Dieses Buch ist mit Herzblut geschrieben. Und es erzählt von einem Traum, den einst auch die besten Köpfe in der DDR träumten. Einem Traum, den man manchmal mit der DDR verwechselt. So, wie ihn auch drei der faszinierendsten Autorinnen lange träumten – bis sie mit der Wirklichkeit eines autoritär geführten Staates kollidierten. Alle drei. Aber ist ihr Traum damit erledigt? Eine spannende Frage für die Enkelinnen.

Zu deren Generation gehört Carolin Würfel, 1986 geboren, als Knirps auf den Schultern ihrer Eltern bei den Leipziger Montagsdemos dabei. Und dann groß geworden in einem Land, in dem nicht nur die Industrie im Osten abgewrackt wurde, sondern die neuen Sterndeuter aus dem nun tonangebenden Westen auch gleich noch alles entsorgten, was einstmals Kultur und Seele des Ostens gewesen war. Nicht nur Frauen erlebten das als einen Rückschritt, einen Rückfall in eine Zeit, die sie längst überwunden glaubten. Denn was Gleichberechtigung und Selbstbestimmung betraf, waren sie um Jahrzehnte ihren Schwestern im Westen voraus.

Die eigentliche Frauenfrage

Was auch mit der Literatur zu tun hatte, die sie lasen und welche die besten Autorinnen des Landes geschrieben hatten. Maxie Wanders großes Interviewbuch „Guten Morgen, du Schöne“ schlug 1977 im Osten wie im Westen wie eine Bombe ein. Den Erfolg des Werkes erlebte die im gleichen Jahr verstorbene Autorin nur noch unter Opiumbetäubung auf der Krebsstation. Es ist auch das Buch, mit dem Carolin Würfels Suche begann.

Eine regelrechte Familienreliquie, die schon die Oma las und die an ihre Mutter und dann an sie selbst weitergegeben wurde. Bis heute aufwühlend und die Fragen stellend, denen sich jede Gesellschaft stellen muss: Wie geht sie mit Frauen um? Welchen Platz weist sie ihnen zu? Oder ist sie tatsächlich so emanzipiert, dass sie den Frauen ein Leben in Freiheit und Unabhängigkeit zugesteht?

Das Wort Freiheit kommt mehrfach vor in diesem Buch. Und in den Büchern der drei Autorinnen, von denen Würfel schon wusste, dass sie miteinander bekannt waren und ihre Arbeit gegenseitig sehr aufmerksam verfolgten und wahrnahmen. 2020 wollte sie sich ganz in diese Geschichte vertiefen und war verblüfft, dass im Bücherschrank ihrer Mutter nicht nur „Guten Morgen, du Schöne“ stand, sondern auch alle anderen Bücher von Maxie Wander, Brigitte Reimann und Christa Wolf.

Bücher, die allesamt schon bei ihrem Erscheinen für Aufsehen gesorgt hatten. Und für genau die Diskussionen, die dieses kleine Ländchen DDR hätte führen müssen. Denn der Ansatz stimmt ja: Diese drei Autorinnen glaubten an den Sozialismus. Sie hatten als Kinder erlebt, was eine faschistische Diktatur mit den Menschen macht. Oder hatten sich sogar einspannen lassen wie Christa Wolf, später zutiefst erschrocken darüber, wie leicht es der nationalsozialistischen Ideologie gefallen war, sie zu einem begeisterten BDM-Mädchen zu machen.

An das Unmögliche glauben

Die DDR und den zur Staatsdoktrin erhobenen Sozialismus empfanden alle drei als Gegenentwurf und eine grandiose Vision, jetzt endlich einmal alles anders zu machen und den Menschen ihre Würde wiederzugeben und sie zu Schöpfern ihres eigenen Daseins zu machen, Männer wie Frauen. Ein gewaltiges Experiment, das auch Bücher brauchte, die dieses Experiment beschrieben. An das „Unmögliche“ glauben, heißt es bei Christa Wolf in „Nachdenken über Christa T.“. Was es eigentlich auf den Punkt bringt. Es ging von Anfang an um das Menschliche als Maßstab und die Möglichkeiten einer neuen Gesellschaft, dieses Menschliche zur Entfaltung zu bringen.

Und wer die frühen Bücher von Wolf und Reimann liest, weiß, wie sehr sie daran glaubten, wie viel Hoffnung und Zuversicht darin steckte. Aber wie kann man eine neue Gesellschaft aufbauen, wenn die Mächtigen vor einem die allergrößte Angst haben: davor, die Kontrolle zu verlieren? Sie redeten zwar vom Volk, misstrauten ihm aber zutiefst.

Eigentlich war in den 1950er Jahren schon alles da, was angehenden Autorinnen den Mut hätte nehmen müssen. Doch es ging den dreien wie so vielen jungen Menschen, die um 1930 herum geboren wurden: Sie negierten die Zeichen und sahen in diesem kleinen Ländchen trotz alledem die einmalige Chance, es diesmal wirklich ganz anders zu machen. Die Konflikte auch beim Namen zu nennen und zu hinterfragen, ob die großen Versprechungen auch eingelöst wurden.

Brigitte Reimann gestaltete das in „Die Geschwister“, Christa Wolf in „Moskauer Novelle“ und „Der geteilte Himmel“. Maxie Wander war ihrem Mann Fred Wander von Wien in die DDR gefolgt, weil beide hier die Chance sahen, ihren Traum von einem sozialistischen Land zu leben. Sie würde länger brauchen als die beiden anderen, um das Buch zu schreiben, mit dem sie über Nacht berühmt werden würde.

Aber in Briefen und Tagebuchaufzeichnungen hielt sie schon früh fest, wie sie mit der Duckmäuserei in diesem Ländchen konfrontiert wurde. Die hatte nicht nur mit den Erfahrungen der Menschen aus der vorhergehenden Diktatur zu tun. Die neue regierende Partei dachte genauso autoritär vom Menschen.

„Maxie wird sich immer wieder über das Schulsystem ärgern, das nur auf Drill und Dressur aus ist und alles Schöpferische und jede Eigeninitiative unterdrückt“, schreibt Würfel im Kapitel „Ankunft im Alltag“, in dessen Titel sie sich wieder auf ein Erfolgsbuch von Brigitte Reimann bezieht.

Kahlschlagsplenum und Prager Frühling

Die 1960er Jahre sind für alle drei Frauen die Zeit der Ernüchterung. Sie bekommen es alle mit dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) zu tun, das 11. Plenum des ZK der SED 1965 wird zum regelrechten Kulturkahlschlag – und zum tragischen Ende des begabten Werner Bräunig, der einst die Bitterfelder Losung „Greif zur Feder, Kumpel!“ geprägt hatte. Doch die Zensoren im ZK wollten nicht, dass tatsächlich ehrlich und unverblümt über den Alltag in DDR-Betrieben geschrieben wurde, gar über die teils heillosen Zustände in der Wismut.

Bräunigs Roman „Rummelplatz“ wird einkassiert, Filme werden verboten. Und Christa Wolf wagt, dieser Verhärtung in der Kulturpolitik zu widersprechen, mutig und mit Angst im Bauch. Denn längst weiß sie, dass die SED-Führung Kritik überhaupt nicht verträgt. Nicht in Parteigruppen, nicht auf Parteiplenen, nicht auf Schriftstellerkongressen. Nur Anna Seghers versucht sie zu trösten und wieder einzufangen, die große alte Dame der DDR-Literatur, die ihre Genossen und ihre Unbarmherzigkeit schon viel länger kennt.

Für Christa Wolf endet das in einem psychischen Zusammenbruch. Sie wird wieder aufstehen. Aber sie wird fortan nie wieder ohne Skepsis auf dieses Land und seinen kaputtregierten Traum schauen. „Nachdenken über Christa T.“ wird ihre erste Spurensuche nach den Gründen dafür, was da so schiefgegangen ist und warum sie selbst und ihre Generation sich in diesem Traum nicht mehr wiederfinden können. Aus einer glühenden Anhängerin des neuen Glaubens wird eine der intensivsten Kritikerinnen. Aber sie geht nicht in den Westen und lässt sich auch nicht zur Dissidentin machen, während die Stasi 142 Aktenordner mit ihren Bespitzelungen von Gerhard und Christa Wolf füllt.

In „Kindheitsmuster“ wird Wolf ihre Selbstbefragung noch viel weiter führen, noch tiefer in die eigene Geschichte und ihr ganz persönliches Empfinden eintauchen. Sie muss das nicht erst betonen. Ihre Leser/-innen wissen es längst, dass in so einem Land auch das Private hochpolitisch ist. Und dass sich genau dort entscheidet, ob die Idee einer echten Menschengemeinschaft eine Chance hat oder nicht.

Ein Happyend – nicht mehr denkbar

Und – Carolin Würfel betont es auch gar nicht erst – Frauen haben das zuallererst gespürt. Im Umgang mit den Frauen zeigt sich, ob eine Gesellschaft ihre Versprechungen tatsächlich ernst meint oder alles doch wieder nur Propaganda und Versprechen bleibt, uneingelöst und uneinlösbar. Was auch einer der Gründe dafür ist, warum sich Brigitte Reimann mit ihrem Hoyerswerda-Roman „Franziska Linkerhand“ so schwertat und jahrelang daran schrieb und kurz vor Vollendung starb.

Ein Roman, in dem sie auch ihren Versuch verarbeitete, in der neuen Vorzeigestadt Hoyerswerda heimisch zu werden und ihre Liebe zu leben. Oder ihre Lieben. Denn von den Dreien war sie diejenige, die in ihrer Liebe am kompromisslosesten war und die biederen Grenzen des Kleinbürgerlichen nicht akzeptierte.

Sie muss ein Männerschwarm gewesen sein und die Herren Schriftstellerkollegen reihenweise zum Anhimmeln gebracht haben. Auch und gerade im Schriftstellerheim Petzow, das in Würfels Geschichte wie ein Sammelpunkt dessen aufscheint, was in diesen frühen Jahren der DDR in der Literaturwelt passierte. Hier fanden die ruhebedürftigen Autor/-innen aus dem Schriftstellerverband einen Ort der Muße, aber auch einen der Begegnung, der Diskussionen und der durchfeierten Nächte. Eine Art „Zauberberg“.

Aber auch ein Ort, an dem sich Reimann, Wolf und Wander begegnen konnten. Christa Wolf als die eigentliche, fast mütterliche Zentralgestalt, während Wander und Reimann sich augenscheinlich nie wirklich näher kamen. Obwohl beide in ihren Büchern eine Bedingungslosigkeit zeigten, die sie weit heraushob aus der oft doch sehr braven Literaturszene der DDR.

Ihre Bücher wurden nicht grundlos zu einem riesigen Erfolg. Denn sie erzählten genau von dem, was einzulösen war, wenn irgendjemand in diesem Land die Idee einer menschengerechten Gesellschaft wirklich ernst nahm. Die man Sozialismus nennen kann. Wobei der Begriff – wie so viele Ismen – trügt und irritiert und eigentlich kein Mensch mehr weiß, was wirklich damit gemeint ist.

Wie weitermachen?

Eine Irritation, die gerade Christa Wolf ganz körperlich erlebte: „Zum zweiten Mal in ihrem Leben entpuppte sich etwas, in das sie alles investiert hatte, als falsch, nicht so grundsätzlich wie nach 1945, aber sie musste sich eingestehen, dass das, woran sie bis dahin geglaubt hatte, für das sie Opfer gebracht hatte und woran sie theoretisch immer noch glaubte, vollkommen schieflief und sich dieses System plötzlich auch oder sogar gegen sie, die treue Genossin erster Stunde wendete. Wie macht man an solchen Tagen weiter? Geht das überhaupt?“

Da inzwischen auch einzelne Biografien über die drei Frauen vorliegen und zahlreiche Briefe und Tagebucheinträge veröffentlicht sind, kann Carolin Würfel die Beziehung der drei Schriftstellerinnen sehr akribisch und oft tagesgenau nachzeichnen. Auf einmal werden intensive Beziehungen deutlich, die die vorliegenden Biografien so nicht gezeichnet haben. Diese drei haben sich nicht zufällig gefunden, denn es bewegten sie dieselben Fragen und Sorgen. Manchmal auch rein materielle. Da war es meist Christa Wolf, die half und tröstete und am Ende auch am Krankenbett von Maxie Wander und Brigitte Reimann saß.

Aber da hatte sie ihren Glauben daran, dass die DDR noch einmal die Kurve kriegen würde, längst aufgegeben. Genauso wie Brigitte Reimann ihre Hoffnung auf dieses Land begraben hatte: „Dass sich ihr Verhältnis zur Macht grundlegend verändert hatte, war nicht nur ihrer Zeit in Hoyerswerda geschuldet. Die Ereignisse in Prag 1968, der Prager Frühling und der Einmarsch der sowjetischen Truppen im August hatten ihr ebenfalls die Augen geöffnet. Prag war für sie genau wie für Christa Wolf und Maxie Wander ein Wendepunkt“, schreibt Würfel im Kapitel „Träume platzen“.

Die Schere im Kopf

Für Autorinnen, die so rigoros immer wieder nach dem Eigentlichen gefragt haben – und danach, wie sie es in ihrem eigenen Leben leben können – war das auch eine gnadenlose Zäsur im eigenen Schreiben. Da gab es keine Illusionen mehr. „Franziska Linkerhand“ würde nie mehr mit einem Happyend enden können. Und aus dem „geteilten Himmel“ über Deutschland war ein Riss geworden, der durch die Seele der drei Schriftstellerinnen ging.

Und der die eigentlich existenzielle Frage stellte: Wie kann man da jetzt noch schreiben? Oder bleibt nur noch der Rückzug ins Schweigen? Nicht nur Brigitte Reimann hat sich gequält damit. Auch Christa Wolf, die am Ende als einzige überlebt, fortan aber nie wieder so schreiben wird wie zuvor.

„Eigentlich möchte sie nur noch schreiben und fragt sich gleichzeitig ständig, ob die Kunst des Schreibens ihr vielleicht irgendwann abhandenkommt, weil freies Denken, ein Denken ohne Schere im Kopf ehrlicherweise nicht mehr geht und die Zensurmechanismen längst ihre Spuren hinterlassen haben“, schreibt Würfel. „Auch das macht ihr Angst. Sie will dagegen anschreiben und produziert in den Siebzigern so viel wie in keinem anderen Jahrzehnt.“

An dieser Stelle hat man schon mitgelitten. Denn Würfel zeigt die Schicksale der drei Frauen sehr anschaulich, intensiv und sehr persönlich. Ihre Unbedingtheit, ihre Lebenslust, ihre intensive Auseinandersetzung mit dem, was sie wirklich erleben. Und dabei haben sie genau die Bücher geschrieben, die diesen Traum eines „besseren Stücks Welt mit neuen, besseren Menschen“ abgeklopft haben auf seine Umsetzung. In ihren Büchern haben sie das diskutiert, was die zentrale Frage dieses Experiments in der kleinen DDR war: Wie frei können die Menschen tatsächlich sein? Welche Selbstbestimmung ist möglich?

Uneingelöste Fragen

Alle drei haben erfahren, dass das für die Regierenden in der Parteispitze nie eine Frage war. Die haben die Zügel nie wirklich losgelassen. Nur manchmal schien es so, als wäre wieder mehr sag- und druckbar. Auch deshalb quälte sich Brigitte Reimann so mit der Beendigung von „Franziska Linkerhand“, damit das Buch noch in der kurzen Entspannungsphase nach Honeckers Machtübernahme erscheinen könnte. Es erschien dann auch. Doch seine Autorin erlebte es nicht mehr. Und die Überlebende, Christa Wolf, verhandelte die Frage über das Sagbare und Lebbare dann in Büchern, die scheinbar abtauchten in eine völlig andere Zeit – etwa in „Kein Ort. Nirgends“, in dem auch ihre Freundschaften mit Reimann und Wander als Echo zu spüren sind.

Und mit Vehemenz zeigt Carolin Würfel hier, dass der ganze 30 Jahre lang anhaltende Versuch, auch diesen Teil der DDR-Geschichte „auf dem Müllhaufen der Geschichte zu entsorgen“, gescheitert ist. Die Fragen sind noch immer hochaktuell und ganz und gar nicht gelöst. Noch immer stehen Frauen (aber auch Männer) vor denselben Problemen und der Herausforderung, wie der Anspruch an ein freies und selbstbestimmtes Leben tatsächlich eingelöst und gelebt werden kann.

Im Privaten genauso wie im Öffentlichen. Auf einmal hat man all die Fragen wieder frisch auf dem Tisch, um die sich die autoritären Machthaber in der DDR bis zum Ende gedrückt haben, die in den Montagsdemonstrationen 1989 auf den Spruchbändern standen und die dann einfach wieder einkassiert wurden, weil selbst das, was als Emanzipation in der DDR schon gelungen war, wieder zurückgedreht wurde.

Auch deshalb berühren die Bücher dieser drei Autorinnen noch heute. Ihre Schicksale sowieso, die Carolin Würfel in diesem Buch so intensiv miteinander verknüpft, dass man regelrecht spürt, wie nahe ihr das alles ging. Und wie vertraut ihr die drei Frauen am Ende waren, als sie sich in Istanbul daran machte, diese Geschichte aufzuschreiben. Eine Geschichte, die vor allem davon erzählt, wie dieses kleine, eingemauerte Land an den eigenen Idealen scheiterte, sie verriet und verkaufte und damit Lebensläufe zerbrechen ließ.

Der Wert der Freiheit

„Andererseits wurde mir auch wieder klar, was jeder weiß und was man sich dennoch immer wieder bewusst machen muss: Mauern gibt es überall. Reden und sich erinnern hilft, ist notwendig, wenn wir verstehen möchten, woher wir kommen und wohin wir gehen wollen.“

Aber so denken kann man nur, wenn man die Welt als veränderbar begreift. So wie diese drei faszinierenden Autorinnen, die den Konflikt mit einer scheinbar erstarrten Gesellschaft tief im Privaten erlebten und aufspürten. Und diese Konflikte in Texte verwandelten, die noch heute genauso berühren.

„Der Wert der Freiheit war eng verknüpft mit dem Wert der Arbeit“, schreibt Würfel in Bezug auf Brigitte Reimann. Und: „Was die Visionäre von Hoyerswerda vergessen hatten, war, dass Menschen mehr brauchen als ein gesichertes Einkommen und ein Dach über dem Kopf.“

Um dieses Mehr geht es. Immer wieder. Da entscheidet sich, ob man ein eigenes Leben lebt und gestaltet. Oder nur funktioniert und mitläuft. Das sind die Fragen, die alle drei Autorinnen in ihren Büchern thematisiert haben. Und das ist ganz unübersehbar nicht abgegolten, auch heute nicht. Aber es erklärt die Vehemenz, mit der wortgewaltige Männer über 30 Jahre lang versucht haben, auch diesen „soften“ Teil der DDR-Kulturgeschichte zum Verschwinden zu bringen. Denn die Fragen sind so unbequem wie damals. Die Enkelinnen wissen das, wenn sie den zerlesenen Band von „Guten Morgen, du Schöne“ zur Hand nehmen.

Carolin Würfel „Drei Frauen träumten vom Sozialismus“, Hanser Berlin, Berlin 2022, 23 Euro.

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Keine Kommentare bisher

Sehr gut gelungene Rezession,

zu drei “Anhängern des neuen Glaubens” die dann doch begreifen mussten, dass “freies Denken, ein Denken ohne Schere im Kopf ehrlicherweise nicht mehr geht und die Zensurmechanismen längst ihre Spuren hinterlassen haben”. Na dann…nur weiter so

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