt)

Donnerstag, 20. September, 19:00 Uhr, Diakonissenkrankenhaus: Über welche Brücken willst du geh’n? – Streit um die Zukunft der Georg-Schwarz-Brücken, mit Christian Schulze (SPD), Tino Supplies (Ökolöwe) und Ralph-Michael Göhner (Stadt Leipzig, Verkehrs- und Tiefbauamt), Moderation: Irena Rudolph-Kokot (Veranstalter: SPD Leipzig-Altwest, AK Stadtentwicklung & Umwelt)

Freitag, 21. September, Schleußig, Stieglitzstraße: Parking-Day der Jusos.

Im offiziellen Programm der Europäischen Mobilitätswoche ist die Fahrradtour um den S-Bahn-Ring irrtümlich für 14:00-17:00 Uhr angekündigt. Tatsächlich wird sie von 17:00-19:00 Uhr stattfinden.

Zum Streckenplan für den S-Bahn-Ring:

Grün unterlegte Strecken und Haltepunkte werden bereits von der S-Bahn genutzt, gelbe Haltepunkte befinden sich im Bau, blaue und lila-farbene würden hinzukommen, wobei die lila-farbigen Umsteighaltepunkte für kreuzende S- und Regionalbahnrouten sind. Rot hervorgehoben ist die einzig nötige Neubaustrecke für das Projekt in Markkleeberg.

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Es gibt 3 Kommentare

ausmwestenleipzigssays:” um von Connewitz nach Kleinzschocher zu kommen, ist das Rad die schnelle Alternative durch den Auwald und von Wiederitzsch nach Wahren ist schlicht nicht das Potential vorhanden, ”
Dummer Bullshit! Und was ist mit alten Leutchen aus Kleinzschocher, die zum Herzentrum wollen? Sollen die auch Rad fahren? Wieso sollte eine schnelle, direkte Verbindung aus dem Leipziger Osten und Westen zum den großen Arbeitgebern in Norden nicht genug Potenzial haben? Eine Ringbahn hat grundsätzlich in größeren Städten viel Potenzial, da es den radialen Verkehr entlastet.

Der Beitrag Ringbahn kommt für mich erst einmal aus dem Kasten “früher war alles besser”. Dann noch die kaum gebrauchte Relation Kleinzschocher – Connewitz mit einem Tunnel zu bauen. Wieviele Fragezeichen soll man dahinter setzen.
Etwas Gutes hat der Plan: Man könnte ohne Weiteres die Strcke nördlich von Stötteritz nicht mit Thekla sondern mit Taucha verbinden und so mindestens eine S-Bahnlinie über Stötteritz hinaus verlängern. Etwas Geld müsste aber auch hier in die Hand genommen werden, um an der Riesaer Straße einen neuen Bahnhof (nennen wir ihn einfach mal Ostkreuz) zu errichten. Wenn man dann noch das Gebiet um den alten Bahnhof Schönefeld, der dann wohl auch einen neuen Namen bekommen sollte, mit Gewerbe und neuen Wohnungen enrwickelt, kann diese neue Linie zu einem Erfolg werden.

Eine S-Bahn rund um Leipzig, im Süden mitten durch ein europäisches Naturschutzgebiet und konsequent an allen wichtigen Zielen für die Leipziger*innen vorbei, ist in etwa so sinnvoll wie ein Kiosk ohne Verkaufsfenster.
Damit die Bahn nutzbar wird, müsste die Ringbahn alle 5 Minuten fahren, um Zeitverluste beim Umsteigen zu vermeiden. Das ist aber unbezahlbar.
Und um von Leutzsch nach Reudnitz zu kommen, ist man mit der Linie 7 immer noch schneller als mit der Kreisel S-Bahn, um von Connewitz nach Kleinzschocher zu kommen, ist das Rad die schnelle Alternative durch den Auwald und von Wiederitzsch nach Wahren ist schlicht nicht das Potential vorhanden, um teure S-Bahn Infrastruktur vorzuhalten – da tut es bei der Siedlungsstruktur auch ein Bus – der kommt näher an die Menschen, die ja schließlich mitfahren sollen.
Bevor man über Ringe nachdenkt, ist im bestehenden Netz Taktverdichtung anzustreben. Wenn schon Großstadt, dann ein angemessener Takt auf allen S-Bahn Linien. D.h Minimum alle 15 Minuten eine S-Bahn, besser alle 10.
Wie süß ist in dem Zusammenhang das Zitat von Hendrik Fischer: “Leipzig wird zur Großstadt…” Definition Großstadt: Über 100.000 Einwohner, Leipzig hat schon lange 5mal so viel Einwohner, inzwischen sind es fast 600.000,. Leipzig ist also schon immer und längst „Großstadt“, liebe SPD!

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