Vor ein paar Jahren wÃĪre man noch zutiefst erschrocken, wenn eine Postbank-Jugendstudie zum Ergebnis gehabt hÃĪtte: „Jugendliche in Deutschland surfen im Schnitt mehr als 70 Stunden pro Woche im Netz“. Das ist zwar noch immer ein Grund zum Erschrecken, denn die Ärzte kÃķnnen ein Lied singen Þber die gesundheitlichen Folgen dieses Verhaltens. Aber heute erzÃĪhlt es auch von einer Lebenswelt, in der ohne digitale DauerprÃĪsenz praktisch gar nichts mehr geht.

Und diese Welt haben Erwachsene gebaut, nicht die Kinder und Jugendlichen. Die jungen Menschen wachsen nur damit auf und haben 2020 manchmal auch auf die harte Tour lernen mÞssen, wie man abgehÃĪngt und ausgeschlossen wird, wenn einem die digitalen GerÃĪte zur Teilhabe fehlen.

Und so blieb die Internetnutzung der deutschen Jugendlichen in der Coronakrise auf hohem Niveau.

Die Daten aus der Postbank-Studie

16- bis 18-JÃĪhrige verbringen im Schnitt 70,4 Stunden pro Woche online und damit nur 1,1 Stunden weniger als im Vorjahr. Zum Vergleich: 2019, also vor der Pandemie mit Lockdowns und Homeschooling, waren es noch 58 Stunden. Das geht aus der reprÃĪsentativen Jugend-Digitalstudie der Postbank hervor.

Von allen GerÃĪten mit Internetzugang ist die Nutzung des Smartphones am weitesten verbreitet. Neun von zehn Teenagern verwenden es zum Surfen. Besonders beliebt ist das GerÃĪt bei MÃĪdchen: 95 Prozent von ihnen gehen damit online, aber nur 88 Prozent der Jungen. Hinter dem Handy folgt der Laptop, den 53 Prozent nutzen.

Im Vorjahr waren es allerdings noch 67 Prozent der Jugendlichen. Auch die Beliebtheit des Desktop-PCs sank deutlich um neun Prozentpunkte auf 34 Prozent. Bei dem stationÃĪren Computer zeigt sich ein klarer Unterschied in der Beliebtheit bei den Geschlechtern: WÃĪhrend nur 18 Prozent der MÃĪdchen das GerÃĪt nutzen, sind es bei den Jungen 48 Prozent.

Smartphones dominieren bei der Nutzung

Die Vormachtstellung des Smartphones zeigt sich auch in der IntensitÃĪt der Internetnutzung. 43,7 Stunden pro Woche surfen Jugendliche mit ihren MobilgerÃĪten. Das sind rund drei Stunden mehr als noch im Vorjahr (2020) – da waren es 40,9 Stunden. Mit deutlichem Abstand folgen Laptops und Desktop-PCs. 16- bis 18-JÃĪhrige gehen damit pro Woche 8,8 beziehungsweise 8,0 Stunden ins Internet.

„In der Coronakrise hat sich das Leben auf den Bildschirm verlagert. Teenager sind ohnehin online aktiver als Ältere – etwa in den sozialen Medien. Die Nutzungszeiten sind mit Krisenbeginn in die HÃķhe geschnellt; in diesem Jahr beobachten wir, dass sie auf hohem Niveau verharren“, sagt Thomas Brosch, Leiter Digitalvertrieb der Postbank.

„Auch wenn sich die Jugendlichen nach der Krise wieder etwas mehr vom Bildschirm lÃķsen werden, dÞrfte die Bedeutung des Smartphones bleiben. Insbesondere fÞr junge Menschen ist es zur All-in-one-LÃķsung geworden, die fÞr sÃĪmtliche Online-AktivitÃĪten zum Einsatz kommt. Unternehmen werden sich weiter darauf einstellen mÞssen.“

Tablets werden fÞr schulische Zwecke wichtiger

Wie im Vorjahr nutzen die Jugendlichen das Internet pro Tag im Schnitt 3,6 Stunden fÞr berufliche oder schulische Zwecke und damit 1,1 Stunden mehr als noch 2019. Hier halten sich Smartphones (1,3 Stunden pro Tag) und Laptops (1,1 Stunden pro Tag) ungefÃĪhr die Waage.

Mehr Bedeutung fÞr die schulische und berufliche Nutzung als noch im Vorjahr haben Tablets. Im Jahr 2020 nutzten Jugendliche solche GerÃĪte 0,4 Stunden pro Tag. Im aktuellen Untersuchungszeitraum sind es 0,7 Stunden tÃĪglich. Was auch davon erzÃĪhlt, dass sich die Ausstattung fÞr das Home-Schooling so langsam verbessert.

FÞr die Postbank Jugend-Digitalstudie 2021 wurden im Mai und Juni dieses Jahres 1.000 jugendliche Deutsche zwischen 16 und 18 Jahren reprÃĪsentativ befragt.

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