Biografie

Andreas Müller: Bonifatius' Mission. Foto: Ralf Julke
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Bonifatius’ Mission: Wie missionierte Bonifatius eigentlich die Stämme der Germanen?

Geschichte in Buchform interessiert auch deshalb so viele Menschen, weil sie Fantasieräume eröffnet. Wie war es damals wirklich – zum Beispiel im Jahr 716, als ein englischer Mönch namens Wynfreth über den Ärmelkanal fuhr, um die heidnischen Friesen zu missionieren? Und dann erst einmal scheiterte, um später noch einmal wiederzukommen und dann als Bonifatius, „Apostel […]

Peter Gutjahr-Löser: Hinter den Kulissen. Foto: Ralf Julke
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Hinter den Kulissen: Peter Gutjahr-Löser erzählt aus den aufregenden 14 Jahren als Kanzler der Uni Leipzig

Wer diese Jahre miterlebt hat, der hat was zu erzählen. 14 Jahre lang – bis 2005 – war Peter Gutjahr-Löser Kanzler der Universität Leipzig. Genau in den Jahren, in denen sich fast alles änderte an der Universität, die wieder Anschluss finden wollte an ihre große, 600-jährige Geschichte. Denn daran erinnerte im Jahr 1991 nicht wirklich […]

Cover des Buches.
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Walter Ulbricht: Der erste Band einer Biographie über den mächtigsten deutschen Kommunisten

„Eine Biographie, von wem auch immer, überfordert alle Biograph*innen.“ Das schreibt Ilko-Sascha Kowalczuk in einem 20 Seiten langen Vorspann zu dieser Ulbricht-Biographie, die derzeit die Medien landauf, landab in helle Aufregung versetzt. Denn wie kann man sich derart intensiv einem derart drögen Politiker widmen? Ist das überhaupt nötig? Wer die ersten 800 Seiten gelesen hat, […]

Cover des Sammelbandes.
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Sprachland Liebesland: Ein kleiner Reigen von Texten zum Dichter SAID

Dieses Buch ist eine Würdigung für den 2021 verstorbenen Dichter SAID, der als Said Mirhadi 1947 in Teheran geboren wurde und seit 1965 in Deutschland lebte. Mit seinem Werk steht er exemplarisch für ein Phänomen, das auch in der deutschen Literaturrezeption gern als Nischenthema behandelt wird: Autoren, deren Muttersprache eigentlich nicht Deutsch ist. Und die […]

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Ottilie von Goethe: Höchste Zeit, Goethes selbstbewusste Schwiegertochter kennenzulernen

Sie war nicht nur jahrzehntelang verkannt, wurde regelrecht verleumdet. Sie verschwand geradezu in einer Goethe-Rezeption, die von Männern dominiert wurde und Frauen nur zu gern zu schmückendem Beiwerk degradierte. Dabei spielte in den letzten Lebensjahren von Johann Wolfgang von Goethe keine Frau eine so zentrale Rolle wie Ottilie von Goethe, die Frau seines Sohnes August. […]

Cover des Buches von Elmar Schenkel.
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Wahre Geschichten um Friedrich Nietzsche: Der Pfarrerssohn aus Röcken und alle seine Widersprüchlichkeiten

Da muss ein kluger Verleger einem Leipziger Anglisten nur bei der kurzen Begegnung im Flur zurufen: „Warum schreiben Sie nicht ein Buch mit wahren Geschichten über Nietzsche?“ Und siehe da: Das Buch erscheint. Denn Elmar Schenkel, Leipziger Anglistik-Professor, Museums- und Grabwärter in Röcken und Herausgeber einer neuen Nietzsche-Ausgabe im Kröner Verlag, kennt sich aus mit […]

Cover des Buches.
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Johann Georg IV.: Eine Rehabilitation für den fast vergessenen Bruder Augusts des Starken

Manche Historiker haben ja schon versucht, all die goldigen Legenden über August den Starken zu hinterfragen, Legenden, aus denen bis heute ein guter Teil des Sachsen-Marketings besteht. Mit Friedrich August I., wie er tatsächlich hieß, begannen das „Augusteische Zeitalter“ in Sachsen, die noch heute in Dresden zu besichtigende Prachtentfaltung und ein kleines Stück Versailles. Fast […]

Manfred Orlick: Wahre Geschichten um Friedrich von Hardenberg, genannt Novalis. Foto: Ralf Julke
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Wahre Geschichten um Friedrich von Hardenberg: Auf den Spuren von Novalis in Mitteldeutschland

Seinen großen, runden Geburtstag hatte Friedrich von Hardenberg ja 2022. Da jährte sich sein Geburtstag zum 250. Mal. Ein nicht ganz unwesentlicher Geburtstag, denn Hardenberg, der sich als Dichter Novalis nannte, war ja nicht irgendein Dichter. Er gilt bis heute als der ursprünglichste und wichtigste Dichter der deutschen Frühromantik. Und sein ganzes kurzes Leben ist […]

Cover der Biografie.
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Ringelnatz aus Sachsen: Eine Hommage an den berühmtesten aller sächsischen Humoristen

Im August wäre Hans Gustav Bötticher 140 Jahre alt geworden, wäre er nicht schon 1934 im Alter von 51 Jahren an Tuberkulose gestorben. Aber eigentlich ist er unsterblich. Und vielleicht stimmt es ja, dass er seinen Brettl-Kollegen Hans Reimann tatsächlich längst an Ruhm überflügelt hat. Was schade wäre, denn verdient haben ihn beide – der […]

Cover des Buches.
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Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716): Ein Büchlein versucht, den „letzten Universalgelehrten“ zu erfassen

Manfred Orlick ist Physiker – vielleicht ist ihm deshalb die Monadenlehre von Gottfried Wilhelm Leibniz näher als all die anderen Dinge, die der 1646 in Leipzig geborene Philosoph, Mathematiker, Jurist, Historiker, Bibliothekar und politische Berater in seinem Gelehrtenleben so angestellt hat. Von Biografen gern der letzte lebende Universalgelehrte genannt, auch von Orlick in diesem kleinen […]

Cover des Büchleins.
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Geschichten vom Klingerplatz: Gerd Pechstein blättert im Fotoalbum seiner Kindheit in Engelsdorf

In vielen Familien liegen diese Schätze – mal in einer alten Kiste auf dem Dachboden, mal als wilde Fotosammlung in einem alten Schuhkarton, da und dort stecken sie auch in säuberlich beschrifteten Fotoalben. Wegschmeißen sollte man das nie. Es sind die Erinnerungsschätze einer Familie. Und die alten Fotos erzählen auch von Zeitgeschichte. Und zwar von […]

Cover des Buches.
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Otto Delitsch in Leipzig: Das erstaunliche Leben eines Leipziger Oberlehrers, den die Geographie begeisterte

Es lohnt sich, den elterlichen Bücherschrank zu durchforsten. Sofern sie denn einen hinterlassen. Das ist ja nicht in allen Familien so. Doch bei den Eltern von Joachim Krause schon. Dass sein Ur-Ur-Großvater kein ganz unbedeutender Mensch war, wusste Krause längst. Am Fuß des Auersbergs in Wildenthal erinnert sogar eine Gedenkstele an Otto Delitsch. Auch in […]

Blick auf das Cover.
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Wendepunkte: Das Buch einer sehr nachdenklichen Residenz im winterlichen Tampere

Stipendien für Autoren sind eine Herausforderung. Auch wenn sie erst einmal wie ein herrliches Geschenk wirken, das einen Leipziger Autor wie M. Kruppe mitten in einer Phase auch der finanziellen Niedergeschlagenheit erwischt. Wie wäre es mit einem vierwöchigen Schriftstelleraufenthalt in Tampere in Finnland? Jetzt gleich. Mitten im Winter. Und er hat’s getan. Und nicht nur […]

Carolin Würfel: Drei Frauen träumten vom Sozialismus. Foto: Ralf Julke
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Drei Frauen träumten vom Sozialismus: Die berührenden Leben der Schriftstellerinnen Maxie Wander, Brigitte Reimann und Christa Wolf

Dieses Buch ist mit Herzblut geschrieben. Und es erzählt von einem Traum, den einst auch die besten Köpfe in der DDR träumten. Einem Traum, den man manchmal mit der DDR verwechselt. So, wie ihn auch drei der faszinierendsten Autorinnen lange träumten – bis sie mit der Wirklichkeit eines autoritär geführten Staates kollidierten. Alle drei. Aber […]

Elena Makarova: Friedl. Foto: Ralf Julke
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Friedl: Der einfühlsame Lebensroman der Friedl Dicker

Zensur hat viele Erscheinungsformen. Und manchmal scheinen die Leute, die so agieren, nicht einmal zu begreifen, dass sie es tun. So wie der amerikanische Verlag, der Elena Makarovas Buch über Friedl Dicker einfach nur deshalb ablehnte, weil er nicht in das Schema der dort produzierten Biografien passte: „Du bist nicht Nabokov, deine Literatur braucht hier […]

Sergii Rudenko: Selenskyj. Foto: Ralf Julke
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Selenskyj: Die Biografie eines ukrainischen Präsidenten, die nach dem 24. Februar gründlich überarbeitet werden musste

Dieses Buch hat eine Geschichte. Und der Autor – der ukrainische Journalist Sergii Rudenko – hätte bei dessen Erstveröffentlichung 2021 ganz bestimmt nicht gedacht, dass er es noch einmal gründlich umarbeiten würde und einen völlig anderen Wolodymyr Selenskyj zeichnen würde, als er in der Erstveröffentlichung unter dem Titel „Selenskyj ohne Make-up“ zu erleben war. Der […]

Lauren Leiderman: Das Poesiealbum von Eva Goldberg. Foto: Ralf Julke
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Das Poesiealbum von Eva Goldberg: Die frappierende Reise eines kleinen Mädchens aus Görlitz

Gibt es überhaupt noch Poesiealben? Oder sind sie mit Aufkommen des Internets ausgestorben? Wie so vieles aus dem Zeitalter des Papiers, das eben nicht nur geduldig ist, sondern auch haltbar. Künftigen Generationen wird vieles fehlen, auch die Ãœberraschung im Nachlass der Großeltern. Und was so simpel scheint wie Großmutters Poesiealbum, wird, wenn man es auf […]

Yvonn Spauschus, Moussa Mbarek: Das Warten auf Leben. Foto: Ralf Julke
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Das Warten auf Leben: Die leuchtenden Bilder Moussa Mbareks und die Verzweiflung eines Lebens ohne Papiere

Es liest sich so einfach: „Moussa Mbarek wurde 1985 in Libyen geboren. Er gehört zum Volk der Tuareg in der zentralen Sahara. 2015 flüchtete er mit einem Boot nach Europa und gelangte nach Deutschland. Er lebt und arbeitet in Dresden.“ Doch seine Lebensgeschichte ist die Geschichte eines Menschen, den Staaten, Beamte und Richter zum Staatenlosen […]

Sven Trautmann, Gabriele Goldfuß, Andrea Lorz: Channa Gildoni. Foto: Ralf Julke
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Channa Gildoni: Die Lebensgeschichte der langjährigen Vorsitzenden des Verbands ehemaliger Leipziger in Israel

Jeder Mensch hat eine Lebensgeschichte zu erzählen. Die meisten tun es nur nicht, weil sie sich nicht für wichtig und berühmt genug halten. Oder weil sie sich das Erzählen nicht zutrauen. Der Mensch ist zwar ein geschichtenerzählendes Tier. Aber das eigene Leben in eine Geschichte zu packen, das gelingt den Wenigsten. Und so ist es […]

Manfred J. Hofmann: Georg Christoph Biller. Foto: Ralf Julke
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Zu Füßen Bachs: Eine Lebensreise mit Georg Christoph Biller in Erinnerungen und Anekdoten

2017 veröffentlichte Georg Christoph Biller selbst noch seine „Erinnerungen eines Thomaskantors“ unter dem Titel „Die Jungs vom hohen C“. Da war er schon seit zwei Jahren aus gesundheitlichen Gründen vom Amt des Thomaskantors zurückgetreten. Das Buch aber erzählt von seiner Freude an guten Geschichten und Anekdoten. Und natürlich an der musica sacra. Aber ist eigentlich […]

Kathrin Massar: Fast frei zu sein ist doch etwas Herrliches. Foto: Ralf Julke
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Fast frei zu sein ist doch etwas Herrliches: Ursel Bud und die Spuren ihres Lebens in einer Briefmappe aus New York

Millionen Menschen verließen ab 1933 Deutschland, flohen vor einem mörderischen Regime und wussten sich dennoch oft nicht in Sicherheit, weil das Nazi-Reich dann ihre Zufluchtsländer überfiel. So ging es auch Ursel Bud, die 1933 nach Paris geflohen war. Und deren Geschichte für Kathrin Massar mit dem 16. Oktober 1939 begann, als zwei Polizisten bei Ursel […]

Bernd Sikora: Walter Gropius. Foto: Ralf Julke
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Walter Gropius: Ein ganz und gar nicht gemütlicher Spaziergang auf Bauhaus-Spuren in Weimar und Dessau

Das große Bauhaus-Jubiläum war 2019. Für die Weimarer Verlagsgesellschaft war das ein Anlass, einen ganzen Strauß von Biografien aufzulegen, in denen die Männer und Frauen porträtiert werden, die das Bauhaus schufen und prägten. Und zwar möglichst persönlich. So nähert sich der Leipziger Architekt, Grafiker und Autor Bernd Sikora nun auch dem eigentlichen Gründer des Bauhauses. […]

Traudel Thalheim: 421 Schritte von mir zu dir. Foto: Ralf Julke
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421 Schritte von dir zu mir: Traudel Thalheim erzählt über ihre Zeit mit Werner Heiduczek

Nicht unterkriegen lassen. Das könnte ein gutes Lebensmotto sein. Auch in hohem Alter noch, wenn andere Leute in ihren Erinnerungen verschwinden und mit dem Leben da draußen nichts mehr zu tun haben wollen. Ein Motto, das sowohl auf den Schriftsteller Werner Heiduczek zutrifft als auch auf seine späte Lebensgefährtin Traudel Thalheim. Letztere kennen viele Leipziger […]

Volker Reinhardt: Voltaire. Foto: Ralf Julke
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Voltaire: Die Biografie eines unbeirrten Aufklärers, der heute noch genauso aktuell ist wie zu Lebzeiten

Geht es in diesem Buch tatsächlich um Freiheit? Jedenfalls nicht um die Freiheit, die heute auf den Straßen herumgetragen wird wie ein Popanz. Denn die hätte Voltaire nicht unter Freiheit in sein Philosophisches Wörterbuch eingetragen, sondern eher unter Aberglauben und Egoismus. Denn die Grundbedingung menschlicher Freiheit war gerade für diesen Voltaire immer die Vernunft. Wer sich seiner Vernunft nicht zu bedienen weiß, ist nicht frei. Logisch, dass sich dieser Mann jede Menge Feinde machte. Und einige seiner Bücher noch heute Bestseller sind.

Christfried Böttrich: Petrus. Foto: Ralf Julke
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Petrus: Die Geschichte des Apostels, der ganz bestimmt kein Funktionär war

Wahrscheinlich ging es 2001 vor allem um die schöne Alliteration, als das von Christfried Böttrich geschriebene „Petrus“-Buch in der Reihe Biblische Gestalten den Untertitel „Fischer, Fels und Funktionär“ bekam. Tatsächlich ist aber die Geschichte Simons, der von Jesus den Namen Petrus verpasst bekam, alles andere als die Geschichte eines Funktionärs. Dass sich Böttrichs Rekonstruktion genau um diese Frage dreht, wird spätestens klar, wenn es um den Stuhl Petri geht.

Oliver Teutsch: Die Akte Klabautermann. Foto: Ralf Julke
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Die Akte Klabautermann: Die Geschichte eines beinahe nicht geschriebenen Welt-Bestsellers

Schreiben kann man nur aus Betroffenheit. So falsch war der Riecher von Johannes R. Becher nicht, als er 1946 im kriegszerstörten Berlin ausgerechnet Hans Fallada die Gestapo-Akte zu Elisa und Otto Hampel in die Hand drückte, um aus dem Leben und dem Sterben dieser beiden den ersten großen deutschen Nachkriegsroman zu machen. Ein Roman, der nach dem frühen Tod von Hans Fallada zwar zum Bestseller wurde, seinen tatsächlichen Siegeszug um die Welt aber erst 2009 antrat.

Andreas Käppler: Paul Müller-Kämpff. Foto: Ralf Julke
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Paul Müller-Kämpff: Ein dickes Bilderbuch, das einlädt, den fast vergessenen Landschaftsmaler zu entdecken

Wenn Kunstgeschichte erst einmal kanonisiert ist, scheint sie regelrecht zu schrumpfen auf ein paar immer wieder genannte Namen, die Ausstellung immer der gleichen Großmeister und eine Geradlinigkeit, die hübsch brav den Klassifizierungen der Experten folgt. Als hätte es rechts und links davon nichts weiter gegeben. Und so wird auch der Name Paul Müller-Kämpff vielen erst einmal gar nichts sagen. Es sei denn, man war gerade auf Ahrenshoop.

Salli Sallmann (Hrsg.): Als ich wie ein Vogel war. Gerulf Pannach: Die Texte. Foto: Ralf Julke
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Als ich wie ein Vogel war: Die Liedtexte Gerulf Pannachs in neuer und erweiterter Ausgabe

Mancher hat ihn erst nach 1990 erlebt, als er wieder mit Renft auf Tour ging. Und so bringt man Gerulf Pannach (1948-1998) auch nur zu gern mit Renft in Verbindung. Und das auch über die Texte einiger Lieder, die Renft im Repertoire hatte. Dabei hat sich der größte Teil von Gerulf Pannachs Musikerleben im Westen abgespielt, nachdem er 1977 aus der Haft entlassen und gemeinsam mit Christian „Kuno“ Kunert nach Westberlin ausgebürgert worden war.

Rainald Grebe: Rheinland Grapefruit. Mein Leben. Foto: Ralf Julke
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Rheinland Grapefruit. Mein Leben: Rainald Grebes Ausflug in das eigene, so herrlich fragmentarische Leben

Was macht man eigentlich, wenn einen das Leben so richtig von der Bühne kegelt? So, wie es dem Liedermacher, Kabarettisten und Autor Rainald Grebe 2017 geschah, als ein Schlaganfall seine Bühnenauftritte für Monate unterbrach? Und so richtig besser geworden ist es ja auch 2021 nicht. Schreibt man also mit 50 schon seine Memoiren? Ein paar Verlage waren durchaus daran interessiert, dass der Tausendsassa die erzwungene Auszeit nutzte, um für sie seine Autobiografie zu schreiben.

Nico Mateew: 10 Tage im Herzen der Ferne. Foto: Ralf Julke
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10 Tage im Herzen der Ferne: Wie Nico Mateew in Albanien den Mut fand, die Tretmühle der Karrieregesellschaft zu verlassen

Nico Mateews Buch ist eine einzige Liebeserklärung – einerseits an das völlig unterschätzte Land Albanien, und zum anderen an ein Leben, von dem die gehetzten Bewohner des deutschen Wohlstands fast nur noch träumen. Wenn überhaupt noch. Das Paradies liegt hinter uns und ganz bestimmt nicht in den Wohlstandsversprechen einer Gesellschaft, die ihre Mitglieder zu Ratten im Laufrad gemacht hat.

Michael Maul: Bach. Eine Bildbiografie. Foto: Ralf Julke
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Bach. Eine Bildbiografie: Michael Maul erzählt das Leben des Thomaskantors in 141 Bildern und Geschichten

Dieses Buch war eigentlich schon eine ganze Ecke früher geplant – nämlich zum Bachfest 2020, als Leipzig unter dem Motto „BACH – we are family!“ zum Treffpunkt für Bachfreunde und Chöre aus aller Welt werden sollte. Und dann musste das Bachfest wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Die große Bach-Community hätte sich über eine zweisprachige Biografie auf neuestem Forschungsstand natürlich riesig gefreut.

Caroline Vongries: Napoleon und die Frauen. Foto: Ralf Julke
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Napoleon und die Frauen: Die immense Rolle starker Frauen in der Geschichte des Kaisers der Franzosen

Eigentlich war ja 2021 auch so eine Art Gedächtnisjahr: Vor 200 Jahren starb der verbannte Napoleon Bonaparte auf St. Helena, gerade einmal 51 Jahre alt, an Magenkrebs wie sein Vater. Knapp 20 Jahre lang hatte er Europa regelrecht auf den Kopf gestellt. Hoffnungsträger und Tyrann, Modernisierer und Usurpator. Als „Mann mit vielen Gesichtern“ schildert ihn Caroline Vongries in diesem Buch, bevor sie sich den Frauen widmet, die in seinem Leben eine Rolle spielten.

Petra Kipphoff: Max Beckmann. Der Maler als Schreiber. Foto: Ralf Julke
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Max Beckmann: Eine feinfühlige Annäherung an den schreibenden Maler

Das Besondere an dem 1884 in Leipzig geborenen Maler Max Beckmann ist, dass er kaum wie ein anderer Künstler über sein Werk reflektiert hat und neben seinem künstlerischen Werk auch eine Menge Tagebücher, Briefe und öffentliche Statements verfasst hat. Kein Wunder, dass sich Petra Kipphoff angeregt sah, sich diesem Wort-Werk des Künstlers zu nähern, essayistisch, tastend. Denn: Kann man Künstlern überhaupt ein einziges Wort glauben?

Alfred Hübner: Die Leben des Paul Zech. Foto: Ralf Julke
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Die Leben des Paul Zech: Die gründliche Rekonstruktion des Lebens eines Schwindlers, Bettlers und furiosen Dichters

So ein dickes Buch kommt dabei heraus, wenn sich einer tatsächlich fast ein halbes Jahrhundert mit einem deutschen Dichter namens Paul Zech beschäftigt. Immer wieder beschäftigt, wie der Germanist und Theaterwissenschaftler Alfred Hübner in seinem Vorwort betont. Seit 2005 ist dieser Zech mit Wucht zurückgekehrt in sein Leben. Denn irgendwann muss einmal gründlich aufgeräumt werden.

Karola Hagemann, Sven Kohrs: Walter Zirpins - Ohne Reue. Foto: Ralf Julke
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Walter Zirpins – ohne Reue: Die Karriere des Mannes, der Marinus van der Lubbe zum Einzeltäter beim Reichstagsbrand machte

Es gibt Bücher, in denen lauert das Entsetzen. Auch wenn man sie – wie dieses – eigentlich bestellt hat, um mehr zu erfahren über den Mann, der letztlich die Hauptschuld daran trägt, dass der Holländer Marinus van der Lubbe 1934 vom Reichsgericht in Leipzig als Alleintäter für den Reichstagsbrand verantwortlich gemacht und zum Tod verurteilt wurde. Bis heute hält sich die Alleintäter-These. Doch die basiert vor allem auf den Aussagen des Kriminalbeamten Walter Zirpins, der später im niedersächsischen Polizeidienst in Führungspositionen kommen sollte.

Klaus Gietinger: Karl Liebknecht oder: Nieder mit dem Krieg, nieder mit der Regierung! Foto: Ralf Julke
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Nieder mit dem Krieg, nieder mit der Regierung! Das kurze, marginalisierte Leben des Kriegsgegners Karl Liebknecht

Praktisch parallel zur Ausstellungseröffnung von „Held oder Hassfigur?“ im Stadtgeschichtlichen Museum hat der Sachbuchautor, Dokumentarfilmer und Sozialwissenschaftler Klaus Gietinger in Leipzig auch das von ihm herausgegebene Buch „Karl Liebknecht oder: Nieder mit dem Krieg, nieder mit der Regierung!“ vorgestellt. Denn eins ist offensichtlich: Karl Liebknecht ist der große Unerforschte in der Novemberrevolution von 1918.

Matthias Herrmann (Grsg.): Giuseppe Sinopoli und Dresden. Foto: Ralf Julke
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Giuseppe Sinopoli und Dresden: Ein Gedenkbuch für einen ungewöhnlichen Dirigenten

Im April jährte sich der Todestag von Giuseppe Sinopoli zu 20. Mal. Ein Tag, der besonders in Dresden noch immer nachklingt, denn dort war Sinopoli seit 1992 Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle, stand kurz davor, das Amt des Generalmusikdirektors zu übernehmen. Er war gerade einmal 54 Jahre alt, als er bei einem Konzert zu Ehren von Götz Friedrich am 20. April 2001 in der Deutschen Oper Berlin verstarb.

Thomas Mayer: Friedel Stern. Foto: Ralf Julke
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Friedel Stern: Thomas Mayer würdigt noch einmal die berühmte, in Leipzig geborene Karikaturistin

Wenn einer ein richtiger Journalist ist, dann geht er nach seiner beruflichen Karriere nicht einfach aufs Altenteil und versumpft dann geistig. Denn eigentlich wird man Journalist, weil man von Natur aus neugierig ist und Geschichten erfahren will. Thomas Mayer war von 1991 bis 2012 Chefreporter der LVZ und hat natürlich Geschichten gesucht und gefunden. Und seitdem erscheinen seine gefundenen Geschichten auch in Buchform. Das jüngste ist dieses Buch über Friedel Stern.

Cécile Cordon: Zwischen Hölderlin und Hitler. Foto: Ralf Julke
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Zwischen Hölderlin und Hitler: Das schwer zu greifende Leben der Schriftstellerin Imma Bodmershof

Es wird – auch wenn es um Geschichte geht – viel zu wenig über Elite nachgedacht. Wer gehört dazu? Wie denkt diese Elite? Welche Folgen hat das für die Politik? Man muss sich ja nur in den Medien umschauen: Wir stellen uns heute genauso blind wie vor 100 Jahren. So gesehen geht es in dieser Biographie gar nicht um Hitler. Sondern um die Eliten Österreichs und Deutschlands. Und ihr apokalyptisches Denken.

Gunter Lange: Der Nahschuss. Foto: Ralf Julke
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Der Nahschuss: Wie der Ökonom und MfS-Offizier Werner T. zum letzten Hingerichteten in der DDR wurde

Kann man eigentlich einen ehemaligen Stasi-Offizier zum Untersuchungsobjekt eines ganzen Buches machen? Auch wenn Werner Teske vor 40 Jahren der letzte Hingerichtete in der DDR war? Doch, kann man. Denn dabei wird so manches sichtbar vom Menschsein, von der Unerbittlichkeit funktionierender Funktionäre und einem Irrweg, den eigentlich niemand besser vorhergeahnt hat als Franz Kafka.

Ulf Annel: Christian Morgenstern. Cover: Rhinoverlag
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Christian Morgenstern: Ein Kennenlernbüchlein für einen blitzgescheiten 150-Jährigen

Am 6. Mai wäre er 150 Jahre alt geworden, wenn es denn diese Vergünstigung für Dichter geben würde, so alt werden zu dürfen. Aber tatsächlich ist Christian Morgenstern schon 1914 gestorben, keine 43 Jahre alt. Aber schon zu Lebzeiten war er beliebt – und von der Kritik heftigst unverstanden. Von Kabarettisten aber bis heute verehrt. So wie vom Erfurter Kabarettisten Ulf Annel.

Werner Milstein: Einer muss doch anfangen! Foto: Ralf Julke
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Einer muss doch anfangen! Eine zutiefst einfühlsame Biografie der unvergessenen Sophie Scholl

Wie würdest du handeln, wenn du es nicht mehr aushältst, dass das Land von Mördern, Lügnern und Kriegstreibern beherrscht wird? Würdest du so handeln wie Sophie Scholl, ihr Bruder Hans und ihre Freunde? Am 9. Mai wäre Sophie 100 Jahre alt geworden. Aber sie war erst 21, als die Nazis sie in München hinrichteten. Mit Werner Milstein kann man die mutige junge Frau kennenlernen.

Rüdiger Lux: Jiftach und seine Tochter. Foto: Ralf Julke
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Jiftach und seine Tochter: Eine uralte Geschichte aus der Bibel, so aktuell wie das schweigende Patriarchat

Es ist eine spannende Reihe, die die Evangelische Verlagsanstalt mit den „Biblischen Gestalten“ aufgelegt hat. Hier werden nicht einfach bekannte Figuren aus der Bibel porträtiert. Hier kommen Autoren zu Wort, die jede Menge zu erzählen haben über die Entstehung der biblischen Geschichten, die oft heftigen moralischen Diskussionen und die nachfolgende Rezeption. Und mit Jiftachs Tochter wird es richtig heftig.

Joonas Sildre: Zwischen den Tönen. Foto: Ralf Julke
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Zwischen zwei Tönen: Die Lebensgeschichte des Komponisten Arvo Pärt als Graphic Novel

Wer Arvo Pärt noch nicht kennt, dem kann man nur empfehlen, sich einige seiner ruhigeren Stücke anzuhören – vorm Aufblättern dieser Graphic Novel oder während des Lesens. Denn was Joonas Sildre hier gezeichnet hat, ist der Versuch, die Musik des vielleicht berühmtesten aller Esten in Bilder zu verwandeln. Und das auch noch mit Pärt als Hauptfigur.

Jonathan Clements: Darwins Notizbuch. Foto: Ralf Julke
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Darwins Notizbuch: Das Leben und Forschen von Charles Darwin in Bildern, Zitaten und kurzweiligen Texten

Hätte Jonathan Clements dieses Buch erst 2019 geschrieben, hätte er einige Akzente garantiert anders gesetzt – weniger über die heutigen selbst ernannten „Kritiker“ Darwins geschrieben, dafür mehr über Darwins erstaunlich aktuelle Warnungen zum Aussterben von Arten. Aber 2009 war so ein Jahr, da waren die Kreationisten und ähnliche Meinungsmacher ziemlich laut. Und Darwins 200. Geburtstag war mal wieder von schrillen Beiklängen begleitet.

Florian Bruns: Gottfried Bermann Fischer. Foto: Ralf Julke
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Gottfried Bermann Fischer: Höchste Zeit, einen wichtigen deutschen Verleger wiederzuentdecken

Das frühe 20. Jahrhundert war in Deutschland auch die Zeit der großen Verleger. Sie schufen die großen Publikumsverlage, deren Namen allen Leser/-innen geläufig waren. Denen im Westen, die sich in jeder Buchhandlung mit den beliebten Büchern eindecken konnten. Und auch denen im Osten, die sich eine Bibliothek mit lauter Fischer-, Suhrkamp- und Rowohlt-Büchern wünschten. Taschenbüchern natürlich, denn davon passen ja viel mehr in ein Regal.

Karin König: Die Freiheit ist mir lieber als das Leben. Foto: Ralf Julke
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Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben: Die Biografie des fast vergessenen Hermann Flade

Ganz am Ende ihrer Nachbemerkungen schreibt Karin König einen wichtigen Satz: „Die Geschichte der DDR ist letztlich auch eine Geschichte der Bundesrepublik, nicht erst seit der deutschen Einigung.“ Womit sie wohl das größte Problem der heutigen (west-)deutschen Sicht auf Geschichte benennt. Da werden dann nicht nur die Schicksale der einst in der DDR-Justiz zerstörten Menschen marginalisiert. Auch die eines Mannes wie Hermann Flade.

Frieder Burkhardt: Weinberg. Foto: Ralf Julke
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Weinberg: Frieder Burkhardt erweckt die legendären Treffen auf dem Weinberg in Dresden zu neuem Leben

Hoppla: Den Begriff kennst du doch! Da war doch was. Der ist dir doch schon einmal untergekommen. Stimmt. In Thomas Mayers Biografie von Christoph Wonneberger, dem Mann, der die Friedensgebete nach Leipzig gebracht hat. Dort gibt es das Kapitel „Im Weinberg im Dresden“. 1977 wurde Christoph Wonneberger Pfarrer an der Weinbergkirche in Dresden und wurde damit zum Nachfolger eines Mannes, den nur wenige im Zusammenhang mit der Friedlichen Revolution kennen. Doch alles begann im Herbst 1970 auf dem Weinberg in Dresden.

Ekkehard Vollbach: Dichter, Denker, Direktoren. Foto: Ralf Julke
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Dichter, Denker, Direktoren: 17 Geschichten darüber, wie Menschen sich entfalten, wenn ihre Gettoisierung beendet wird

Wir leben ja in einer Zeit, in der die Besitzstandswahrung und die Angst vor Veränderungen die Gesellschaft regelrecht lähmt. Populisten trommeln für ein Zurück in abgeschottete Provinzialität und die Barrieren zwischen den Schichten werden immer schwerer überwindbar. Ein Land aber wird erst lebendig, wenn Menschen darin wirklich Aufstiegschancen sehen und sie auch ergreifen. Und die Geschichte der deutschen Juden im 19. Jahrhundert ist dafür exemplarisch.

Erik Gloßmann: Münchhausen. Foto: Ralf Julke
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Münchhausen: Der echte Lügenbaron und die Männer, die seine Geschichten berühmt gemacht haben

Nach Sachsen hat es ihn wohl nie verschlagen, dafür nach Russland, Lettland und Finnland, diesen Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen, den berühmtesten aller Münchhausen, auch wenn er für seinen Nachruhm eigentlich nichts kann. Für den haben andere gesorgt. Aber am 11. Mai wäre der erzählfreudige Baron aus Bodenwerder 300 Jahre alt geworden. Wer hat seine Geschichten nicht im Bücherschrank stehen?

Nancy Aris, Wolfram Männel (Hrsg.): Als der Sozialismus aufs Dorf kam. Foto: Ralf Julke
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Als der Sozialismus aufs Dorf kam: Die beeindruckenden Aufzeichnungen des Birmenitzer Bauern Rudolf Wallrabe

Da nun viele öffentliche Einrichtungen aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen geschlossen sind, dürften viele Leipziger ein bisschen mehr Zeit dafür haben, sich mit einem Tässchen Tee und einem frischen Buch in den Lesesessel zu setzen. Denn auch wenn die Leipziger Buchmesse ausfiel, haben die Verlage wieder Berge an spannenden Frühjahrspublikationen vorgelegt. Manche entführen – wie dieses Buch – in eine Zeit, die aus dem gesellschaftlichen Gedächtnis zu verschwinden droht. Das wäre tragisch.

Albrecht Franke: Christa Johannsen. Ein erfundenes Leben. Foto: Ralf Julke
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Christa Johannsen. Ein erfundenes Leben: Albrecht Franke auf Spurensuche im Leben der Magdeburger Autorin

Wikipedia ist komisch. Da verlinkt man emsig gleich die gerade im Mitteldeutschen Verlag erschienene Spurensuche Albrecht Frankes zum Leben der bekannten Magdeburger Schriftstellerin Christa Johannsen – und korrigiert nicht einmal all die Fehler, von denen der Wikipedia-Eintrag strotzt. Fehler, die dort nicht zufällig stehen. Denn Christa Johannsen war es ja selbst, die dafür gesorgt hat, dass einige Erfindungen über ihr Leben bis heute für bare Münze genommen werden.

Hagen Kunze: Beethoven und die Liebe. Foto: Ralf Julke
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Beethoven und die Liebe: Wer war die „Unsterbliche Geliebte“ des berühmten Komponisten?

Seit über 190 Jahren grübeln die Forscher: Wer war die „Unsterbliche Geliebte“, an die Ludwig van Beethoven 1812 einen überschwänglichen Liebesbrief schrieb, der von seinem Bruder Johann und Beethovens kurzzeitigem Sekretär Anton Schindler1827 in Beethovens Schreibtisch gefunden wurde? Denn ein Name stand nicht auf dem Brief. Und auch nicht im Testament, in dem der Komponist seinen Besitz der „Unsterblichen Geliebten“ vermachte. Ein echter Musikerkrimi.

Bettina Röder: Axel Noack. Foto: Ralf Julke
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Axel Noack: Die Biografie eines frohgemuten Protestanten aus dem unbegreiflichen wilden Osten

Den kennst du doch, sagte da so ein Bauchgefühl. Und schnappte sich das Buch. Und siehe da: Man darf überrascht sein. Weil selbst so eine einfache, nicht mal sensationell aufgemachte Biografie zeigt, dass der Osten sehr wohl Persönlichkeiten und ein eigenes Profil hatte. Nur geht das im deutsch-deutschen Gezeter völlig unter. Als hätte es Menschen wie Axel Noack nie gegeben.

Starke Frauen der Weltgeschichte. Foto: Ralf Julke
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Starke Frauen der Weltgeschichte: Was Frauen erreichen können, wenn sie sich von Männern nichts einreden lassen

Es ist ja nicht nur in der Leipziger Geschichtsschreibung so, dass die Frauen darin ziemlich untergehen. Es betrifft auch die Weltgeschichte, die bis vor kurzer Zeit ausnahmslos von Männern geschrieben wurde. Männer sehen meist nur Männer-Geschichte. Und selbst wenn Frauen zu ihrer Zeit für Furore sorgen, verschwinden sie dann hinterher doch meist wieder, weil eitle Männer sich ins Rampenlicht drängeln.

Hans Rosling, Fanny Härgestam: Wie ich lernte, die Welt zu verstehen. Foto: Ralf Julke
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Wie ich lernte, die Welt zu verstehen: Das Leben des Arztes und Forschers Hans Rosling

Dass die Weltpolitik heute so chaotisch ist wie sie ist, hat auch damit zu tun, dass sich einflussreiche Staatsmänner noch immer so benehmen, als wäre alles noch genauso wie im Jahr 1980. Oder vielleicht sogar 1960. Sie haben uralte Vorstellungen von Erster und Dritter Welt im Kopf, von armen Ländern, die sich alles gefallen lassen müssen, und den reichen und überlegenen Dealmakern im Norden.

Hartmut Ellrich: August der Starke. Foto: Ralf Julke
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August der Starke: Das Bild eines schillernden Königs, der scheinbar ganz in seiner Rolle aufging

Er ist der berühmteste aller (Ober-)Sachsen, der große Held der sächsischen Geschichte. Sachsens Tourismus und die Dresdener Eitelkeit sonnen sich in seinem Glanz: Friedrich August I. von Sachsen, genannt der Starke. Umrankt von Legenden und jener seltsamen Bewunderung, die die Sachsen heute noch auszeichnet, wenn es um die Verschwendungssucht der Könige geht.

Hagen Kunze: Leonardo da Vinci. Foto: Ralf Julke
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Leonardo da Vinci: Eine kleine Biografie zum 500. Todestag

Es ist so viel über ihn bekannt. Und gleichzeitig so wenig. Und so wird auch kurz vor seinem 500.Todestag gerätselt über das Rätsel Leonardo da Vinci. Obwohl der Mann wohl gar kein Rätsel war. Nur ein Junge, der glücklicherweise einen sorgenden Großvater hatte und eine Kindheit voller Anregungen, die seinem Gehirn das gegeben haben, was ein hochbegabtes Gehirn braucht: Futter, Futter, Futter. Eine Erkenntnis, mit der sich auch das biedermeierliche Deutschland von 2019 schwertut.

Klaus-Rüdiger Mai: Leonardos Geheimnis. Foto: Ralf Julke
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Leonardos Geheimnis: Das ruhelose Leben des Forschers und Malers Leonardo da Vinci

Am 2. Mai jährt sich Leonardos Todestag zum 500. Mal. In den Buchläden stapeln sich die neuen Biografien. Der Mann aus Vinci beschäftigt die Gemüter noch immer wie zu Lebzeiten, vielleicht sogar noch mehr, weil er in so gar keine Schablone zu passen scheint, weder als Künstler, noch als Forscher. Seine unsortierten Aufzeichnungen erzählen von einem Mann, der selbst für das beginnende naturwissenschaftliche Denken 100 Jahre zu früh kam. Ein Genie? Oder doch ein Rätsel?

Regine Möbius: Schneisen der Zeitgeschichte. Foto: Ralf Julke
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Schneisen der Geschichte: Regine Möbius hat ihr Erich-Loest-Buch auf den neuesten Stand gebracht

Schon einmal hat sich Regine Möbius mit dem hochpolitischen Wirken von Erich Loest beschäftigt. 2009 erschien ihr Buch „Wortmacht und Machtwort“. Das erlebte der Ehrenbürger Leipzigs noch mit. Da war er 83 und die Zipperlein des Alters machten ihm schon zu schaffen. Aber ans Aufhören dachte er gar nicht. Seinen Erfolgsroman „Völkerschlachtdenkmal“ erweiterte er noch einmal zu „Löwenstadt“. Leipzig blieb immer seine große Wut und Liebe.

Christian Hardinghaus: Ferdinand Sauerbruch und die Charité. Foto: Ralf Julke
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Ferdinand Sauerbruch und die Charité: Wie bleibt man ein anständiger Mensch, wenn Verbrecher regieren?

Es ist ein Buch, das passt mal wieder. In der ARD läuft die Serie „Charité“, die das wohl berühmteste Klinikum Deutschlands als regelrecht historisches Ereignis in Szene setzt. Und natürlich gibt es auch beeindruckende Teile mit dem weltberühmten Ferdinand Sauerbruch, gespielt vom eindrucksvollen Ulrich Noethen. Aber eine wirklich belastbare große Biografie über Sauerbruch gab es bis heute nicht. Dafür einige sehr boshafte Kampagnen, die den berühmten Chirurgen regelrecht zum Nazi-Sympathisanten machten.

Hans-Joachim Kertscher: Er brachte Licht und Ordnung in die Welt. Foto: Ralf Julke
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Die erste große Biographie über den Aufklärer Christian Wolff

Es ist schon erstaunlich, wie zurückhaltend selbst der Verlag bei der Werbung für dieses Buch vorgegangen ist. Obwohl es – mehr aus Zufall – eigentlich ein Buch zur heutigen Zeitdebatte ist, in der gerade Konservative und Erzkonservative mit aller Macht auch die Aufklärung angreifen und versuchen, in Verruf zu bringen. Gern mit Hinweis auf die fatalen Folgen heutigen Technikglaubens. Aber tatsächlich meinen sie immer die Fähigkeit der Menschen, sich ihrer eigenen Vernunft zu bedienen. Christian Wolff hätten sie so nicht kommen dürfen.

Kai von Kindleben: Stülpner Karl. Foto: Ralf Julke
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Das Leben des berühmten Stülpner Karl als große Foto-Roman-Erzählung

Im Erzgebirge ist er wohl nie aus der Erinnerung der Menschen verschwunden. Und außerhalb wurde er spätestens mit der legendären Verfilmung mit Manfred Krieg als Stülpner Karl berühmt. Mehrere Biografien über das Leben des „Robin Hood des Erzgebirges“ sind auch erschienen. Und trotzdem ließ die Gestalt den Fotografen Kai Kretzschmar alias Kai von Kindleben nicht los. Er wollte den Wildschützen unbedingt in Aktion versetzen.

Karin Reich: Der Briefwechsel Emil Artin - Helmut Hasse. Foto: Ralf Julke
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Der Briefwechsel Emil Artin – Helmut Hasse und die Frage nach dem Anständigbleiben in finsteren Zeiten

So langsam mausert sich die Archiv-Reihe in der Edition am Gutenbergplatz zu einer kleinen historischen Bibliothek der Mathematik in Deutschland. Ausgehend von den großen Mathematikern, die zum Teil auch in Leipzig wirkten, wird die Reihe zu einem Puzzle der Mathematik in den vergangenen 200 Jahren. Und manchmal auch eine, die die Grenzen der Mathematik überschreitet. Mathematiker sind auch nur Menschen. Oder auch: Mathematiker sind auch Menschen.

Rüdiger Thiele: Felix Klein in Leipzig. Foto: Ralf Julke
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Das kurze Wirken des begnadeten Mathematikers Felix Klein in Leipzig

Wie die Zeit vergeht! Anfang 2012 haben wir hier Rüdiger Thieles Buch „Felix Klein in Leipzig“ besprochen. Damals hat es der Verlag mit in seine Publikationen zum Teubner-Jubiläum aufgenommen. Als lesenswerte Erinnerung daran, dass der Teubner Verlag in Leipzig nicht ganz grundlos zum wichtigsten Wissenschaftsverlag seiner Zeit herangewachsen war. Teubners Aufstieg und der Aufstieg der Universität Leipzig als Zentrum der Naturwissenschaften liefen parallel.

Ulrich Eichler: Der sächsische Orgelbauer Johann Ernst Hähnel. Foto: Ralf Julke
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Das fast vergessene Schicksal des sächsischen Orgelbauers Johann Ernst Hähnel

Glaube keiner Geschichte, die einem als einzig gültige erzählt wird. Wer sich wirklich einmal mit nur einem einzigen historischen Forschungsfeld beschäftigt hat, weiß, welches Unheil oft die ersten Biografen und „Standardwerk“-Verfasser angerichtet haben. Sie haben verknappt, zugespitzt, ihr eigenes Urteil zum Maßstab gemacht und einfach mal alles weggelassen, was in ihre Heldengeschichte nicht gepasst hat. So ist es auch mit den berühmten sächsischen Orgelbauern. Da war ja nur Silbermann, oder? Denkste.

Francis Nenik: Reise durch ein tragikomisches Jahrhundert. Foto: Ralf Julke
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Das aberwitzige und kantige Leben des Ãœberlebenden und Schriftstellers Hasso Grabner

Francis Nenik wird wohl noch eine Weile der große geheimnisvolle Schriftsteller aus Leipzig bleiben, der unter Pseudonym sehr eigenwillige Bücher veröffentlicht. Und eigentlich sollte sein 2016 bei Spector Books erschienenes „Doppelte Biografieführung“ noch viel eigenwilliger sein: Es sollte ein Buch über vergessene Schriftsteller werden. Aber wie findet man vergessene Schriftsteller? Und wie kommt man dann auf Hasso Grabner?

Martin Gumpert: Samuel Hahnemann. Foto: Ralf Julke
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Martin Gumperts Hahnemann-Roman aus dem Jahr 1934 im Südverlag

Dies ist ein Buch aus einer anderen Zeit. Es erschien zum ersten Mal 1949 im Südverlag. Davor 1934 bei Samuel Fischer in Berlin, zwei Jahre, bevor der Berliner Mediziner und Autor Martin Gumpert in die USA emigrierte. Sein „Hahnemann“ war schon das Ergebnis seines praktischen Berufsverbotes durch die Nazis 1933. Denn fortan schrieb er vor allem über große Forscher, Mediziner und Wohltäter.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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