Einen Gewinn von 39,5 Millionen Euro meldete die Leipziger Gruppe für das Jahr 2024. Jedes einzelne Kommunalunternehmen der Stadt Leipzig hat natürlich auch eine eigene Bilanz aufgestellt. Wenn die LVV einen Gewinn ausweist, bedeutet das auch, dass es den Leipziger Stadtwerken und den Kommunalen Wasserwerken gelungen ist, selbst genug Gewinn zu erwirtschaften, um die Leipziger Verkehrsbetriebe mitzufinanzieren. Die Stadtwerke zum Beispiel erwirtschafteten ein Plus von 102,8 Millionen Euro.

Das war fast so viel wie schon 2023, als es 104,5 Millionen Euro waren. Und es lag deutlich über den Erwartungen, wie man im Geschäftsbericht nachlesen kann: Man hatte eher mit 93,7 Millionen Euro gerechnet. Auch weil sich der Energiemarkt nach den Unruhen und heftigen Preisanstiegen in den Jahren 2022 und 2023 wieder beruhigte.

Was sich natürlich in den Umsätzen deutlich niederschlug, denn die sanken deutlich von 3,872 Milliarden Euro auf 1,982 Milliarden. Was vor allem bedeutet: Die Stadtwerke mussten für angekaufte Mengen an Strom und Gas deutlich weniger zahlen und konnten sie auch deutlich preiswerter weiterverkaufen.

Ein Umstand, der sich dann auch auf die Umsatzerlöse bei den Endkunden für Strom und Gas auswirkte. Das Jahr 2024 steht also für eine deutliche Normalisierung auf dem Energiemarkt. Gleichzeitig war es ein sehr warmes Jahr, sodass die Absatzmengen bei Strom, Gas und Fernwärme deutlich zurückgingen.

Dafür produzierten die Stadtwerke deutlich mehr Strom, als sie eigentlich geplant hatten. 961 Gigawattstunden (GWh) gegenüber 921 GWh im Vorjahr. Als Begründung geben sie die ungeplante Nichtverfügbarkeit der Biomassekraftwerke Bischofferode und Piesteritz an – deutliches Zeichen dafür, dass die beiden Biomassekraftwerke keine wirklich stabile Versorgungsfunktion im Energiemix darstellen.

2025 wird deutlich mehr investiert

Wesentlich nachhaltiger sind die Investitionen in die Leipziger Netze und Erzeugeranlagen. Die Wärmewende kündigt sich auch in den Investitionen der Stadtwerke an. Haben diese 2023 noch 166,8 Millionen Euro in ihre Anlage investiert, waren es 2024 noch 145,8 Millionen. Aber für 2025 rechnet das Unternehmen schon mit Investitionen von 256,6 Millionen Euro. Die Investitionen führen dazu, dass sich das Anlagevermögen der Stadtwerke Jahr um Jahr erhöht. 2024 erreichte es den Umfang von 935 Millionen Euro, 50 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.

Und dabei schaut auch die Geschäftsführung der Stadtwerke immerfort besorgt nach Berlin. Denn die dort beschlossene Gesetzgebung beeinflusst, ob sich die Investitionen der SWL am Ende rechnen oder zum Risiko werden. Das betrifft auch ganz zentral den Baustein „Wärmewende“.

Im Bericht der SWL taucht dazu auch der Begriff „Transfer des Gasnetzes zum klimaneutralen Wärmenetz“ auf. Der nur gelingt, wenn die regulatorischen und klimapolitischen Rahmenbedingungen stimmen. Und die im Februar neu gewählte Bundesregierung scheint da ja eher wieder lieber bremsen zu wollen, als einen berechenbaren Kurs bei der Umsetzung der Energiewende zu fahren.

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