Der Sommer ist da und das schöne Wetter lockt Leipzigerinnen und Leipziger in Parks und Grünanlagen. Und in vielen Parks sieht man dann auch Slackline und Hängematte zwischen Bäumen aufgespannt. Aber schadet das eigentlich den Bäumen? Der BUND Leipzig sagt: „Ja. Wenn es nicht richtig gemacht wird.“ Und gibt eine kleine Anleitung, worauf bei Anbringen von Slacklines und Hängematten unbedingt zu achten ist.

„Leider beobachten wir, dass Hängematten und Slacklines oft ohne Stammschutz an viel zu junge Bäume gespannt werden. Gerade in der Wachstumsphase können dadurch ernste Schäden entstehen“, sagt Martin Hilbrecht, Co-Vorstandsvorsitzender vom BUND Leipzig. „Durch den Klimawandel sind viele Bäume bereits vorgeschädigt, zusätzliche Belastung sollte ihnen erspart bleiben.“

Je nach Nutzung können starke Kräfte von bis zu 800 Kilogramm auf den Baumstamm einwirken. Besonders belastend sind etwa Jumps auf straffer Line. Weniger kritisch ist das ruhige Liegen in locker gespannter Hängematte. Der Grund dafür: Der Druck auf die Baumrinde kann die Versorgungskanäle des Baumes beschädigen. Unter der Rinde liegen Bast und Kambium, wo der Wasser- und Nährstofftransport des Baumes stattfindet. Auch durch Reibung können Verletzungen an der Rinde entstehen, welche Angriffsflächen für Pilzbefall und Fäulnis bilden.

Man solle also immer dran denken, so der BUND Leipzig: „Bäume sind Lebewesen!“

Folgende Regeln sollten beim Befestigen von Slacklines und Hängematten eingehalten werden:

Befestigung nur an Bäumen, die ein Erwachsener gerade noch umfassen kann. Das entspricht etwa einem Stammumfang von 120 cm.

Ausschließlich Bäume mit dicker, rauer Borke verwenden (denn dünne, glatte Rinde ist sehr empfindlich).

Bandschlinge von mind. 5 cm Breite verwenden, keine Seile.

Eine Schlinge pro Baum, um die einwirkenden Kräfte nicht zu vervielfachen.

Rindenschutz zwischen Stamm und Schlinge, wie etwa Teppichreste, Fußmatte o. Ä., im Handel auch als Tree-friend, Baumschoner oder Bandschlingen erhältlich. Je breiter die Auflage, desto schonender für den Baum.
Optimal: 4–5 Holzleisten oder Rundhölzer mit mindestens 15 mm Durchmesser längsseits zwischen Schlinge und Rindenschutz stecken. Dadurch wird der Druck gut verteilt und die Versorgungsleitungen des Baumes entlastet.

Line niedrig spannen. Je höher eine Line, desto problematischer für den Baum.

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